01.10.2021

Wiener Startup PSPDFkit holt erstes Investment: 100 Mio. Euro

100 Millionen Euro holt sich PSPDFkit in der ersten Finanzierungsrunde seit der Gründung. Und zwar von nur einem einzigen Investor.
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PSPDFKit-Gründer Peter Steinberger erklärt, warum man Bug-Fixes für Googles PDFium (Chrome, Android) Open Source-zugänglich macht
(c) Haris Dervisevic / der brutkasten: PSPDFKit-Gründer Peter Steinberger

Das Wiener Startup PSPDFkit wurde 2013 von Peter Steinberger gegründet und ist seither gebootstrapped, also aus eigener Kraft finanziert. Jetzt hat das Jungunternehmen erstmals Investoren an Bord geholt und das gleich mit einer stolzen Summe. 100 Millionen Euro hat sich PSPDFkit laut Medienberichten geholt, und zwar bei einem einzelnen Investor: Insight Partners. Insight Partners ist ein VC mit Sitz in New York, der unter anderem in shopify, Hello Fresh, Trivago oder N26 investiert ist. In Österreich ist der VC auch bei PlanRadar eingestiegen. Die Co-Founder Peter Steinberger und Martin Schürrer halten weiterhin Anteile, werden aber nicht mehr in ihren Vollzeit-Rollen bleiben, berichtet TechCrunch. Jonathan Rhyne bleibt CEO von PSPDFkit.

PSPDFkit plant Übernahmen

Mit dem frischen Kapital will das Startup Developer Tools ausbauen und plant auch strategische Übernahmen ohne dazu Details zu verraten. Mit APIs und SDKs erreicht PSPDFkit derzeit rund 1 Milliarde User in 150 Ländern. „Begonnen hat alles, als ich eine App entwickelt habe, um am iPad Magazine lesen zu können. Vor zehn Jahren war die Hardware noch sehr limitiert, ein PDF schnell und vor allem stabil zu ‚rendern‘ war schwierig. Viele Apps haben hier getrickst und einfach Bilder angezeigt, jedoch kann man hier keinen Text selektieren oder suchen, und die Qualität ist auch nicht sonderlich gut, gerade wenn man Text vergrößert“, erzählte Steinberger dem brutkasten im Mai.

Es dauerte nicht lange und der Gründer bemerkte, dass es hier einen Markt gebe und hat ein SDK entwickelt, mit dem man PDFs einfach anzeigen kann, und das sich um alle Details kümmert. Mit Jonathan Rhyne und Martin Schürrer hat er bald zwei Co-Founder an Bord geholt. „Dropbox war einer unserer ersten großen Kunden“, erinnert sich Steinberger an die Anfänge. Das Trio hat mittlerweile das Portfolio auf Android, Windows und Web erweitert. Nun besteht das Team aus 60 Leuten in über 20 Ländern. Zuletzt entwickelte das Startup auch am “Digitalen Amt” der österreichischen Bundesregierung maßgeblich mit.

Insight Partners im Vorstand

“Mit den Software Development Kits und den gehosteten Lösungen von PSPDFKit revolutioniert das Unternehmen die Dokumentenverarbeitung für Unternehmen und die Entwickler, die sie damit beauftragen, das Unternehmen an der Spitze der Innovation zu halten. Insight ist begeistert, eine Rolle auf der Wachstumsreise des Unternehmens zu spielen”, sagt Ryan Hinkle von Insight Partners, der mit dieser Runde auch dem Vorstand von PSPDFkit beitritt.

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WhatAVenture wird Partner - Eines der Gebäude am CERN | (c) Torbjorn Toby Jorgensen via Wikimedia Commons
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Startups einen schnellen, unkomplizierten und maßgeschneiderten Zugang zu CERN-Ressourcen bieten – so lautet die Zielsetzung des Programms CERN Venture Connect (CVC). Das renommierte internationale Forschungszentrum mit Sitz in der Schweiz ist für seine Teilchenbeschleuniger bekannt und bringt mit der Grundlagenforschung im Bereich Teilchenphysik Ergebnisse in Feldern wie Lasertechnologie und Chips hervor, die etwa in der Robotik und im Energie-Bereich Anwendung finden können. Mit WhatAVenture wird nun ein heimischer Corporate Venture Builder ab 2025 CVC-Partner.

“Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln”

Das Wiener Unternehmen, das unter anderem heimische Konzerne wie Verbund, Strabag und ÖBB und große internationale Unternehmen wie Miele oder EnBW bei ihren Corporate-Venturing-Aktivitäten betreut, will die Übernahme der Technologien durch Startups und Unternehmensgründungen beschleunigen. “Unser Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln. Auf diese Weise helfen wir Startups und Unternehmen, innovative Produkte schneller zu validieren und auf den Markt zu bringen”, sagt Georg Horn, Lead Venture Architect bei WhatAVenture.

WhatAVenture mit Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Forschungsprogrammen

Mit dem WhatAVenture-Framework führe man eine “360-Grad-Validierung” durch, um Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und technologischen Fortschritt in marktfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. “Wir kennen und verstehen die Denkweise von Ingenieuren und ergänzen diese mit unserem Expertennetzwerk und Marktverständnis”, so Horn. Man habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit akademischen Forschungs- und Startup-Programmen zusammengearbeitet.

CERN: “Idealer Partner für diese Kooperation”

CERN habe WhatAVenture aufgrund dieser umfassenden Erfahrung als CVC-Partner ausgewählt, heißt es in einer Aussendung. “Wir erkennen das enorme Potenzial unserer Technologien in Deep-Tech-Bereichen wie Energie oder Robotik, und unsere Partnerschaft mit WhatAVenture wird uns dabei helfen, dieses Potenzial zu verwirklichen. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Frühphasenvalidierung und im Bereich von Startups in der Frühphase haben wir in WhatAVenture den idealen Partner für diese Kooperation gefunden”, sagt dazu Linn Kretzschmar vom CERN.

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