15.02.2022

Prozente4You aus NÖ verschafft Kund:innen für 2 Euro pro Monat Rabatte

Kund:innen von Prozente4You zahlen einen kleinen monatlichen Fixpreis. Bei ihren Käufen bei den Partnerbetrieben schneidet das Startup nicht mit.
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Gründer Mauricio Merwald | (c) Prozente4You
Gründer Mauricio Merwald | (c) Prozente4You

Kund:innen von Prozente4You bekommen bei Partnerbetrieben Rabatte. Auf den ersten Blick klingt das nach einem simplen, altbekannten Modell. Doch tatsächlich unterscheidet sich das Konzept des Startups mit Sitz im niederösterreichischen Biedermannsdorf von den gängigen. Denn das Unternehmen schneidet bei den Einkäufen seiner Kund:innen nicht mit, sondern vermittelt Ermäßigungen der Partner 1:1. Dafür zahlen die Kund:innen einen Fixbetrag von zwei Euro pro Monat.

Prozente4You: Start im Motorrad-Sektor in Österreich

Begonnen hat Gründer Mauricio Merwald damit in einer Nische, die zugleich sein persönliches Steckenpferd ist. “Die Unternehmensidee entstand zum einen aus meiner Leidenschaft für Motorräder sowie zum anderen aufgrund der Situation mit der Pandemie, da in dieser Zeit viele ihren Job verloren und ich etwas auf die Beine stellen wollte wovon jeder profitiert”, schreibt er auf seiner Page. Entsprechend gibt es besonders viele Angebote im Bereich “Auto & Motorrad”, wo vor allem zahlreiche Motorrad-Fachgeschäfte vertreten sind. Daneben enthält die zweite Kategorie “Action & Fun” bereits zahlreiche Angebote von Partnerbetrieben, wie etwa von Gokart-Bahnen, Escape Rooms, Skydiving- oder Paintball-Anbietern. Beim anfänglichen Aufbau habe eine große Facebook-Gruppe von Merwald, “Motorrad Freunde Österreich (BIKER)” sehr geholfen, heißt es vom Gründer.

Image-Video des Unternehmens

Mit Ausnahme einzelner Partnerbetriebe in Deutschland, der Slowakei und Ungarn, die jeweils relativ nahe an der österreichischen Grenze liegen, sind derzeit alle Partner von Prozente4You im Inland zu finden. Dabei sind – mit unterschiedlicher Dichte – alle Bundesländer vertreten. Wie die Kund:innen des Startups bei diesen Betrieben einkaufen – online oder offline – und bezahlen – digital oder bar – ist übrigens egal. Sie müssen sich allerdings bei den Verkäufer:innen als Prozente4You-User verifizieren.


Wer mehr über Prozente4You erfahren möchte, hat am Dienstagabend bei „2 Minuten 2 Millionen“ die Gelegenheit dazu: Weiters dabei: Gourmet Pralinen, Lympic, orea und Afreshed.

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Analyser, CSRD, EU-Taxonomie
(c) - PwC Österreich -Das Konsortium des Projekts "Analyser" beim Kick-Off.

Die Regeln der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die in den kommenden Jahren sukzessive schlagend werden, bedeuten für zahlreiche österreichische Unternehmen eine Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung. Bei vielen von diesen – auch jene, die freiwillig schon früher als erforderlich mit der Umsetzung starten – werden Schwierigkeiten erwartet, die Anforderungen zu erfüllen, da insbesondere KMU nicht über ausreichend Kapazitäten für interne Nachhaltigkeitsabteilungen verfügen würden.

CSRD und Taxonomie

Dies gilt im Besonderen für die EU-Taxonomie, die ergänzend zur CSRD anzuwenden ist. Gemäß ihr müssen die wirtschaftlichen Aktivitäten eines Unternehmens als nachhaltig oder nicht-nachhaltig deklariert werden.

Die Verordnung umfasst umfangreiche und detaillierte Kriterien, die für Ungeübte nicht leicht zu verstehen sind. Deshalb will in einem kürzlich gestarteten Forschungsprojekt namens “AI Enabled Sustainability Jurisdiction Demonstrator” (Analyser) ein Forschungskonsortium KI-basierte Module entwickeln. Die sollen es auch ungeschulten Anwenderinnen und Anwendern ermöglichen, die gesetzlichen Meldepflichten zu erfüllen. So soll eine Erleichterung für Unternehmen erzielt werden.

“Das oberste Ziel unseres Projekts ist es, die Zahl der KMU zu erhöhen, die selbstständig in der Lage sind, die EU-Taxonomie in guter Qualität zu berichten”, erklärt Maximilian Nowak, der das Projekt bei Fraunhofer Austria leitet.

Das Konsortium

Das Konsortium, bestehend aus Fraunhofer Austria, Universität Innsbruck, Technischer Universität (TU) Wien, Leiwand AI, PwC Wirtschaftsprüfgesellschaft, der Wirtschaftsagentur Niederösterreich ecoplus, Murexin und Lithoz wird dafür Teile des Prozesses mithilfe von Künstlicher Intelligenz automatisieren. Ein Chatbot, der auf einem eigens kreierten Sprachmodell beruht, soll mit den Anwenderinnen und Anwendern im Dialog stehen und sicherstellen, dass alle benötigten Dokumente vorliegen.

Es sind nämlich viele Fragen im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung zu klären: Welche wirtschaftlichen Aktivitäten gibt es im Unternehmen? Wie umfangreich sind diese? Welche davon sind taxonomiefähig, können also überhaupt nach den Kriterien bewertet werden?

Josef Baumüller, der von Seiten der TU Wien an dem Projekt beteiligt ist, sagt: “Es ist vielen noch nicht bewusst, wie komplex die Anforderungen zunächst an die Datenerhebung und anschließend an die Klassifizierung sind. Die Prozesslandschaft im Unternehmen muss erfasst und auf die Vorgaben der EU-Taxonomie übergeleitet werden, darüber hinaus gilt es, relevante Datenbedarfe zu identifizieren und im Sinne der Effizienz v.a. bereits vorhandene Datenbestände zu nützen.”

CSRD-Berichterstattung eine Herausforderung

Dass eine Unterstützung der Unternehmen unumgänglich ist, sagt auch Stefan Merl von der PwC Österreich GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft: “Wir spüren bereits jetzt eine massive Zunahme in den Anfragen von Unternehmen, insbesondere von KMU, die sehen, dass die Erfüllung der CSRD-Berichterstattungspflichten eine große Herausforderung ist. Es führt kein Weg daran vorbei, eine automatisierte Lösung zu entwickeln, die weit über den Automatisierungsgrad bestehender Tools hinausgeht. Genau das wollen wir im Projekt ‘Analyser’ verwirklichen.”

Dabei ist essenziell, dass die im Tool eingesetzte KI fair, nachvollziehbar und korrekt arbeitet. Dafür soll Leiwand AI GmbH die nötige Expertise in das Projekt einbringen.

“In einer so kritischen Angelegenheit wie der Nachhaltigkeitsberichterstattung ist es besonders wichtig, dass auch Maßnahmen hinsichtlich einer zuverlässigen und fairen KI-Lösung getroffen werden. Durch den Einsatz verschiedener Methoden rund um nachhaltige und vertrauenswürdige KI werden wir dazu beitragen, dass der ‘Analyser’ gesicherte Informationen liefert, fair in Bezug auf Bias und Diskriminierung ist und im Einklang mit dem EU AI Act steht”, sagt Mira Reisinger, Data Scientist bei Leiwand AI.

Das Projekt ist im Herbst 2024 gestartet, läuft über drei Jahre und wird durch die FFG aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gefördert.

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