21.08.2024
NEUSTART

Prototype Capital: Andreas Klinger startet neuen Startup-Fonds

Der Startup-Veteran Andreas Klinger startet ein neues Projekt. Zwischen der San-Fran-Bay-Area, Indien und Europa will er einen globalen Investment-Fonds ausrollen, der eigentlich ein Rebranding ist. Was Klinger mit dem Fonds plant und wofür er eine Dachmarke sein soll.
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(c) Andreas Klinger LinkedIn

Andreas Klinger, ein Veteran der österreichischen Startup-Szene, hat seit vielen Jahren international Fuß gefasst. Eine seiner ersten Schlagzeilen schrieb er im Jahr 2008 als Co-Founder von die.socialisten.at – ein Startup, das sich als Marketing Developer mit Fokus auf Social Apps positionierte.

Sechs Jahre später gründete Klinger Product Hunt und wurde CTO, später war er Vice President Engineering bei CoinList in San Francisco. Seine Zeit in der Bay Area der kalifornischen Hügelstadt machte ihn schließlich zum CTO von On Deck, bevor er sich als Investor in den Startupmarkt stürzte. Er startete den Investmentfonds Remote First Capital im September 2019.

“Investing in Cool Stuff, Hard Stuff, Weird Stuff”

Risikoreiche Remote-Startup-Investments ließen den Seriengründer nicht ruhen. Er entwickelte die Marke weiter: Nun verkündete er den Start eines neuen Startup- und Investmentfonds namens Prototype Capital – geführt unter dem Motto: “Investing in Cool Stuff, Hard Stuff, Weird Stuff – globally”, wie sein LinkedIn-Profil verrät.

Wie er in wenigen Zeilen auf der Plattform X ankündigt, will sich Klinger mit Prototype Capital auf “coole Dinge, die technisch schwer zu erreichen, aber auch noch neu genug sind, um ein bisschen verrückt zu sein”, fokussieren.

Global und Early-Stage

Wie der Name des Fonds vermuten lässt, soll es primär um Frühphasen-Investitionen gehen. Konkret handelt es sich um einen “global agierenden First-Check-, First-Round und Pre-Seed-Investmentfonds”. Ticketgrößen bewegen sich in Höhe von 100.000 bis 200.000 Dollar pro Investment. Jährlich seien 15 bis 20 Investitionen geplant.

Klinger formuliert indes Investmentziele wie “Robotik in Osteuropa, KI in San Francisco, Software aus der Ferne, OpenSource SaaS, Raumfahrttechnik in Indien, Reindustrialisierung Europas” sowie “KI-Agenten in Brasilien”. Investiert wird global, aber mit einem Fokus auf die San Francisco “Bay Area”, Europa und Indien, wie der Investor auf der Fonds-Website schreibt.

Dachmarke für Communities und “rechtlich gesehen ein Rebranding”

In seinem Tweet verrät der TU-Wien-Alumnus zudem, dass Prototype Capital nicht rein in Early-Stage-Startups investieren, sondern auch als Dachmarke “für alle möglichen Dinge” dienen soll, “von unseren eigenen Prototypen, über Streams, Communities, bis hin zu Investitionen in öffentliche Transparenzbemühungen.”

Rechtlich gesehen handelt es sich bei Prototype Capital außerdem nicht gänzlich um eine Neuheit: Der Fonds sei nämlich ein Rebranding seines bereits genannten Solo-GP-Fonds Remote First Capital, gestartet im Jahr 2019.

Dieser Fonds fokussierte sich auf Remote-Startups – und war insgesamt rund 2,5 Millionen Dollar schwer – wie brutkasten 2020 berichtete. Die Tickets bewegten sich in einer Höhe von 25.000 bis 50.000 Dollar und konzentrierten sich auf Pre-Seed- und Seed-Investments. Auch hierbei floss Kapital weltweit.

Zum bestehenden Remote First Capital Portfolio zählen unter anderem die Online Voice Chat Rooms Plattform clubhouse.com sowie das AI-Startup lumalabs.ai.

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Gründerin Ines-Jeanne Paupié
Gründerin Ines-Jeanne Paupié | Foto: Flash Chance

Was kann man tun, wenn man Tickets für ein Konzert oder Theaterstück besitzt, aber spontan nicht hingehen kann? Oder wenn man einen Gutschein bis zum Ablaufdatum nicht einlösen kann? Diese Fragen hat sich Gründerin Ines-Jeanne Paupié gestellt und daraus die Idee für den Online-Marktplatz „Flash Chance“ entwickelt. Das Wiener Unternehmen Flash Chance ging final am 26. Juni 2023 online.

Flash Chance: “Gefällt mir statt verfällt Dir”

Auf dem Online-Marktplatz können ungenutzte Gutscheine, Tickets oder Reservierungen kurzfristig gekauft oder weiterverkauft werden. Da viele dieser Produkte und Dienstleistungen ein Verfallsdatum haben, soll Flash Chance helfen, eine Nicht-Nutzung zu vermeiden – ganz nach ihrem Unternehmensmotto: “Gefällt mir statt verfällt Dir”.

Das Unternehmen zielt darauf ab, den „Freizeitstress“ der Nutzer:innen zu verringern und Verkäufer:innen die Möglichkeit zu geben, einen Teil des gezahlten Betrags zurückzuerhalten. Laut eigenen Angaben unterstützt die Plattform die Kreislaufwirtschaft, indem sie die „Wiederverwendung von Ressourcen“ fördert. Zudem soll der ökologische Fußabdruck minimiert werden, indem die Produktion neuer Produkte reduziert wird.

Gleichzeitig soll Flash Chance Käufer:innen die Chance bieten, von vergünstigten Angeboten zu profitieren. Außerdem könne man auf der Plattform Inspiration finden, wenn man beispielsweise kurzfristig ein Geschenk benötigt.

Online-Marktplatz für “kurzfristige Gelegenheiten”

Der Online-Marktplatz Flash Chance ist in drei verschiedene Kategorien unterteilt. Die erste Kategorie umfasst Gutscheine, die kein festes Ablaufdatum haben und nicht an eine bestimmte Person gebunden sind. Aktuell sind hier zahlreiche Angebote für Luxusautomieten und Geschenkgutscheine zu finden. In der zweiten Kategorie werden Tickets und verfügbare Plätze mit einem festen Datum angeboten, ebenfalls ohne Namensbindung. Die dritte Kategorie trägt den Namen „2nd Chance“ und beinhaltet beispielsweise Blumenarrangements oder kurzfristig abgesagtes Catering.

Das Unternehmen bietet ein „sicheres und schnelles Zahlungssystem mit Geld-zurück-Garantie“ über den Anbieter Stripe sowie einen „zuverlässigen Lieferservice“. In Wien und Graz sollen die über Flash Chance erworbenen Karten innerhalb von 3 Stunden abgeholt und zugestellt werden. In anderen Teilen Österreichs erfolge die Lieferung innerhalb von 1-2 Werktagen.

Grundsätzlich ist die Plattform für alle Nutzer:innen kostenlos. Bei einem erfolgreichen Onlinekauf wird eine Serviceprovision von mindestens fünf Euro oder sieben Prozent einbehalten. Verkäufer:innen haben die Möglichkeit, durch kostenpflichtige Zusatzpakete ihre Produkte sichtbarer zu machen und gezielt an bestimmte Zielgruppen zu senden.

15 Prozent Firmenanteile für 120.000 Euro Investment

Am kommenden Montag wird sich Flash Chance bei der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“ vorstellen. Gründerin Ines-Jeanne Paupié hofft auf ein Investment von 120.000 Euro, um die Plattform weiter auszubauen. Im Gegenzug erhalten die Investoren 15 Prozent der Firmenanteile an Flash Chance.

Erst kürzlich erhielt das Unternehmen ein Investment von Cyberhouse, eine Tochtergesellschaft der E-Conomix Group – brutkasten berichtet. Cyberhouse hält seither neun Prozent der Firmenanteile von Flash Chance.

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