19.10.2021

Quantum Dice: Oxforder Spin-off mit Wiener Co-Founder erhält 2,4 Mio. Pre-Seed

Das aus Oxford stammende Quanten-Startup Quantum Dice spezialisiert sich auf Verschlüsselungsanwendungen und hat nun 2,4 Millionen Euro an Kapital einsammeln können. Mit dabei ein Wiener Gründer.
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Quantum Dice, Pree-Seed, Quantentechnologie, Quantum Computer, Verschlüsselung
(c) Quantum Dice - Das Quantum-Gründer-Team rund Marko Mayr (Mitte).

Der Wiener Marko Mayr internierte 2015 bei der OMV. Es folgte die Master Thesis am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik und eine Tutor-Stelle an der “Lady Margaret Hall” in Oxford. 2019 packte ihn das Unternehmertum und er gründete mit George Dunlop, Ramy Shelbaya, Zhanet Zaharieva und Wenmiao Yu Quantum Dice – ein Quantentechnologie-Startup. Heute vermeldet er den erfolgreichen Abschluss eine Pre-Seed-Runde.

Zweimal 1,2 Millionen Euro für Quantum Dice

Das Unternehmen ist ein Spin-off der Elite-Universität Oxford und erhielt nun unter der Leitung des Risikokapitalfonds “Elaia Partners” 1,2 Millionen Euro an Kapital. Dazu gehören die “IP Group plc” und der “UK Innovation and Science Seed Fund” (UKI2S). Jener wird von der VC-Firma “Midven” verwaltet wird, die wiederum zur “Future Planet Capital”-Gruppe gehört. Weitere Zuschüsse, ebenfalls in Höhe von 1,2 Millionen Euro, wurden vom “Quantum Investment Accelerator” bereitgestellt, der unter anderem von “Innovate UK”, der Innovationsagentur des britischen Königreichs, betrieben wird.

Quantum Dice produziert Quanten-Chips, mit denen verifizierbar zufällige Schlüssel erzeugt werden können. Konkreter nutzt es dafür eine integrierte Photonentechnologie, um den den “weltweit ersten” kompakten und kontinuierlich selbstzertifizierenden Quantenzufallszahlengenerator (QRNG) für Verschlüsselung und Cybersicherheit zu entwickeln.

Bis 2025 75 Mrd. IoT-Geräte

Denn, wie der Gründer betont, wird in einer Welt, in der bis 2025 voraussichtlich 75 Milliarden IoT-Geräte miteinander verbunden sein werden, die Cybersicherheit zu den wichtigsten Prioritäten für Regierungen und den privaten Sektor zählen. Dem Team ist bewusst, dass ohne eine sichere und zuverlässige Quelle für Zufallsgenerierung selbst die besten Verschlüsselungssysteme anfällig für Angriffe sein können.

Getrieben von dem Motto, dass lebenswichtige digitale Infrastruktur nur so stark sei, wie ihre anfälligsten Komponenten, arbeitet Quantum Dice an der Lösung für dieses Problem. Und das auf der Grundlage der Quantenoptik, um Schwächen derzeitiger Systeme zu kaschieren.

Mayr erklärt: “Im Prinzip gibt es drei Gruppen. Pseudo-Zufallszahlgeneratoren (PRNGs), ‘true RNGs’ und Quantum RNGs. PRNGs sind nur so kompliziert, wie man sich Mühe gibt und es gibt keinen intrinsischen Prozess, der sie zufällig macht. Dies war über die letzten Jahrzehnte immer mit großen Hackerattacken und Dataleaks verbunden. TRNGs sind nur so zufällig, weil sie kompliziert sind. Hier ist der physikalische Prozess schwer zu modellieren bzw. zu simulieren. Und meistens sind sie sehr groß. Quanten RNGs hingegen verlassen sich auf einen echten zufälligen Prozess, sind aber nur so gut wie ihre Implementierung”, sagt er. “Wir haben eine Chiparchitektur, die es erlaubt, direkt zu zertifizieren, dass das was rauskommt auch zufällig ist. Und das geht weit über kryptographische Sicherheit hinaus.”

Aktuelle “Security-Measures” zu teuer

Laut dem Founder-Team sei das Problem, dass derzeitigen Versuche, die Sicherheit von Zufallszahlengeneratoren zu verbessern, auf Komponenten beruhen, die entweder teuer oder schwer zu integrieren sind. Mit der Verwendung fertigungsfreundlicher optischer Schaltungen zielt Quantum Dice darauf ab, derartige Unzulänglichkeiten mit seinem patentierten “DISC-Protokoll (Source-Device Independent Self-Certification) direkt anzugehen. Vereinfacht gesagt, ermögliche dies eine kontinuierliche Live-Überprüfung der ausgegebenen Zahlen, anstatt sich nur auf bisherige statistische Analyse zu verlassen.

“Quantenoptik ist hilfreich, weil sie uns als Quelle der Zufälligkeit dient und gleichzeitig eine Verkleinerung auf Chipgröße zulässt”, so Mayr weiter. Seine nächsten Ziele mit dem Startup und dem neuen Kapital sind es, Ingenieure und Kryptographie-Experten einzustellen und das Produkt für verschiedene Märkte fit zu machen. “Gleichzeitig wollen wir unsere laufenden Projekte mit Satelliten und IoT erfolgreich beenden.”

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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
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Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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