01.02.2024

Proofcheck: Halbe Mio. Euro Investment für Wiener AI-Startup u.a. von Musk-Co-Founder

Mit der AI-Anwendung von Proofcheck können Dokumente wie PDFs lektoriert und von grafischen Fehlern bereinigt werden.
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Das Proofcheck-Gründer:innen-Duo Alexandre Paris und Tara Więckowska-Merrigan | (c) Proofcheck
Das Proofcheck-Gründer:innen-Duo Alexandre Paris und Tara Więckowska-Merrigan | (c) Proofcheck

Ein Buch, Whitepaper oder einen Report zu verfassen ist die eine Sache. Ein ordentliches Lektorat und ein fehlerfreies Text-Layout eine andere, die noch einmal viel Zeit schlucken kann. Hier setzt das Wiener Startup Proofcheck mit seiner AI-Anwendung an. Das Produktversprechen ist umfassend. Mit ein paar Klicks sollen Dokumente dank des Einsatzes von Large Language Models innerhalb von Sekunden auf ihre Veröffentlichungstauglichkeit kontrolliert werden.

Check von pdfs und ePubs

Eine Besonderheit: Proofcheck ist auf das Scannen von PDFs und ePubs spezialisiert – damit decke man die wichtigsten Formate für Publikationen ab, heißt es vom Startup. Die Anwendung checkt nicht nur Rechtschreibung sondern etwa auch die richtige Setzung und Position von Absätzen sowie die Lage von Bildern im Text. Im Hintergrund steht eine Kombination mehrerer Open Source-AI-Modelle mit vom Team selbst entwickelten Algorithmen.

“Unsere Plattform schafft nicht nur eine qualitativ hochwertige redaktionelle Grundlage, die die Arbeitsabläufe für die Erstellung von Inhalten rationalisiert, sondern sorgt auch für eine genaue Nachvollziehbarkeit”, erklärt CEO Tara Więckowska-Merrigan, die Proofcheck gemeinsam mit CTO Alexandre Paris in Wien gegründet hat.

“Einige der größten kommerziellen Verlage in Deutschland und den Vereinigten Staaten” als Proofcheck-Kunden

Damit und dank einer Teilnahme bei “Plug and Play” konnten laut Startup bereits “rund ein Dutzend” Kunden gewonnen werden, “darunter einige der größten kommerziellen Verlage in Deutschland und den Vereinigten Staaten”. Deren Namen werden von Proofcheck nicht öffentlich angeführt, sie dürften aber gegenüber Investor:innen überzeugend wirken. Denn wie das Startup nun bekanntgab, konnte es eine ganze Reihe von Risikokapitalgebern für seine Pre-Seed-Finanzierungsrunde gewinnen.

xAI-Mitgründer als einer der Investoren in 500.000 Euro-Kapitalrunde

Dabei holte sich Proofcheck 500.000 Euro. Angeführt wurde die Kapitalrunde vom auf Deutschland und die Schweiz spezialisierten “5502 Fund” von Backbone Ventures. Ebenfalls dabei sind der Fonds Angel Invest von Mara Larson-Richard, der österreichische Business Angel Gernot Singer und der Tech-Experte Kyle Kosic, der als einer der ersten OpenAI-Entwickler an ChatGPT mitgearbeitet hat und Teil des Gründungs-Teams von Elon Musks xAI ist.

Mit dem Kapital will Proofcheck nun die Plattform weiterentwickeln. Dabei will man “die Funktionalität erweitern, um den gesamten Lebenszyklus der Erstellung von Unternehmensinhalten, einschließlich der Redaktions- und Designphasen, zu unterstützen.” Zudem soll das Geld in die Neukundenakquise fließen.

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Österreich-Pavillon auf der Expo 2025 (c) Expo Austria/BMW Designers & Architects

Die Expo 2025 in Osaka (Japan) bietet zahlreichen österreichischen Unternehmen, Startups, Universitäten und Forschungseinrichtungen die Möglichkeit, ihre Innovationen vorzustellen. Mit dem Konzept „People’s Living Lab“ positioniert sich die Expo als ein “Experimentierfeld und Labor für die Gesellschaft der Zukunft”.

Über 28 Millionen Besucher:innen, mehr als 160 teilnehmende Länder und 25 internationale Organisationen werden erwartet. Laut Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) bietet die Veranstaltung eine “einzigartige Plattform”, um Innovationen voranzutreiben, den internationalen Austausch zu fördern und gemeinsam Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.

Innovation Lab Austria: “Austria Composing the Future”

Die Teilnahme an der Expo sei für Österreich als Wirtschaftsstandort von großer Bedeutung. Beim Innovation Lab Austria – im österreichischen Pavillon – werden unter dem Motto „Austria Composing the Future“ heimische Unternehmen präsentiert, die die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des Landes repräsentieren sollen. Die Veranstaltung würde die Möglichkeit bieten, das Land als zukunftsorientierten, innovativen Wirtschafts-, Investitions- und Forschungsstandort zu positionieren, so das Bundesministerium.

Der Budgetrahmen für die Teilnahme liegt bei 19,3 Millionen Euro. 75 Prozent der Kosten werden vom BMAW getragen, während die restlichen 25 Prozent durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) finanziert werden.

Auswahl der teilnehmenden Startups

Eine vollständige Auflistung der teilnehmenden Unternehmen ist hier zu finden: Expo Austria. Hier eine Auswahl der in Osaka vertretenen heimischen Startups:

KI & Technologie:

  • Blockpit: Dokumentation und Auswertung von Kryptowährungen für Privatpersonen, Unternehmen und Behörden
  • Oscar Stories: Entwicklung kinderfreundlicher und bias-reduzierter KI-Anwendungen
  • Newsadoo: KI für News-Automatisierung, Daten-Extraktion und Content-Personalisierung
  • parity qc: Architektur zum Bau von Quantencomputern

Life Science & Biowissenschaften:

  • My Bioma: Gesundheitsplattform zur Analyse des Darmmikrobioms mittels Stuhlproben
  • Fermify: KI-gesteuerte Fermentationsplattform zur Herstellung von Kasein (Schlüsselprotein für Käse)

Green Tech:

  • backbone.one: Verknüpfung von dezentralen Energiequellen wie Solaranlagen, Batterien und Elektrofahrzeuge auf einer Plattform
  • Blue Planet Ecosystems: Entwicklung von vertikal integrierten, solarbetriebenen Aquakultursystemen für eine nachhaltige Fischproduktion
  • FreyZein: Textillösungen, die auf bio-intelligenten und bio-inspirierten Prinzipien basieren
  • HydroSolid: Entwicklung von innovativen Wasserstoff-Speichertechnologien
  • Lignovations: Umwandlung der Abfälle aus der Landwirtschaft und der Holzverarbeitung in hochwertige Inhaltsstoffe
  • plasticpreneur: Kunststoff-Recyclinglösungen aus Maschinen, Spritzgusswerkzeugen und Wissenstransfer-Tools
  • Swimsol: Bereitstellung von großen Solarkapazitäten in Regionen, in denen wenig Landmasse vorhanden ist

Nachhaltiges Bauen:

  • greenpass: Grüne Pass für klimasichere Immobilien und Freiräume
  • Spiral Europe: Drohnensysteme für Baustellen und Tunnelinspektionen

Halbleiter & Smart Factory:

  • Holloid: KI-gestützte Analytik für Schlüsselbereiche wie synthetische Biologie, alternative Proteine und grüne Chemie

Mobility & Automotive:

Tourismus:

  • LiveVoice: Cloud-Technologie, die Smartphones und Computer in eine flexible Audiolösung verwandelt

Kreativwirtschaft:

  • Music Traveler: Globale Plattform, die es Künstler:innen und Kreativen ermöglicht, Proberäume, Studios und Veranstaltungsorte zu vermieten oder zu buchen

Gesundheit:

  • NovoArc: Skalierbare Technologien für einzigartige Lipide in biopharmazeutischen Formulierungen
  • smaXtec: Gesundheitsmanagementsystem für den Milchviehbetrieb

Österreich als Innovationsstandort

„Österreich ist ein Land der Ideen und ein Innovationsstandort, der Fortschritt aktiv gestaltet, sowohl in Europa als auch in der Welt. Belege dafür sind Österreichs 6. Platz im EU-Innovations-Ranking (…) und die Forschungsquote von 3,34 Prozent”, eint Wirtschaftsminister Martin Kocher. Das “Innovation Lab” im Österreich-Pavillon auf der EXPO 2025 Osaka biete eine perfekte Bühne.

Mit den vorgestellten Projekten möchte Österreich seine Position als international wettbewerbsfähiger Innovationsstandort hervorheben und ein „Zeichen für eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft“ setzen.

Japan ist zweitwichtigster Wirtschaftspartner in Asien

Die Expo bietet nicht nur eine Bühne, um Österreich als starken Wirtschaftsstandort zu positionieren, sondern auch großes Potenzial für neue Partnerschaften mit Japan. Mit einem Publikum, das voraussichtlich zu 88 Prozent aus japanischen Besucher:innen besteht, eröffnet die Veranstaltung große Chancen für den internationalen Austausch.

Japan, der zweitwichtigster Wirtschaftspartner Österreichs in Asien, trägt für Österreich daher eine große Relevanz. Das Land entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten zu einem bedeutenden Handelspartner und ist ein Innovationstreiber in der Technologiebranche.

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