11.04.2022

Primeval: Startup will Labor-Fleisch von Tigern, Elefanten und Zebras anbieten

Löwen-Burger, Tiger-Steaks und Zebra-Sushi - das Startup Primeval will mit seinem Labor-Fleisch sehr außergewöhnliche Geschmäcker treffen.
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Mit Mockups wie diesem wirbt Primeval für seine geplanten Labor-Fleischprodukte
Mit Mockups wie diesem wirbt Primeval für seine geplanten Labor-Fleischprodukte | (c) Primeval

Muss die Menschheit wegen der Klimakrise ihren Fleischkonsum drastisch reduzieren? Diese Frage muss nicht zwingend mit “ja” beantwortet werden. Davon sind zumindest zahlreiche Player in einem relativ neuen Feld überzeugt: Labor-Fleisch. Denn “cultivated meat” lässt sich mit maßgeblich weniger Wasserverbrauch und CO2-Ausstoß herstellen – ganz zu schweigen davon, dass kein Tier dabei geschlachtet werden muss. Und noch einen Vorteil hat das laborgezüchtete Fleisch im Gegensatz zum klassischen: Zumindest theoretisch sind dem Hersteller keine Grenzen bei der Wahl des Tiers gesetzt. Das US-Startup Orbillion der österreichischen Gründerin Patricia Bubner nutzt das, um unter anderem edles (und teures) Wagyu-Rindfleisch herzustellen. Das New Yorker Startup Primeval des Londoner Startup-Studios Ace Ventures will das Prinzip noch weiter treiben.

Elefanten-Fleisch als “außergewöhnliches Umami-Erlebnis”

Denn das Unternehmen will Labor-Fleisch exotischer Tierarten auf den Markt bringen. Die Rede ist von Dingen wie Löwen-Burger, Tiger-Steaks und Zebra-Sushi. Auch Elefanten- und Giraffen-Fleisch wird auf der Page des Startups erwähnt. “Großkatzen sind Fleischfresser mit einem ausgeprägten Bewegungsmuster, und das ist der Grund für ihr einzigartiges Aminosäure- und Proteinprofil. Elefanten sind kolossale Pflanzenfresser, die weite Strecken zurücklegen, und der Fettgehalt ihres Muskelgewebes sorgt für ein außergewöhnliches Umami-Erlebnis”, heißt es auf der Primeval-Page unter anderem.

Zebra-Sushi-Mockup | (c) Primeval
Zebra-Sushi-Mockup | (c) Primeval

Primeval: Luxusrestaurants angeblich sehr interessiert

Das geplante Angebot scheint zumindest in einer kleinen Zielgruppe sehr gut anzukommen. Gegenüber dem Gastronomie-Magazin FoodNavigator erzählt Yilmaz Bora, Gründer des Startups und Managing Partner des Mutterunternehmens Ace Ventures, dass bereits mehrere Luxusrestaurants in London sich für die neuen Fleischsorten vorangemeldet haben. “Wir arbeiten derzeit an folgenden Tieren: Sibirischer Tiger, Leopard, Schwarzer Panther, Bengalischer Tiger, Weißer Löwe, Löwe und Zebra”, erklärt Bora weiter. Man verwende nur kleine Gewebeproben besonders gesunder Tiere, die dadurch nicht zu Schaden kommen, wird vom Startup betont.

Tiger-Steak-Mockup | (c) Primeval

Langer Weg zum marktfähigen Labor-Fleisch

Wann der Marktstart tatsächlich erfolgen soll, wird von Primeval aber noch nicht angegeben. Obwohl zahlreiche Unternehmen seit vielen Jahren an “cultivated meat” arbeiten, sind bislang nur sehr wenige Produkte in geografisch stark eingegrenzten Gebieten am Markt. So gibt es etwa in Singapur Labor-Fleisch-Chicken-Nuggets zu kaufen. Eine besondere Herausforderung ist die natürliche Struktur des Fleischs. Es könnte mit dem saftigen Tiger-Steak also noch etwas brauchen.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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