20.08.2024
PLATTFORM

qondition: Wiener Startup mit B2B-Marktplatz für spekulative Sneaker

Das Wiener Startup qondition will Stores und Resellern mit seiner Plattform den Verkauf und Einkauf von limitierten Sneakern erleichtern.
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qondition - limitierte Sneaker als B2B-Geschäftsmodell
(c) qondition

“Das Geschäft mit limitierten Sneakern hat sich in den letzten Jahren zu einem dynamischen und lukrativen Marktsegment entwickelt. Diese exklusiven Schuhe sind nicht nur begehrte Modeartikel, sondern auch wertvolle Sammlerstücke”, erklärt Elvir Selimovic. Gemeinsam mit seinen Brüdern Eldin und Emir Selimovic hat er das Startup qondition gegründet, das von diesem Umstand profitieren will – und zwar auf B2B-Seite.

“Erheblicher Profit” mit strategischem Einkauf

“Das Geschäft basiert auf der Knappheit und Exklusivität von limitierten Modellen, die durch Marken wie Nike, Adidas oder New Balance veröffentlicht werden. Diese Schuhe sind oft nur in begrenzten Stückzahlen erhältlich und werden schnell zu Objekten der Begierde”, so Selimovic. Die hohe Nachfrage und begrenzte Verfügbarkeit sorge für eine Preissteigerung, die es Resellern ermögliche, durch strategischen Einkauf und Verkauf erheblichen Profit zu erzielen, erklärt der qondition-Gründer. Das dynamische Umfeld erfordere aber ein tiefes Verständnis des Marktes und der Trends.

qondition will Reseller und Stores vernetzen

Und es brauche einen effizienteren Verkaufs- und Einkaufs-Prozess in dem Bereich, sind die Selimovic-Brüder überzeugt. Sie verkauften selbst über Jahre hinweg Sneaker an Stores. Dabei habe sich herausgestellt, “dass ein einzelner Reseller kaum in der Lage ist, den Bedarf eines ganzen Stores zu decken”. Mit seinem Marktplatz will qondition jeweils mehrere Stores und Reseller effektiv miteinander vernetzen.

Auch Handel größerer Mengen möglich

Im Gegensatz zu anderen Plattformen biete qondition nicht nur die Möglichkeit, einzelne Sneaker zu kaufen oder zu verkaufen, sondern ermögliche auch den Handel mit größeren Mengen in einer einzigen Transaktion, heißt es vom Startup. Resellern bietet das Unternehmen zudem ein Abo-Modell, mit dem sie unbegrenzt viele Produkte verkaufen können, ohne für jede einzelne Transaktion eine Gebühr zu zahlen.

Nur Sneaker in höchster Kategorie über qondition

Zudem ist über die Plattform eine direkte Kommunikation zwischen Käufer:innen und Verkäufer:innen möglich. “Diese direkte Interaktion schafft eine vertrauensvolle Basis und ermöglicht es den Nutzern, gegenseitig vorteilhafte Deals abzuschließen”, heißt es vom Startup. Gehandelt werden dabei übrigens nur neue und ungetragene Sneaker, die in der Kategorie “Condition 10” eingestuft sind – daher der Name der Plattform.

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Lalamu, Konkurs
(c) Lalamu

Zuerst eine Tonspur, dann das Video eines Gesichts (etwa auch auf einem Foto oder nicht allzu abstrakten Gemälde oder sogar auf einer Statue) aufnehmen – fertig. Die Aufnahmen werden vom Server mittels KI-basiertem Tool verarbeitet. Das Lip Sync-Video kommt nach ein paar Sekunden zurück und kann auf TikTok und Co gepostet werden. Das konnte das Produkt des Wiener Startups Lalamu.

Lalamu: Neben Lip-Sync auch B2B-Angebot

Die B2C-App, die in der Basis-Version kostenlos war und für die es mehrere Packages mit längerer Video-Dauer und ohne Werbung zu kaufen gab, war jedoch nicht der einzige Geschäftszweig. Lalamu wollte auch mit einem B2B-Angebot durchstarten. Konkret wandte man sich an Filmindustrie, Museen und Agenturen, die das AI-Algorithmus-basierte Tool des Startups für ihre Zwecke einsetzen sollten.

Mit diesen Vorhaben konnte man ein Investment ergattern: Das Wiener Unternehmen holte sich insgesamt 245.000 Euro von Investor:innen. Es wurde auch ins Microsoft for Startups-Programm aufgenommen, schaffte es mit der Lalamu Studio App in den Canva App Store mit mehr als 400.000 Usern und entwickelte schlussendlich die unabhängige Web-Platform lipsyncer.ai. Nun aber berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) vom Konkurs des KI-Startups.

Konkurs eröffnet

“Die LaLaMu EntertAInment GmbH kann ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Vom zuständigen Handelsgericht Wien wurde ein Konkursverfahren eröffnet”, heißt es dort.

Das sagt der Founder

Auf Anfrage erklärt Founder Matthias Spitzer, dass es in einer Zeit, in der das Startup Unterstützung gebraucht hätte, etwa für neue Developer, keine gegeben habe. Die Konkurrenz aus den USA (Runway und Sync Labs) hätten dagegen über die letzten Jahre mehrere Millionen US-Dollar an Investment erhalten.

“Das ist ein Genickbruch”, sagt Spitzer. “Da kommst du nicht mehr weiter.” Lalamu habe noch versucht mit Lipsyncer.ai “die Kurve zu kratzen”, habe die Videoqualität verbessert und optimiert, damit sie etwa bei Werbevideo-Vorproduktionen oder Erklärvideos zum Einsatz kommen kann. Doch leider hätten die vielen User:innen bloß den Free Modus-Bereich genutzt, wie der Founder erwähnt.

“Unser Umsatz hat es einfach nicht erlaubt, zu wachsen”, ergänzt Spitzer. “Wir wurden links und rechts überholt. Eigentlich waren wir ja eine Zeit lang im Sektor weltweit bekannt bzw. namhaft und spürten eine klare Bewegung nach vorne. Wir haben uns sehr erhofft mehr gesehen zu werden und eine großzügige Finanzspritze zu erhalten. Aber, was wirklich schade ist, keiner in Österreich hat sich getraut im großen Stil zu investieren.”

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