16.03.2018

Purple Lamp: Neues Gamingstudio in Wien – mit bekannten Gesichtern

Harald Riegler, ehemals CEO der Computer- und Videospielschmiede Sproing, hat nach der Insolvenz seiner Firma nicht den Mut verloren. Mit Purple Lamp Studios will er einen Neustart im Gaming-Business starten.
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Die Purple Lamp Studios starten mit 30 Mitarbeitern
© Elena Rachor

15 Jahre war Sproing unter den beständigsten und wirtschaftlichsten Computerspielherstellern in Österreich. Mitte 2016 hatte man den personellen Höchststand von über 100 Mitarbeitern. Nach einem geplatzten Großauftrag folgte eine Restrukturierung, die 60% der Belegschaft den Job kostete. Im Dezember 2017 folgte die Insolvenz und damit das Ende für die gesamte Firma.

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CEO (ehem. Sproing, jetzt Purple Lamp) Harald Riegler: „Es ist tatsächlich so, dass die Bürokratie rund um eine Sanierung/Insolvenz unglaublich viel Kraft und Zeit kostet. Die meisten Gründer haben keine Vorstellung davon, was im Falle eines Scheiterns alles auf sie zukommt.“ Ausreichend Kraft für einen Neustart hat er dennoch. „Ich bin ein Mensch mit viel Energie und ich bin auch sehr gerne Unternehmer.“ Grund genug, eine neue Firma in dem schwierigen Business zu gründen.

Neues Licht: Purple Lamp

Mit 30 Mitarbeitern, der Großteil aus dem Sproing-Veteranenpool, startet jetzt mit Harald Riegler gemeinsam ein neues Abenteuer. Man will wieder Spiele in Österreich produzieren, aber der Fokus auf Mobile-Games, der die Firma die letzten Jahre geprägt hat, soll aufgeweicht werden. Die Kompetenz in PC- und Konsolenspielen, mit der die Firma in den 2000er Jahren groß wurde, soll ein starkes Standbein der neugegründeten Purple Lamp Studios sein.

„Handyspiele wird es zwar unter der Marke Sproing auch in Zukunft geben, aber wir werden in diesem Bereich nur noch ganz gezielte Projekte umsetzen von denen wir überzeugt sind, dass sie wirklich das Potential zu einem großen Erfolg haben. Und wir wollen als Firma kleiner bleiben. Wir konzentrieren uns auf die besten Mitarbeiter, wo jeder weiß was er macht und was er zum Erfolg beiträgt.“

Investor gefunden

Möglich macht den Neuanfang der Investor More Space GmbH, jetzt Mehrheitseigentümer der Purple Lamp Studios. Überzeugt hat man den neuen Partner mit der gewonnenen Erfahrung der letzten Jahrzehnte. „Ein Studio das heutzutage eine Existenzberechtigung hat, überhaupt in einem eher hochpreisigem Land, muss sehr gute Produkte, mit entsprechend hoher Effizienz liefern. Mit dem Team bei Purple Lamp ist das möglich. Das hat auch unseren Investor und unsere neuen Publishing-Partner überzeugt,“ sagt Purple-Lamp-CEO Harald Riegler.

Dank der Sproing Publishing GmbH hat man weiterhin die Rechte an etablierten Marken wie „Asterix & Friends“ oder auch „Panzer Tactics“. Vier neue Projekte mit internationalen Publishern sind in Arbeit. Drei PC-Spiele und ein Mobile-Game sind es – mehr darf Harald Riegler dazu noch nicht sagen. Wir sind gespannt, wie sich die Firma, die auch im neuen Gewand zu den größten Games-Herstellern Österreichs gehört, entwickeln wird.

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Risikokapitalkrise - Investor:innen zur Frage, ob der Tiefpunkt überwunden ist
vlonru.: Oliver Holle, Christiane Holzinger, Berthold Baurek-Karlic, Niklas Benesch, Hansi Hansmann und Michael Altrichter über die Risikokapitalkrise | (c) vlonru.: Klaus Vyhnalek / 360 Business Planer / Foto Wilke / Fabian Klima / Conny Kacy / BKA Wenzel

Die Statistiken sprechen eine klare Sprache: Seit Beginn des Ukraine-Kriegs und dem Rattenschwanz an Problemen, die dieser nach sich zog, etwa Energie-Krise und Inflation, sind die Startup- und Scaleup-Investments drastisch zurückgegangen. Es gibt eine handfeste Risikokapitalkrise: Einige Scaleups mussten bei Finanzierungsrunden drastische Abwertungen in Kauf nehmen. Viele Startups mussten in den vergangenen Monaten Insolvenz anmelden, weil es nicht gelang, rechtzeitig ein Investment auszustellen, um die “Runway” zu verlängern.

Ist der Tiefpunkt überwunden?

Demgegenüber steht ein momentan mangels aktueller Statistiken noch subjektiver Eindruck: In den vergangenen Wochen berichtete brutkasten wieder vermehrt über Startup-Investments – nicht wenige davon im achtstelligen Euro-Bereich, eines sogar mutmaßlich im neunstelligen. Ist das ein Indiz dafür, dass der Tiefpunkt der Risikokapitalkrise bereits überwunden ist? Wir haben einige der bekanntesten heimischen Investor:innen dazu befragt.

Holle: “Appetit bei internationalen Investoren ist absolut da”

Speedinvest-Gründer Oliver Holle bestätigt den erwähnten subjektiven Eindruck aus seiner Perspektive: “Die ‘nächste Generation’ an Startups schließt gerade wieder schöne Anschlussrunden ab.” Der Appetit bei internationalen Investoren – für Top Teams und heiße Themen – sei wieder “absolut da”. “Wir hatten letzte Woche alleine an einem Tag drei große Runden, die wir verkündet haben – das hatten wir seit mehr als einem Jahr nicht mehr”, so Holle.

Risikokapitalkrise: Weitere negative Überraschungen voraus

Bei der Frage, ob der Tiefpunkt der Risikokapitalkrise bereits überwunden sei, gibt sich Holle dennoch pessimistisch: “Nein, weil die Abwertungsspirale bei vielen (ehemaligen) Unicorns noch nicht am Ende ist und da noch einiges an negativen Überraschungen auf die Branche zukommen wird”, meint er. Zudem lägen auch Scaleup-IPOs “weiterhin in weiter Ferne”.

Hansmann: “Die Krise ist jedenfalls für viele große Scaleups ganz sicher noch nicht vorüber”

Auch Business Angel-Legende Hansi Hansmann macht das Fehlen von IPOs als zentrales Problem aus. “Wir sind ziemlich tief unten. Ob es weiter runter geht oder wir da noch eine Zeit lang bleiben, macht nicht wirklich einen Unterschied. So richtig wissen wir alle nicht, ob es jetzt schon langsam wieder bergauf geht”, meint er. “Die Krise ist jedenfalls für viele große Scaleups ganz sicher noch nicht vorüber, weil das ‘Hineinwachsen’ in die Bewertungen von 2021/2022 enorm schwer ist. Und von sehr hohen Burnrates auf Break Even hinunterzukommen ist immer ein Drahtseilakt.”

Holzinger: “Mein Umfeld ist noch immer sehr vorsichtig”

Business Angel of the Year Christiane Holzinger gibt sich ebenfalls wenig euphorisch bezüglich eines baldigen Endes der Risikokapitalkrise. “Mein Umfeld ist noch immer sehr vorsichtig. Ich nehme noch immer wesentlich kleinere Tickets als noch vor zwei Jahren wahr. Weiters wird mit Co-Investoren ausführlicher diskutiert und sicher viel hinterfragt”, sagt sie. Doch: “Brillante Teams und tolle Geschäftsideen erhalten durchaus Geld. Aber ich habe schon das Gefühl, dass selektiver investiert wird.” Die Bereitschaft sei bei ihr und ihrem Umfeld jedenfalls da.

Altrichter: “Verfügbarkeit österreichischen Kapitals hat sich null verbessert”

Dass selektiver investiert wird, sieht auch Business Angel Michael Altrichter. Er spricht bei den aktuell erfolgreichen Finanzierungsrunden vom “Prinzip des Cherry Picking”. Und er stellt klar: “Aber ich sehe mehr Insolvenzen als positive News, wenn ich brutkasten lese.” Die Verfügbarkeit österreichischen Kapitals habe sich “null” verbessert. “Wie auch, ohne entsprechende steuerliche Attraktivierung von Investments oder einen funktionierenden Kapitalmarkt? Ich sehe keine sehr positive Entwicklung des Ökosystems, nur einige exzellente Ausreißer”, so Altrichter. Es gebe nach wie vor eine extrem hohe Konzentration auf “einige wenige erfolgreiche Kapitalgeber und relativ wenige Gründer-Stars”.

Baurek-Karlic: “Reihe größerer Runden” in der zweiten Jahreshälfte

Anders drückt es Business Angel of the Year Berthold Baurek-Karlic aus: “Ich denke es hat sich die Spreu vom Weizen getrennt. Jene Startups, die starke Zahlen haben, positionieren diese mittlerweile proaktiv in den Medien und ziehen so Kapital an”, meint er. Auch ermögliche die Entschuldung durch Insolvenz vielen Firmen ein zweites Leben durch eine straffe Sanierung. Jedenfalls erwartet Baurek-Karlic in der zweiten Jahreshälfte “eine Reihe größerer Runden im Venture-Markt”. Doch er schränkt ein: “Das Geld wird aber vermutlich stärker aus dem Ausland kommen.” Denn heimische Business Angels seien weiterhin zurückhaltend – auch weil die Politik keine entsprechenden Anreize setze.

Benesch: “Der Tiefpunkt des aktuell Zyklus ist überwunden”

Niklas Benesch, Principal bei ROI Ventures rund um Laura Raggl, äußert sich vergleichsweise optimistisch: “Ja, der Tiefpunkt des aktuellen Zyklus ist überwunden”, meint er. Dennoch befinde sich die Branche noch immer “in einem sehr trägen Zustand”, der das Fundraising vieler Teams – speziell in der Seed-Stage – als “sehr herausfordern” gestalte. Gründer:innen müssten weiterhin vor allem starke Umsätze vorweisen können, um Wachstum und Wertschöpfung zu demonstrieren. Doch Benesch stellt klar: “Kapital ist in allen Phasen in ausreichendem Maß verfügbar”. Eine Entwicklung zurück zum Niveau während der Nullzinspolitik sei jedoch vorerst ausgeschlossen.

Anpassung an die neuen Spielregeln in der Risikokapitalkrise

Eines scheint jedenfalls klar: Egal ob der Tiefpunkt noch voran liegt, oder bereits überwunden ist – so wie vor der aktuellen Risikokapitalkrise wird es sobald nicht mehr. “Die Krise ist insgesamt noch nicht überwunden, aber wir haben gelernt mit der Krise zu leben und in dieser zu arbeiten”, resümiert Berthold Baurek-Karlic und fügt an, er sehe “durchaus ein Licht am Ende des Tunnels”. Und Hansi Hansmann fasst zusammen: “Die Regeln werden gerade neu geschrieben, sowohl für Startups als auch für Investoren. Daran müssen sich alle erst gewöhnen.”

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