23.02.2022

pliant: Berliner FinTech bringt Firmenkreditkartenlösung mit hohen Limits nach Österreich

Ein komplett digitales Kartenmanagement und hohe Kartenlimits sollen vor allem auch Startups ansprechen. Für pliant ist Österreich der erste Auslandsmarkt.
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Fabian Terner und Malte Rau haben pliant gegründet © pliant
Fabian Terner und Malte Rau haben pliant gegründet © pliant
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Das Berliner FinTech pliant bringt eine unkomplizierte Firmenkreditkartenlösung nach Österreich, die auch für Startups viele Vorteile bietet. Die Karten können komplett digital verwaltet werden, aber auch die Limits sind höher als üblich. „Bis zu einer Million und mehr”, sind laut pliant möglich. Damit können junge, schnell wachsende Unternehmen ganz ohne unflexiblen Bankkredit Ausgaben vorfinanzieren. In einer übersichtlichen Web-Oberfläche können die Ausgaben jeder Karte einer Firma eingesehen und die Limits verwaltet werden.

Investoren aus Deutschland und Österreich

Gegründet wurde pliant 2020 von Fabian Terner und Malte Rau, welche die FinTech-Branche gut kennen und bereits davor Finanz-Startups mitaufgebaut haben. 2021 konnten die beiden einen prominenten Investor für pliant gewinnen: Carsten Maschmeyer, auch bekannt aus der TV-Show „Die Höhle der Löwen”, investierte gemeinsam mit anderen im August zunächst insgesamt 5,5 Millionen Euro. Ende des Jahres folge eine größere Runde mit 18 Millionen Euro. Diesmal zog neben Bestandsinvestoren, dem Main Incubator der Commerzbank und dem FinTech-Fond embedded/capital des finleap-Gründers Ramin Niroumand, auch ein Investor aus Österreich mit: Das Family Office Saber, das auch in Startups wie mikme, Blue Planet Ecosystems oder WeAreDevelopers investiert ist.

Starke Nachfrage aus Österreich

Mit dem frischen Kapital starten die Gründer nun die Expansion in Europa. Österreich ist der erste Markt außerhalb Deutschlands. „Die Einführung einer digitalen Kreditkartenlösung für Österreichs Unternehmen ist längst überfällig”, sagt Rau. Die Nachfrage sei in Österreich sehr stark. „So gibt es dort im B2B-FinTech-Segment kaum praktische Branchenlösungen, vielmehr sind die FinTech-Wettbewerber im B2C-Bereich unterwegs. Zwar bieten auch traditionelle Banken Firmenkreditkarten an. Doch so wie in Deutschland sind diese Prozesse nicht digitalisiert – zu zeitaufwendig und immer noch papierlastig”.

Was pliant bietet

Das FinTech zielt vor allem auf Unternehmen mit hohen Kreditkartenkosten ab. Für die Nutzung sei zudem keine komplizierte Systemumstellung notwendig, verspricht das Startup. Unabhängig von der Hausbank ist die Nutzung von jedem Konto aus möglich und auch Finanz- und Buchhaltungssoftware können gleich bleiben. Die Karten können digital beantragt werden und die Belege über die pliant App digital erfasst werden. Teil des Angebots sind auch Cashbacks, also Bonuszahlungen für Kunden, mit denen hohe Transaktionsvolumina vergütet werden. Mit dem pliant earth Feature bietet das FinTech zusätzlich die Möglichkeit, reisebedingte CO2-Emissionen automatisch und durch zertifizierte Anbieter zu kompensieren.

Die Firmenkreditkarte von pliant © pliant
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Tagbase, Riad, LEAP 2025, Authentizität
(c) Tagbase - (v.l.) Mario Uhrer, Manuel Mertl und Felix Exner von Tagbase.

Es war ein persönliches Bedürfnis von Tagbase-Founder Manuel Mertl, das ihn einst auf die Suche nach einer Lösung für Produktauthentizität sandte. Auf seiner Reise stellte er fest, dass viele bestehende Ansätze nicht zuverlässig sind und auf statische Methoden wie QR-Codes oder NFC-Tags setzen, die leicht kopiert werden können. Das Kernproblem dabei: Eine Authentizitätslösung darf nicht kopierbar sein, sonst könnten dieselben Mechanismen auf gefälschte Produkte angewendet werden. Das wusste Mertl.

Tagbase: “Nicht fünf verschiedene Apps”

“Ich entdeckte schließlich einen NFC-Chip, der bei jedem Lesevorgang dynamisch generierte Daten erstellt”, erzählt er heute. “Andere Firmen, die diesen Chip nutzen, setzen jedoch auf dedizierte Mobile-Apps, was ich für unpraktisch halte. Kunden möchten keine fünf verschiedenen Apps installieren, um Produkte unterschiedlicher Marken zu verifizieren.

Daher entwickelte er einen Prototyp, der keine eigene Applikation erfordert, aber dennoch die notwendige Sicherheit bringen soll. “Unsere Lösung kombiniert dynamische Daten, einfache Bedienung und manipulationssichere Technologie, um die Authentizität von Produkten zuverlässig zu gewährleisten”, so Mertl weiter. Oder anders gesagt, User:innen können die Echtheit eines Produkts überprüfen, indem sie einen NFC-Tag mit ihrem Smartphone scannen.

In Mario Uher, aktueller CTO und Felxi Exner, COO, fand Mertl sein Founder-Team und gründete Tagbase. Ein Startup, dessen USP es ist, dass bei der Nutzung ihrer Lösung “keine dedizierte Mobile-App erforderlich ist, um Produkte auf ihre Echtheit zu verifizieren”

“Zusätzlich haben wir eine Blockchain-Integration implementiert. Diese ist nicht zwingend für die Produktauthentizität notwendig, sondern ein zusätzliches Feature. Damit können wir nicht nur die Echtheit eines physischen Objekts nachweisen, sondern auch den Besitz des Objekts digital belegen – beispielsweise durch einen Token in einer Wallet”, erklärt Mertl weiter. “So schließen wir die Lücke zwischen Produktauthentizität und digitalem Eigentum. Unsere Lösung bietet einen umfassenden Ansatz, der sowohl die physische als auch die digitale Dimension abdeckt.”

Pitch in Riad im Februar

Aktuell freut sich das Gründertrio darüber, dass Tagbase als eines von weltweit 120 Startups ausgewählt wurde, um im Februar auf der LEAP 2025 in Riad (Saudi-Arabien) zu pitchen. Die Teilnahme sei das Ergebnis einer “aufregenden Reise”, die im Vorjahr ihren Lauf nahm.

“Im Oktober waren wir unter den ‘Top 10’ beim ‘Cardano Summit’ in Dubai eingeladen, wo wir pitchen durften. Zwei Wochen später gehörten wir zu den Top 100 beim ‘Entrepreneurship World Cup’ (EWC) in Riad und präsentierten unsere Lösung dort”, erläutert Mertl. “Während der Veranstaltung wurde uns die LEAP 2025 bekannt, und wir haben uns sofort beworben. Nun dürfen wir im Februar auf der Bühne für sechs Preise pitchen.” Der Gesamtpreispool des – zum dritten Mal stattfindenden – Wettbewerbs beträgt eine Million US-Dollar, wobei der kleinste Preis für einen Gewinner bei 150.000 US-Dollar liegt.

“Für uns ist die Teilnahme eine großartige Gelegenheit, unsere Lösung international zu präsentieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und potenzielle Investoren sowie Partner zu gewinnen. Es ist ein wichtiger Schritt, um Tagbase.io weiter zu etablieren”, sagt Mertl.

Tagbase: Plugins geplant

Zurzeit befindet sich das Startup in der Pilotphase und arbeitet unter anderem an einer Blockchain-Integration, konkreter an der Erweiterung auf mehrere Blockchains, um digitales Eigentum flexibler nachzuweisen.

Zudem plant man ein WordPress- und Shopify-Plugin, damit Kunden den Verifizierungsmechanismus von Tagbase in ihre eigenen Webseiten oder Webstores integrieren können. “Dabei entscheiden sie, ob die Verifizierung über unsere Plattform oder direkt über ihre Webseite erfolgt. Das schafft Potenzial für Upselling und zusätzliche Produktinformationen”, merkt Mertl an. “Kurzfristig möchten wir so viele Pilotkunden wie möglich gewinnen. Unsere Lösung ist agnostisch und kann in verschiedenen Branchen eingesetzt werden – von der Pharmaindustrie über Luxusgüter bis hin zur Verifizierung von Dokumenten.”

Nach dem Ende der Pilotphase möchte das Gründertrio heuer seine Lösung in verschiedenen Branchen etablieren; Gespräche mit einer Kosmetikmarke, einem Künstler und einem Getränkehersteller seien bereits gestartet. Langfristig möchte sich das Startup als führende Lösung für Produktauthentizität und digitalen Eigentumsnachweis weltweit etablieren.

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