20.05.2021

Grazer Startup Probando verteilt ungenutzte Impfdosen über Online-Marktplatz

Häufig werden Corona-Impftermine nicht wahrgenommen und die ungenutzten Impfdosen verfallen. Probando will (pro bono) für ein schnelles Matching mit Impfwilligen sorgen.
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Probando - Corona-Impfdosen
(c) Probando - Das Probando-Team.

Das Problem hat sich inzwischen herumgesprochen: Bei Ärzten und in Impfzentren bleiben immer wieder Corona-Impfdosen übrig, weil Impftermine nicht wahrgenommen werden, etwa weil die zu Impfenden den Impfstoff eines bestimmten Herstellers nicht wollen. Die Vakzine drohen dann zu verfallen. Das hat in den vergangenen Monaten etwa Hausärzte dazu bewogen, zahlreiche Impfwillige, die eigentlich noch nicht “an der Reihe waren”, außerplanmäßig zu immunisieren. Das Grazer Startup Probando will dieses Matching über seinen Online-Marktplatz für Studien nun vereinfachen und effizienter gestalten.

Probando: “Impfaktion pro bono für Weg zurück in die Normalität”

“Unser Ziel ist es, dass Impfinteressierte schnell und einfach eine übrig gebliebene Impfdosis erhalten, bevor diese verfällt. Zugleich entlasten wir Ärzt*innen und Impfzentren durch die schnelle Terminabwicklung”, erklärt Probando-Co-Founder und Geschäftsführer Matthias Ruhri. Und Co-Founder und Geschäftsführer Manuel Leal-Garcia betont: “Die Impfaktion wird von uns pro bono abgewickelt. Dies ist unser Beitrag für einen schnelleren Weg zurück in die Normalität und einer effizienten Durchimpfung der impfwilligen Bevölkerung”.

Impfwillige können sich dazu kostenlos und unverbindlich bei der Probando-Plattform anmelden. Die Daten seien dabei DSGVO-konform geschützt und werden nicht weitergegeben, heißt es vom Startup. “Im zweiten Schritt werden die registrierten User informiert, welcher Impfstoff und welcher Termin in der Nähe zur Verfügung steht. Passt alles, kann sich der Impfinteressierte für einen Termin anmelden”, so Probando. Mit der Buchungsbestätigung und allen notwendigen Dokumenten könne an dann zur Impfstelle. Ärzte und Impfzentren können sich ebenfalls kostenlose im Portal registrieren. Auf ihrem Profil lassen sich dann freie Impftermine eintragen. Sobald der Termin von einem Impfinteressieren bestätigt wurde, wird der Arzt informiert.

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Regieurngsprogramm.chat, Regierungsprogramm
(c) zVg - Raphael Duhs.

Raphael Duhs hat 2019 NeedNect mitgegründet und war bis März 2024 CTO beim Kärntner Startup. Er verließ es im Vorjahr aus diversen Gründen u.a. aus diversen Vorstellungen über die Weiterführung des Unternehmens. Im Dezember 2022 baute er Radiospotter, eine Lösung, die User:innen per Mail benachrichtigt, wenn im Radio ein Gewinnspiel läuft. “Es macht mir einfach großen Spaß, mit digitalen Technologien reale Probleme zu lösen. Für mich war das ein reales Problem und deshalb hab ich es auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht”, erklärte er damals. Nun hat der Digital Solution Architect von Cancom Austria es wieder getan und seiner Kreativität freien Lauf gelassen.

Regierungsprogramm.chat auf “GenZ”

“Ich habe einen kleinen KI-Usecase zum Regierungsprogramm umgesetzt”, erklärt er. “Und zwar einen Chatbot (Anm.: regierungsprogramm.chat) in österreichischen Dialekten, der alle Fragen zum Regierungsprogramm beantworten kann.”

Die Idee zum regierungsprogramm.chat kam ihm nebenher, als er das aktuelle Regierungsprogramm durchforstete und sich dachte: “Das liest man sich ja nicht ganz durch”. Es entstand der Plan, die Thematik etwas unterhaltsamer zu gestalten und Duhs nahm Dialekte mit ins Konzept.

“Ich beschäftige mich in den letzten Monaten immer mehr mit LLMs (Large Language Models) und der GenAI-Thematik und wollte auch einfach mal ein lustiges kleines Projekt umsetzen”, sagt er. “Ich dachte mir, vielleicht findet es ja jemand unterhaltsam und hilfreich.”

Der Chatbot lässt sich von Wienerisch bis Vorarlbergerisch in die Dialekte der neun Bundesländer einstellen und verfügt noch über den Zusatz “GenZ-Sprache”.

Hier ein Beispiel zur Frage, über das Vorhaben der Regierung bei Volksschulen, in Worten der Generation Z: “Also, in den Volksschulen plant die Regierung ein paar nice Moves, um die Integration zu boosten. Die wollen die Verbindung zwischen Kindergarten und Volksschule richtig fit machen. Außerdem wird unsere Fest- und Feiertagskultur gefeiert – Nikolaus, Weihnachten und so weiter, das ist alles am Start! Berufsschulen werden auch gestärkt, was mega wichtig ist, aber da geht’s mehr um die älteren Kids. Also, für die Volksschulen gibt’s auf jeden Fall frische Vibes, no cap!”

Innovation im Regierungsprogramm

Bei den Innovationsvorhaben der Regierung indes meint der Chatbot im schönsten Vorarlbergerisch folgendes: “Hoi zäme! D’Regierig plant a Menge für d’Innovation. Si setzt auf Bio-Schwerpunkte, vor allem im Klimaschutz und biologisch Pflanzenschutz. Si kämpft aktiv gegen Patente uf Saatgut und die Eigenschafte vo Pflanze und Tier. Au wichtig isch die Förderung vo unternehmerischer Innovation. D’Forschungsprämie soll sicher bliebe, damit d’Forschung in Östereich weiter vorwärts chunnt. Mit dem Forschungsfinanzierungsgesetz wird au dr FTI-Pakt langfristig abgesichert, was für d’Planigssicherheit wichtig isch. So wöi d’Regierig sicherstelle, dass Österreich im internationalen Wettbewerb guet dasteht!”

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