18.09.2023

“Wein Attacks”: Plattform startet Angriff auf Weinkultur und will, dass wir aus Flaschen trinken

Mit einem rebellischen Ansatz zur traditionellen Weinkultur möchte "No Glass Needed." dem Weinkonsum "ein modernes Update" verpassen.
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No Glass needed., Wein aus Flaschen trinken, Wurst Agency
(c) "No Glass needed."-Erfinder Jacob Moss von The Wurst Agency.

Sie bezeichnen sich selbst als mutig. Und das wohl nicht zu Unrecht. Denn das neue österreichische Naturwein-Label “No glass needed.” hat für Weinliebhaber ein Konzept entwickelt, das dazu ermuntern soll, das Stielglas beiseite zu legen, den “Wein-Snobismus” zu vergessen und lieber mal zur Flasche zu greifen.

“No glass needed.” in Craft-Bier-Flaschengrößen

In Craft-Bier-Flaschengrößen ist “No glass needed.” das geistige Kind der in Wien ansässigen Digitalmarketing Agentur, The Wurst Agency. Sie haben sich mit den Kellerkünstlern, den jungen Winzern aus der Region Carnuntum, zusammengetan. Das Konzept ist auf der Flasche zusammengefasst: “Real Wine lovers drink from the bottle.”

Reine und rohe Weinschönheit

“Über Jahrhunderte hinweg wurde Wein immer auf die gleiche Weise getrunken und oft mit elaborierten Ritualen in Verbindung gebracht. Mit ‘No Glass Needed.’ ehren wir die reine und rohe Schönheit des Naturweins”, sagt Jacob Moss, der australische Kreativdirektor und CEO von The Wurst Agency. “Mit “No Glass Needed.” geht es darum, das Weinerlebnis weniger einschüchternd zu gestalten. Die Nase passt nicht in die Flasche, also kein Drehen und Schnuppern an Blumennoten und kein Fachjargon, durch den sich ungeübte Weintrinker abgeschreckt fühlen.”

“No glass needed.”: Eine Challenge an den Wein-Status-Quo

Mit dem Motto “das Gewöhnliche zu durchbrechen” und der unerschütterlichen Hingabe der Kellerkünstler zur reinen, natürlichen Weinproduktion, möchte “No glass needed.” über ein bloßes Produkt hinausgehen.

Man versteht sich als “eine Aussage, eine Herausforderung an den Status quo der Weinkultur und ein Salut an den furchtlosen Geist derer, die es wagen, anders zu trinken”, heißt es in der Aussendung. Mit der Erlaubnis, “Weingläser in einem Weinglas-Wutraum” zu zerschlagen.

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10 Jahre Fuckup Nights - Dejan Stojanovic vor der
Dejan Stojanovic vor der "Wall of Champions" | (c) wolf&woodpecker

“Werden Menschen wirklich freiwillig über ihre größten Misserfolge sprechen? Und noch wichtiger: Werden andere zuhören wollen?” – die Fragen habe er sich gestellt, bevor er vor zehn Jahren in Österreich mit dem Format Fuckup Nights startete, sagt Dejan Stojanovic. Zum Jubiläum ist klar: Ja, es funktioniert. Schon eine ganze Dekade.

64 Fuckup Nights seit 2014

“Die letzten zehn Jahre haben mir gezeigt, dass echte Veränderung dort beginnt, wo wir uns trauen, unsere Fehler anzunehmen und darüber zu sprechen – egal ob als Einzelperson, in einem Team oder in einer Organisation”, sagt der Fuckup-Nights-Initiator. “Es war erstaunlich zu sehen, wie das Teilen von Misserfolgen Brücken zwischen Menschen baut und eine Gemeinschaft schafft, die auf Vertrauen basiert.”

(c) wolf&woodpecker

64 Fuckup Nights hat es seit dem Start gegeben. “Über 360 mutige Menschen, die ihre tiefsten Fehler und größten Erkenntnisse mit uns geteilt haben. Mehr als 25.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die bereit waren, zuzuhören, zu lernen, zu lachen – und manchmal auch ein bisschen zu weinen”, resümiert Stojanovic.

“Was mich wirklich erfüllt, ist nicht in Zahlen zu fassen”

Doch diese Zahlen seien nicht alles. “Was mich wirklich erfüllt, ist nicht in Zahlen zu fassen”, meint der Fuckup-Nights-Initiator. “Es ist das Gefühl, wenn jemand nach einer Fuckup Night auf mich zukommt und sagt: ‘Danke. Diese Geschichte hat mich inspiriert, es noch einmal zu versuchen.’ Es ist das Lächeln der Speaker, die die Bühne verlassen und zum ersten Mal merken, dass ihre größten Fehler vielleicht ihr größtes Geschenk waren. Es ist die unbändige Energie, die in einem Raum spürbar wird, wenn Menschen erkennen, dass sie mit ihren Ängsten und ihrem Scheitern nicht allein sind.”

Denn das Scheitern sei ein unverzichtbarer Bestandteil von Wachstum und Innovation. “Viele unserer Speaker:innen haben das bestätigt, indem sie erzählt haben, wie ihre größten Rückschläge letztlich zu ihren größten Erfolgen geführt haben. Diese Erkenntnis, dass Fehler ein Sprungbrett und keine Sackgasse sind, treibt mich heute mehr an, als je zuvor”, so der Initiator.

Zu viele Highlights

Und was waren seine größten Highlights in der Zeit? “Es gab unzählige bewegende Momente, sodass es schwerfällt, einzelne auszuwählen, ohne den vielen großartigen Speaker:innen nicht gerecht zu werden. Was ich jedoch über die Jahre deutlich gemerkt habe: Die Auswahl der Speaker hat immer mehr an Tiefe gewonnen, und meine Speaker-Coachings sind heute persönlicher, noch authentischer und intensiver”, so Stojanovic. Ein bewegender Moment sei es gewesen, die “Wall der Champions”, eine Fotowand mit über 180 Speaker:innen der Fuckup Nights, aufzustellen.

10 Jahre Fuckup Nights
(c) wolf&woodpecker

Herausforderungen auf für Stojanovic und Fuckup-Nights-Team

Herausforderungen zu bewältigen hatten übrigens nicht nur die Auftretenden, sondern auch Stojanovic und sein Team selbst, wie er erzählt: “Die letzten zehn Jahre haben uns auch auf die Probe gestellt. Es gab schwierige Momente, in denen wir gegen unfaire Attacken ankämpfen mussten – Angriffe von außen, die uns auf die Probe gestellt haben, und Enttäuschungen von Menschen, die wir einst Partner nannten.” Manchmal habe es sich angefühlt, als würde man “gegen ignorante Windmühlen kämpfen”.

Letztlich sei das Wichtigste: “All das funktioniert nur, wenn man mit Integrität handelt und konsequent seiner Mission treu bleibt – auch wenn es schwierig wird. Die Herausforderungen, denen ich begegnet bin, haben mir gezeigt, dass es sich lohnt, für das einzustehen, woran man glaubt.”

Pläne für die kommenden 10 Jahre

Auch für die nächsten zehn Jahre hat Stojanovic Pläne. “Die nächsten Jahre werden mutiger, größer und – hoffentlich – noch wirkungsvoller”, meint er. “Ich möchte und werde eine Welt mitgestalten, in der Scheitern als notwendiger Teil des Wachstums angesehen wird, nicht als etwas, das vermieden werden muss”, so der Fuckup Nights-Initiator. Die Mission bleibe dieselbe: “Scheitern enttabuisieren, Lernen zelebrieren und gemeinsam wachsen”.

Zu diesem Ziel soll es neue Formate geben, man wolle ein engagiertes Team aufbauen und man wolle noch stärker in Unternehmen und Organisationen “eine echte Kultur des Lernens und Wachsens verankern”. Der “Anker” soll dabei das Failure Institute als “zentrale Plattform für Austausch, Weiterbildung und Forschung” bleiben. “Langfristig möchte ich auch ein starkes Team hinter den Fuckup Nights aufbauen und ein Advisory Board aus Vordenker:innen und Innovator:innen etablieren, die uns dabei helfen, unsere Vision strategisch zu verwirklichen.”, so Stojanovic, “Für mich ist klar: Wir stehen erst am Anfang.”

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