08.09.2020

Plug and Play HQ am Flughafen Wien offiziell eröffnet – 30 Startups pitchten ihre Ideen

Plug and Play Austria hat heute, Dienstag, sein neues Headquarter am Flughafen Wien eröffnet. Im Rahmen der Eröffnung veranstaltete Plug and Play Austria den sogenannten "Selection Day". Insgesamt pitchten 30 Startups aus dem Bereich Tourismus & Hospitality sowie Smart Cities ihre technologischen Lösungen und Geschäftsideen.
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Flughafen Wien
(c) Martin Pacher / der brutkasten

Nach einer ersten Soft-Opening-Phase, die bereits im Herbst letzten Jahres startete, ist es nun soweit: Plug and Play Austria eröffnete am Dienstagvormittag am Flughafen Wien im Office Park 4 offiziell sein neues Headquarter.

Im Rahmen der Eröffnung veranstaltete die kalifornische Startup-Schmiede, die mittlerweile mehr als 30 Niederlassungen weltweit betreibt, den sogenannten „Selection Day“. 30 internationale Startups aus dem Bereich Tourismus & Hospitality sowie Smart Cities pitchten ihre technologischen Lösungen und Geschäftsideen.

Zum Selection Day waren rund 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik geladen, darunter auch Magnus Brunner, Staatssekretär für Verkehr, und Günther Ofner, CFO der Flughafen Wien AG. Zudem konnten Interessierte aus der ganzen Welt den Selction Day via Livestream mitverfolgen. Darunter waren laut den Veranstaltern auch Teilnehmer aus den USA, Singapur, Israel, Thailand und Südafrika.

200 Startups haben sich beworben

Im Vorfeld des Selection Days haben sich rund 200 internationale Startups für einen Platz im Plug and Play Programm beworben. Die besten 30 erhielten schlussendlich die Möglichkeit ihre Lösungen im Rahmens des Selection Days am Flughafen Wien zu pitchen. Laut Plug and Play sollen in einem weiteren Schritt die “besten innovativen Lösungen” in das Entwicklungsprogramm der Startup-Schmiede aufgenommen werden.

Ziel des Programms ist es, langfristige Partnerschaften zwischen Startups und großen Unternehmen, wie beispielsweise der Vienna Insurance Group, der Wiener Städtische Versicherung, dem Airline-Verbund Star Alliance oder dem Flughafen Wien zu ermöglichen und so technologische Entwicklungen voranzutreiben.

(c) Martin Pacher

Startups aus Österreich mit am Start

Am Vormittag pitchten 15 Startups aus dem Bereich “Travel”, am Nachmittag folgten dann die restlichen 15 Pitches aus dem Bereich “Smart Cities”. Neben Zukunftsvisionen stellten die Startups bereits entwickelte Prototypen sowie bestehende Partnerschaften mit internationalen Corporates vor.

Unter den internationalen Startups, die aus insgesamt zehn verschiedenen Ländern stammten, waren auch vier österreichische Startups vertreten. Darunter waren das AI-Startup Medicus.ai, die Micro-Podcasting-Plattform Sweetspots, das Energy-Startup Campfire Solutions und das Machine-Learning Startup MLReef.

Welche Startups sich schlussendlich die Plätze im Plug and Play Programm sichern können, soll laut den Initiatoren Ende September bekanntgegeben werden.

(c) Martin Pacher

Neue Kooperationspartner

Im Rahmen des “Selection Day” wurden zudem mit Fraport und Value One zwei neue Kooperationspartner von Plug & Play präsentiert. “Mit Fraport und Value One wird unser Partnernetzwerk in Österreich erheblich gestärkt und vernetzt sich damit gleichzeitig auch mit Plug and Play’s Partnern aus dem Silicon Valley über Asien, bis zu unseren arabischen Partnern“, so Renee Wagner, Managing Director Plug and Play Austria im Zuge der Veranstaltung.

Gemeinsam mit den Flughäfen Wien und Brüssel, Star Alliance und den Flughäfen von Ontario Airport Investments, sollen sich die Partner laut Plug and Play am Standort Wien zusammenschließen, um die aktuelle Situation der Reisebranche, mit der Unterstützung von Startups zu verbessern. 

Für Plug and Play Batch 2021 bewerben

Für den nächsten Batch 2021 läuft bereits die Bewerbungsphase. Interessierte Startups können sich hierfür auf der Plug and Play Vienna Homepage bewerben.

Startups erhalten dabei die Chance ihre Pilotprojekte mit Unternehmenspartnern umzusetzen und sollen zugleich durch Mentoring und Workshops profitieren.

Zudem sind laut Plug and Play Großkonzerne und Investoren dazu eingeladen sich mit Plug and Play Austria in Verbindung zu setzen und sich am Expo Day, am 10. Dezember 2020, die Resultate der bisher geschlossenen Partnerschaften zwischen Startups und Großkonzernen live anzusehen.


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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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Plug and Play HQ am Flughafen Wien offiziell eröffnet – 30 Startups pitchten ihre Ideen

  • Plug and Play Austria hat heute, Dienstag, sein neues Headquarter am Flughafen Wien eröffnet.
  • Im Rahmen der Eröffnung veranstaltete Plug and Play Austria den sogenannten “Selection Day”.
  • 30 Startups aus dem Bereich Tourismus & Hospitality sowie Smart Cities pitchten ihre technologischen Lösungen und Geschäftsideen.
  • Im Vorfeld des Selection Days haben sich rund 200 internationale Startups für einen Platz im Plug and Play Programm beworben.
  • Im Rahmen des Selections Days wurden zudem mit Fraport und Value One zwei neue Kooperationspartner von Plug & Play präsentiert.
  • Startups sind herzlich eingeladen sich auf der Plug and Play Vienna Homepage für den neuenBatch ab 2021 zu bewerben.

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