11.05.2020

Klarheit in Politik und Gesellschaft: Der brutkasten startet Channel “Deine Welt” mit Mic Hirschbrich

Ab 11. Mai startet der brutkasten die Kolumne “Mic am Montag” mit dem Digitalisierungs- und Politikexperten Mic Hirschbrich, als Teil des neuen brutkasten-Schwerpunkts “Deine Welt”. In einer sich rasant wandelnden Welt wird hier Wissen rund um Politik und Gesellschaft vermittelt, stets mit der inhaltlichen Brücke zur Digitalisierung.
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Digitalisierung
(c) MIC 2020 / Website

Was ist eigentlich die genaue Definition von Neoliberalismus? Was machen die USA und China anders als die Staaten der EU? Was funktioniert dort besser, wo liegen die Nachteile? In den vergangenen Wochen wurde viel darüber diskutiert, was eigentlich eine “neue Normalität” ist und wie unsere Gesellschaft in Zukunft gestaltet wird. Von Ideologien und parteipolitischen Scharmützeln geprägte Aussagen, Fake News und blinder Aktionismus führten dabei oftmals zu Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.

Der brutkasten nimmt sich dieses Themas an und startet den neuen Schwerpunkt-Channel “Deine Welt”. Digitalisierungs- und Politikexperte Mic Hirschbrich wird hier in seiner Kolumne “Mic am Montag”, die immer montags erscheint, in Form von kritischen Kommentaren und Analysen diese Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Schrittweise wird der Channel um weitere Fachtexte, Hintergrundartikel und Gastbeiträge von Expertinnen und Experten erweitert.

+++Mic Hirschbrich: “Kapitalismus vs. Sozialismus ist bloße Zeitverschwendung”+++

“Als führendes Informationsmedium für die Gestalter der Zukunft wollen wir unsere Community umfassend informieren, tagesaktuell und mit vielen Stimmen und Experten, die unseren Lesern ein umfassendes Bild vermitteln. Neu bieten wir tiefgründige Finanz-Analysen an, denen wir im Channel “Junges Geld” mit Niko Jilch Raum geben. Heute starten wir den Channel “Deine Welt”, der aktuelle Themen und Fragestellungen auch mit historischen und politischen Bezügen analysiert und kommentiert. Hier ist Querdenken durchaus erwünscht. Wir haben mit Mic dafür einen Technologen gewinnen können, der erfrischend anders denkt. Seine Einsichten werden getragen von Jahrzehnten an Studien- und Berufserfahrung in Europa, Südost-Asien, Indien und den USA und seinem Willen, Themen aus verschiedenen Perspektiven auf den Grund zu gehen”, sagt dazu brutkasten Herausgeber Dejan Jovicevic zur Serie.

Mic Hirschbrich: Experte für Politik und Digitalisierung

Hirschbrich ist CEO des KI-Unternehmens Apollo.AI, beriet führende Politiker in digitalen Fragen und leitete den digitalen Think-Tank von Sebastian Kurz. Seine beruflichen Aufenthalte in Südostasien, Indien und den USA haben ihn nachhaltig geprägt und dazu gebracht, die eigene Sichtweise stets erweitern zu wollen. “So sollen wir zum Beispiel unsere Jahrtausende alte, analoge Brille mit der wir die Welt um uns beschreiben und bewerten um eine fundamental digitale Sicht erweitern, nur dann können wir die Zukunft erfolgreich gestalten”, sagt er. Und genauso möchte er stets lernen, andere Kulturen nicht immer nur europäisch oder gar österreichisch zu beurteilen. Denn das führe fast immer zu falschen Einschätzungen und Entscheidungen.

Im Jahr 2018 veröffentlichte Hirschbrich das Buch „Schöne Neue Welt 4.0 – Chancen und Risiken der Vierten Industriellen Revolution“, in dem er sich unter anderem mit den gesellschaftspolitischen Implikationen durch künstliche Intelligenz auseinandersetzt.

Politik & Gesellschaft – und der Mensch mittendrin.

Die Entwicklungen der vergangenen Wochen rund um die Eindämmung der Corona-Pandemie haben dazu geführt, dass unsere Gesellschaft neu organisiert wird. Und nur wer sie selbst aktiv mitgestaltet, kann in einer Welt leben, in der auch die eigenen Bedürfnisse befriedigt werden. Um den einzelnen Menschen herum ranken sich dabei politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die sein Handeln beeinflussen. Diese Rahmenbedingungen zu verstehen ist die Basis dafür, sich aktiv beteiligen zu können.

Der neue Schwerpunkt-Channel geht daher auf historische Hintergründe unserer Gesellschaft sowie die politischen Strukturen und Rahmenbedingungen ein und zeigt auf, wie sich dies auf unser Leben – Stichwort: Corona-Lockdown – auswirken kann. “Das Ziel ist, nachhaltig nützliches und in der Praxis anwendbares Wissen abseits des parteipolitischen Hickhacks zu vermitteln”, sagt dazu Stefan Mey, Chefredakteur des brutkasten.

Finanzen, Politik und Karriere: Themenschwerpunkte des brutkasten

Der brutkasten gilt seit seiner Gründung als Anlaufstelle für Österreichs Startups, Innovationsmanager und Tech-Enthusiasten. In den vergangenen Monaten wurde der thematische Fokus laufend um Themen erweitert, welche Österreichs Wirtschaftsstandort maßgeblich prägen.

Hierzu gehört, dass rund um die Jobplattform des brutkasten Experten wie Maximilian Lammer und Claudia Lorber Fachbeiträge zum Thema “Human Resources” verfassen. Im März startete der brutkasten außerdem den Schwerpunkt “Junges Geld”, in welchem der erfahrene Finanzjournalist Nikolaus Jilch über Geldanlage und Personal Finance schreibt.

Der neue Schwerpunkt “Deine Welt” stellt nun den jüngsten Expansionsschritt von Österreichs Medium für Wirtschaft und Innovation dar, bei dem im Sinne des konstruktiven Journalismus Antworten zu Fragen aus Politik und Gesellschaft geliefert werden.

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Grafiken zur Startup Entwicklung Österreich
Eigene Grafiken, Karte Rechts (c) ASM
mit Visuals

Dieser Artikel erschien zuerst in der Jubiläumsausgabe unseres Printmagazins. Ein Link zum Download findet sich am Ende des Artikels.

Es ist das Jahr 2014, brutkasten wurde soeben gegründet. Im September launcht Bitpanda, damals noch unter dem Namen Coinimal, Runtastic bringt ein Fitnessarmband auf den Markt und Shpock steht kurz vor der Übernahme durch den norwegischen Medienkonzern Schibsted. Die Startup-Szene boomt.

Das alles ist heute zehn Jahre her. Eine lange Zeit, in der in der österreichischen Startup-Szene einiges passiert ist – Erfolgsstorys von großen Exits werden geschrieben, Investor:innen stecken Millionenbeträge in junge Unternehmen, staatliche Gesellschaften wie die FFG vergeben jährlich 100 Millionen Euro für Projekte von Startups. Aber auch Krisen wie die Covid-19-Pandemie erschütterten die Wirtschaft – immer wieder werden Startups insolvent.

All diese Veränderungen versucht der Austrian Startup Monitor (ASM) festzuhalten, hinter dem das Austrian Institute of Technology (AIT) steht. Durch jährliche Umfragen erhebt die Forschungseinrichtung wichtige Daten, die einen Überblick über die Welt der Startups liefern. Diese Daten wurden brutkasten exklusiv zur Verfügung gestellt. Wir haben uns an – gesehen, was sich in den letzten zehn Jahren in der österreichischen Startup-Szene verändert hat.

Gründungsland Österreich

Beginnen wir mit den Neugründungen. Insgesamt 277 Startups wurden 2014 – im Entstehungsjahr von brutkasten gegründet. Anschließend stieg die Anzahl der Gründungen jährlich, bis der Wert 2017 mit 379 Startups seinen bisherigen Höhepunkt erreichte.

Was die Daten des ASM ebenfalls zeigen, ist ein kleiner Rückgang im ersten Jahr der Covid-19-Pandemie. Doch die Startup-Szene erholt sich schnell, bereits 2021 befinden sich die Neugründungen wieder auf Vorkrisenniveau. Aufgrund der vom AIT ausgewählten Suchstrategien, scheinen neu gegründete Startups erst mit einer zeitlichen Verzögerung bis zu zwei Jahren in den Daten auf. Doch für 2022 bis heute wird, ähnlich der Werte aus Deutschland, eine stabile Anzahl an Neugründungen erwartet  – wenn auch mit einem leichten Rückgang.

Investments: Mehr Deals, Gesamtsumme aber zuletzt rückläufig

Dass Startups über die Jahre vor allem wirtschaftlich immer relevanter werden, zeigen auch die Daten des jährlich erscheinenden EY Start-up-Barometer. Die Studie verrät, dass die Anzahl der Investments für österreichische Startups im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht hat. Noch nie zuvor wurden so viele Deals abgeschlossen.

Hier lohnt sich jedoch der Blick auf die Gesamtsumme der Investments. Denn 2023 waren die Investmentbeträge zum zweiten Mal rückläufig. Wie die Daten von EY zeigen, wurden 2023 zwar weit mehr Investments abgeschlossen als jemals zuvor, allerdings gab es keinen einzigen Großdeal im Umfang über 100 Millionen Euro.

2021 war die Anzahl an Investments zwar noch um einiges niedriger als 2023, allerdings katapultierte die Anzahl an Großdeals - wie etwa jene von Bitpanda oder GoStudent - die Summe in eine noch nie da gewesene Höhe. Über 1,2 Milliarden Euro wurde damals in Startups investiert  – mehr als die Hälfte davon alleine durch Großdeals.

Startups werden immer höher bewertet

Neben der Anzahl an Investments steigt auch die Bewertungen der Startups kontinuierlich. Aus den Daten des ASM geht hervor, dass die Investor:innen 2019 noch den Großteil der Startups mit weniger als 2,5 Millionen Euro bewertet haben. Doch bereits im Jahr darauf hat sich alles geändert: Mehr als die Hälfte der Startups erhielt eine Bewertung über dem Schwellwert. 

Seitdem sind die Bewertungen jährlich gestiegen. Im vergangenen Jahr kamen 44 Prozent der heimischen Startups auf eine Bewertung von mehr als fünf Millionen Euro  –  so hoch war der Wert noch nie. Einige Startups haben Bewertungen von über 100 Millionen Euro erreicht.

Startup-Gründung: eine Frage des Geldes

Insgesamt steigt zwar die Anzahl der Investments und auch die Bewertungen. Doch auf welche Finanzierungsformen setzen österreichische Startups überhaupt in welchem Ausmaß?

Die Daten zeigen: Bootstrapping bleibt nach wie vor häufigste Finanzierungsform. Zwei von drei Founder:innen finanzieren ihr Startup aus eigenen Mitteln. Allerdings ist der prozentuale Anteil an eigenfinanzierten Startups seit 2018 stark zurückgegangen. Vor sechs Jahren wurden noch 81 Prozent der Startups gebootstrappt - letztes Jahr waren es nur noch 66 Prozent.

Auch hier zeigt sich, dass öffentliche Förderungen aktuell wieder häufiger werden. Rund die Hälfte der Startups erhielt nationale Unterstützungen. Auch gaben mehr als ein Viertel der Startups an, sich aus dem Cashflow zu finanzieren. Daneben hat gut jedes vierte Startup einen Business Angel hinter sich. Hingegen spielen Finanzierungsmethoden wie Crowdfunding nur mehr eine sehr geringe eine Rolle.

Beliebte Branchen

Vor zehn Jahren war Künstliche Intelligenz noch weitaus weniger verbreitet als heute. Doch die Grundsteine waren bereits gelegt. Aus den Fortschritten im maschinellen Lernen gingen die ersten Pioniere hervor: 2014 übernahm Google das Startup DeepMind und bald danach wurde auch OpenAI gegründet - das Unternehmen hinter der beliebtesten KI ChatGPT. Es sollte aber noch einige Jahre dauern, bis KI auch die österreichische Startup-Szene umkrempelt.

Was aus der Grafik hervorgeht ist, dass IT & Software prozentual gesehen nach wie vor die dominierende Branche bleibt. Startups in der Branche der Life Sciences bekamen in den vergangenen Jahren starken Zuwachs. Ein Rückgang hingegen gab es bei den Anteilen an Hardware-Startups. Sie verlieren über die Jahre immer mehr an Bedeutung – verhältnismäßig setzen sich auch immer weniger Jungunternehmen in der industriellen Technologie an.

Dass Life-Science-Startups beliebter werden, zeigt sich auch bei den Gründungsformen. Akademische Startups, also Unternehmen, die als Spin-Off an einer Universität oder an einer Fachhochschule entstanden sind, machen heute knapp ein Viertel aller Gründungen aus. Aber dennoch: Mehr als jedes zweite Startup wird weiterhin unabhängig gegründet.

Frauen in den Gründungen

Auch der Frauenanteil in den Gründungsteams verändert sich. Nach den Daten des ASM waren vor sechs Jahren nur rund zwölf Prozent der Gründer:innen Frauen, während insgesamt 29 Prozent der österreichischen Gründungsteams zumindest eine Frau im Team hatten.

Bis 2022 stieg der Frauenanteil in den Gründungsteams auf rund 39 Prozent, bevor er vergangenes  Jahr wieder leicht zurückging. Der Anteil der Gründerinnen insgesamt hat sich bei etwa 17 Prozent eingependelt – auch dieser Wert ist leicht rückläufig.

Startups-Teams wachsen

Anhand der Anzahl der Mitarbeiter:innen zeigt sich: Startups wachsen. Vor sechs Jahren, also 2018, waren durchschnittlich 8,2 Mitarbeitende pro Startups angestellt. Nur drei Jahre später, 2021, waren es mit 12,3 Mitarbeiter:innen bereits um die Hälfte mehr. Auch im vergangenen Jahr waren durchschnittlich wieder 12,3 Mitarbeitende pro Startup angestellt.

In welchen Bereichen werden Mitarbeitenden eingesetzt? Am meisten gefragt ist nach wie vor IT und Softwareentwicklung. Jährlich gaben mehr als 40 Prozent der heimischen Startups an, dass sie hierbei Probleme in der Besetzung haben – 2022 war es sogar die Hälfte aller Startups.

Auch Positionen im Sales und in der Produktentwicklung sind gefragt – mehr als ein Viertel der Startups sucht ergiebig nach Angestellten.

Finanzielle Realität

Doch wie viel Umsatz machen die Startups am Ende des Jahres wirklich? Die Antwort wirkt etwas ernüchternd: Nach wie vor geben etwas mehr als ein Viertel der heimischen Startups an, keinen Umsatz zu machen. Ein weiteres Viertel hingegen äußert, dass sie einen Umsatz bis 50.000 Euro hatten – auch dieser Wert bleibt über die Jahre unverändert.

Immerhin kann die andere Hälfte von sich behaupten, einen Umsatz zu erwirtschaften, der darüber liegt. Nicht nur das, auch gibt mehr als jedes zehnte Startup an, bereits einen Umsatz über einer Million Euro zu haben.

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Die Daten, die wir für diesen Artikel verwenden, wurden dem brutkasten vom Austrian Startup Monitoring (ASM) zur Verfügung gestellt, sowie vom EY Start-up Investment Barometer Österreich 2023 abgerufen. Das ASM wird vom Austrian Institute of Technology (AIT) an der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführt. Jährlich befragt die Forschungseinrichtung die österreichische Startup-Szene empirisch. https://austrianstartupmonitor.at/


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Klarheit in Politik und Gesellschaft: Der brutkasten startet Channel “Deine Welt” mit Mic Hirschbrich

  • In den vergangenen Wochen wurde viel darüber diskutiert, was eigentlich eine “neue Normalität” ist und wie unsere Gesellschaft in Zukunft gestaltet wird. Von Ideologien und parteipolitischen Scharmützeln geprägte Aussagen, Fake News und blinder Aktionismus führten dabei oftmals zu Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.
  • Der brutkasten nimmt sich dieses Themas an und startet den neuen Schwerpunkt-Channel “Deine Welt”.
  • Digitalisierungs- und Politikexperte Mic Hirschbrich wird hier in seiner Kolumne “Mic am Montag”, die immer montags erscheint, in Form von kritischen Kommentaren und Analysen diese Fragestellungen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.
  • Schrittweise wird der Channel um weitere Fachtexte, Hintergrundartikel und Gastbeiträge von Expertinnen und Experten erweitert.

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