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Der Wandel in der Energiebranche, getrieben durch den Ausbau erneuerbarer Energien und regulatorischen Gesetzesänderungen, stellt Energieversorger vor neue Herausforderungen. So müssen in Zukunft Stromverträge neu gedacht und den Kunden flexible Lösungen angeboten werden. Hier kommt ein Wiener Startup ins Spiel: Podero entwickelte eine B2B-Software, die Energieversorgern helfen soll, die Kosten für flexible Verbrauchsgeräte zu senken. Dadurch würde eine Win-Win-Situation sowohl für Anbieter als auch für Verbraucher:innen entstehen.
Für diese Lösung erhielt Podero nun ein Investment in Höhe von 5,5 Millionen Euro. Angeführt wurde die Seed-Runde vom Hamburger Fonds Planet A Ventures, unterstützt durch Systemiq Capital als Co-Investor. Im Interview mit brutkasten spricht CEO Christoph Bernkopf über die Hintergründe der Finanzierung und wie das frische Kapital das Wachstum von Podero vorantreiben soll.
Auch die bestehenden Investoren Pale Blue Dot und Push Ventures beteiligten sich ein weiteres Mal, nachdem sie bereits in der Pre-Seed-Runde im Dezember 2022 investiert hatten. Mit dem neuen Kapital will Podero den Übergang zu erneuerbarer Energie beschleunigen und die Netzstabilität nachhaltig verbessern, so Bernkopf.
Podero-Gründer Chris Bernkopf im Videotalk:
Podero verspricht Kosteneinsparungen von 25 Prozent
Podero bietet Energieversorgern eine ganzheitliche Lösung, die Geräte, Strommärkte und Softwaresysteme nahtlos synchronisiert. Das Jungunternehmen verspricht dabei nicht nur Kosteneinsparungen von über 25 Prozent, sondern auch eine Reduzierung der CO2-Emissionen.
„Wir verbinden uns mit Wärmpumpen, Elektro-Autos, Batterien, also allen großen Geräten im Haushalt und wir steuern diese dann nach dem Strommarkt“, erklärt Bernkopf im brutkasten-Studiotalk. Dadurch könne Podero Prognosen und Handlungsempfehlungen liefern, die es Energieversorgern ermöglichen, „ihre gebündelte Leistung auf den Energiemärkten zu handeln”. Die Software selbst kann entweder durch eine White-Label-App eingeführt oder per API (Programmierschnittstelle) direkt in die eigenen Systeme integriert werden.
CEO Bernkopf sagt dazu: „Unsere Plattform verschafft Energieversorgern einen Wettbewerbsvorteil bei der Strompreisgestaltung. Mit unserer Gerätesteuerungs- und Handelstechnologie können sie niedrigere Tarife anbieten, die andere ohne ähnliche Software nicht erreichen können“.
Podero stelle sich „einer der drängendsten Herausforderungen der Energiewende”
Nick de la Forge, Co-Founder & General Partner, von Planet kommentiert das Investment folgendermaßen: “Podero stellt sich einer der drängendsten Herausforderungen der Energiewende, indem es Energieversorgern hilft, das volle Potenzial dezentraler Energieressourcen auszuschöpfen und gleichzeitig die Netzstabilität aufrechtzuerhalten”. Die fortschrittliche Steuerungs- und Handelstechnologie von Podero positioniere das Unternehmen als Schlüsselfaktor für effizientere, kostengünstigere und nachhaltigere Energiemärkte.“
e.on und oekostrom zählen zu den Kunden
Podero wurde im Dezember 2022 von den Software-Ingenieuren Chris Bernkopf und Moritz Schrader gegründet. Im brutkasten-Talk verrät Bernkopf, dass er bereits in jungen Jahren mehrere Unternehmen aufbaute – zuletzt das Softwareunternehmen Alpas, das Firmen wie BASF, ABB und SBB bei der schnellen und kosteneffizienten Beschaffung mechanischer Teile unterstützt. Für einige Zeit war er auch im Kernforschungszentrum CERN in Genf als Data Scientist und Machine Learning Engineer tätig.
Mit Podero wollen die Gründer „eine große Welle reiten. ClimateTech wird die nächsten 20 bis 30 Jahre relevant sein“, sagt Bernkopf. „Wir haben dann begonnen mit der Installation von Wärmpumpen in Großgebäuden und hatten ca. 20 Projekte. Und dann haben wir jemanden von e.on kennengelernt. Der hat gesagt, wenn ihr jetzt die Geräte steuern könntet, dann würden wir gerne mit euch arbeiten“. Mittlerweile zählt nicht nur e.on zu den Kunden von Podero, sondern auch weitere europäische Energieversorger wie oekostrom und Kelag.
Weiterentwicklung der Software geplant
Mit dem frischen Kapital hat Podero schon einiges geplant: Das Team soll wachsen – aktuell zählt das Startup 16 Mitarbeitende, bald sollen es 25 bis 30 sein. Gleichzeitig will das Unternehmen seine Kundenbasis weiter ausbauen. „Jetzt geht es natürlich darum, auch die ganzen Sales-Prozesse und die ganzen Kunden-Rollout-Prozesse zu skalieren“, erklärt CEO Christoph Bernkopf. Auch die Software soll kontinuierlich weiterentwickelt werden, mit dem Ziel, sie für Energieversorger noch einfacher integrierbar zu machen.