26.04.2021

Pottburri: Dieses Startup bekämpft das Plastikproblem beim Gärtnern

Beim Gartln bleiben mitunter eine Menge kleiner Plastiktöpfe übrig. Die Geschwister Cox haben mit Pottburri eine nachhaltige Lösung dafür entwickelt.
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Antonia und Alexander Cox haben Pottburri gegründet © Pottburri
Antonia und Alexander Cox haben Pottburri gegründet © Pottburri

Frühling, das ist für Garten- und Balkonbesitzer die Zeit, in der Wurzelballen aus kleinen Plastiktöpfen gehoben werden, um das kleine Pflanzenparadies wieder zum Blühen zu bringen. Je nach Größe des Outdoor-Bereichs und Ambition der Hobbygärtner kann dabei mitunter ein ganzer Berg an Plastikmüll entstehen. Das Geschwisterpaar Antonia Cox und Alexander Cox ist in einer deutschen Gärtnerei in Geldern mit diesem Problem aufgewachsen. Deshalb haben die beiden mit Pottburri einen Pflanztopf entwickelt, der kompostierbar ist. Einfach mitsamt dem Wurzelballen eingraben, fertig.

Sonnenblumenschalen statt Plastik

Pottburri besteht aus Sonnenblumenschalen, die in der Lebensmittelindustrie als Abfall anfallen. 6 Millionen Tonnen davon sollen jährlich weltweit als Müll übrig bleiben. Die Schalen stecken in dem Werkstoff “Sun Circle”, den die Geschwister selbst entwickelt haben. Dabei konnten sie bereits auf Versuche ihres Großvaters zurückgreifen, der das Projekt schon vor dreißig Jahren verfolgte. Die Schalen werden für den Werkstoff mit einem Steinpulver und einem Bio-Kunststoff auf Basis von Maisstärke vermischt.

Pottburri ist ein Pflanztopf, der sich in der Erde einfach zersetzt © Pottburri
Pottburri ist ein Pflanztopf, der sich in der Erde einfach zersetzt © Pottburri

Pottburri schon millionenfach verkauft

Der Topf ist widerstandsfähig und zersetzt sich in der Erde in ungefähr zwölf Monaten. Weil die beiden Jungunternehmer selbst aus einem Gartenbaubetrieb kommen, ist der Sonnenblumen-Topf auch für die Verarbeitung auf konventionellen Maschinen geeignet. Antonia und Alexander Cox haben es mittlerweile geschafft, dass Pottburri in Bau- und Gartenmärkten im deutschsprachigen Raum angeboten wird. Kern des Vertriebs ist aber der eigene Online-Shop. Dort wird der Topf gleich mit Inhalt angeboten: Blumen, Kräuter, Gemüsepflänzchen. Oder eben solo für die eigene Anzucht – sechs Töpfchen kosten dann rund 13 Euro. Mehr als 5 Millionen kompostierbare Töpfe hat das Startup bereits verkauft.

Die Cox-Geschwister präsentieren Pottburri am 26. April 2021 um 20:15 in der TV-Show “Die Höhle der Löwen” auf VOX und hoffen darauf, einen der TV-Investoren überzeugen zu können.

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Fake News, wie man sich vor Fake News schützt
(c) Factinsect/ Stock.Adobe/shintartanya - Romana Dorfer von Factinsect (l.) mit Tipps zum Schutz vor Fake News.

2021 wurde von dem Desinformatons-Analysten Dietmar Pichler der erste internationale “Disinfo Awareness Day” ausgerufen. Unterstützt wurde er damals von Anna Pattermann (Unlimited Democracy), die beim Launch mitgewirkt hat. Seither hat sich die Situation alles andere als verbessert: Autokratische Staaten, etwa Russland und seine Verbündeten, und extremistische Organisationen nutzen neben digitalen Technologien auch weiterhin klassische Methoden der “aktiven Maßnahmen”, wie z.B. Einflussagenten, ideologisch geprägte Organisationen oder verschwörungstheoretische Bücher für Fake News. Diese “bewährten” Offline-Aktivitäten werden flankiert von immer komplexeren digitalen Operationen wie gefälschten Websites, koordinierten Troll-Angriffen oder durch Künstliche Intelligenz generierten Inhalten.

Fake News mit Schein-Authentizität

Romana Dorfer vom Grazer Faktencheck-Startup Factinsect weiß, dass sich Falschinformationen in den letzten Jahren insbesondere über Kriege erhöht haben. “Das Problem bei diesen Falschinformationen ist, dass die Faktenlage aus den Kriegsgebieten oft dünn ist und nur es wenige Quellen gibt. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Behauptungen der Konfliktparteien kritisch zu hinterfragen und zu überprüfen, ob es unabhängige Quellen gibt, die die Behauptungen bestätigen”, sagt sie.

Da nicht erst seit der Pandemie Desinformation von Personen mit legitim scheinender Expertise geteilt werden, durch pseudowissenschaftliche Arbeiten und Behauptungen gestützt werden und eine Schein-Authentizität mit sich führen, bleibt es eine große Herausforderung Fake News auch als solche zu erkennen. Dorfer rät daher, zwischen Indizien und Beweisen zu unterscheiden

Wer ist die Quelle?

“Nur weil zum Beispiel jemand mit einem akademischen Titel etwas gesagt hat, bedeutet das nicht, dass es wahr ist”, sagt sie. “Es ist immer wichtig zu prüfen, ob die Quelle Interessen daran haben könnte, eine Falschmeldung zu ‘belegen’. Es muss immer die Kombination zwischen dem, wer die Quelle ist und dem, was die Quelle sagt, berücksichtigt werden, um eine Behauptung zu prüfen.”

Sie selbst ist, wie der Großteil der Menschheit nicht gefeit vor Desinformation, wie sie gesteht: “Auf Fake News bin ich schon besonders oft im Startup-Umfeld hereingefallen. Es gibt einige Startups die sich als sehr erfolgreich präsentiert haben. Erst im Nachhinein habe ich dann erfahren, dass doch nicht alles so gut läuft.”

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