Rezeptfreie Medikamente innerhalb von 60 Minuten nach Hause geliefert, ab 35 Euro sogar versandkostenfrei – das ist das Versprechen des nun gelaunchten Wiener Startups Pluz Care. Auch bei einem kleineren Kaufpreis ist die Liefergebühr mit 2,90 Euro moderat. Möglich werde das durch eine Kooperation mit niedergelassenen Apotheken in Wien, die über eine Versandlizenz verfügen, heißt es vom Startup. Zum Start ist das eine einzige Apotheke im 17. Wiener Bezirk, von der aus man bereits 21 Bezirke innerhalb einer Stunde beliefert. Nur die transdanubischen Bezirke Floridsdorf und Donaustadt sind derzeit noch nicht dabei.

Hödl: “Pluz Care ist das bisher fehlende digitale Bindeglied”

“Mit unserer Lieferlösung profitieren Konsument:innen und Apotheken gleichermaßen. Den Apotheken bringen wir Zusatzgeschäft und eine Antwort auf die wachsende Dominanz der Online-Giganten. Die Konsument:innen erhalten von uns eine schnelle Lieferung zu regulären Apothekenpreisen. Pluz Care ist das bisher fehlende digitale Bindeglied zwischen lokalen Apotheken und ihren Kund:innen”, sagt Geschäftsführerin Lena Hödl. Ihr Kollege Florian Schenk meint: “Vor allem für akut Erkrankte und Personen, die rasch ein Medikament benötigen, und nicht nach draußen gehen können oder wollen, wie zum Beispiel in aktuellen Pandemie-Zeiten, bietet unsere kurzfristige Direktzustellung einen vergleichslosen Vorteil”.

Durch den auf Kooperation statt Konkurrenz zu den klassischen Apotheken basierenden Ansatz hebe man sich von der Online-Konkurrenz ab, betont man beim Startup. Schon bald will man in Wien auf mindestens sieben weitere Apothekenpartner kommen, “um die Logistik zu optimieren und auch die verbleibenden Bezirke Floridsdorf und Donaustadt am rechten Donauufer zu erschließen”. Analog zu den Öffnungszeiten der meisten Apotheken gibt es das Service aktuelle Montag bis Freitag von 8:00 bis 18:00 Uhr und Samstags von 8:00 bis 12:00 Uhr. Die Arzneimittel werden über den Webshop gekauft, dabei kann man sich von der Apotheke beraten lassen. Dann prüft eine Apotheker:in die Bestellung und führt im Bedarfsfall eine fachliche Abklärung mit der Käufer:in durch. Danach holt eine Fahrradbot:in, die von Pluz Care angestellt ist, die Bestellung in der Apotheke ab und liefert sie an die gewünschte Adresse. Das Sortiment bestehe derzeit aus rund 700 rezeptfreien Medikamenten, Pflegeprodukten und Nahrungsergänzungsmitteln, heißt es vom Unternehmen.

Zweites von geplanten acht trive studio-Startups

Pluz Care ist das zweite Projekt des Startup-Studios trive studio, das im Jänner offiziell startete. Das Unternehmen des früheren Sclable-Co-Founders Martin Sirlinger, in das unter anderem auch Hansi Hansmann investiert ist, will innerhalb von vier Jahren rund acht Startups gründen und skalieren. Das erste davon wurde bereits im vergangenen Herbst präsentiert: Emma Wanderer. Auch dort spielt Lena Hödl als COO eine zentrale Rolle. Generell übernimmt das trive studio-Kernteam, zu dem Hödl gehört, zu Beginn sehr viele Funktionen in den Studio-Startups und soll – so will es das Konzept – erst nach und nach von neuen Mitarbeiter:innen abgelöst werden.