Ab Juli bieten vorerst 15 österreichische Trafiken auch Bankdienstleistungen an. Wie die Kleine Zeitung berichtet, startet die ProTrafik GmbH dann in einen ersten Betrieb – dahinter steckt die Austrian Anadi Bank, die als Kooperationspartner Kontoführung, Ein- und Auszahlungen und sogar Konsumkredite bis 30.000 Euro in Trafiken anbieten will. Trafikanten werden von ProTrafik auf ihren neuen Job als Banker mit Schulungen vorbereitet. Wenn trotzdem mal ein Verkäufer nicht weiterweiß, gibt es ein eigenes Call Center, an das sich Trafikanten wenden können, schreibt ProTrafik auf seiner Website.

“Derzeit attraktivste Vergütung”

Für Trafikanten soll das Angebot einen guten Nebenerwerb ermöglichen, wie ProTrafik betont. Man zahle die “derzeit attraktivsten Vergütungen” und ermögliche “aktiven TrafikantInnen” so einen Erlös von “einigen hundert Euro bis zu rund 1.500 Euro”. Abgewickelt wird diese Vergütung über eine stille Beteiligung an ProTrafik, für die eine Einlage von 1.000 Euro notwendig sei, die bei Kündigung zurückbezahlt würden. Auf Basis der Beteiligung werden Trafiken dann jährlich 10 Prozent des Gewinns ausbezahlt. Trafiken werden für das neue Angebot mit einem Tablet und Werbematerialien ausgestattet.

Trafiken bemühen sich angesichts strengerer Regeln für Raucher und sinkender Raucherzahlen seit Jahren um eine Erweiterung des Geschäftsmodells. 2018 wurde etwa ermöglicht, neben Tabakwaren, Papierwaren und Zeitungen auch Kaffee im Becher zum Mitnehmen zu verkaufen. Bereits wenige Monate später nutzte in Wien bereits jede sechste Trafik diese Möglichkeit.