09.08.2019

Platomics: Siebenstelliges Investment für digitale Gendatenanalyse-Plattform

Das in Wien ansässige Med-Tech Platomics konnte ein siebenstelliges Investment von internationalen Investoren an Land ziehen. Das Spin-off des Austrian Institute of Technology (AIT) hat eine Analyseplattform für Gendaten entwickelt.
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Ungarn Wirtschaft BIP
Quellen: Weltbank; IMF - WEO, Frühjahr 2019; IMF - IFS - (Werte 2019: Prognosen)

Bei Platomics handelt es sich um ein 2014 gegründetes Spin-off des Austrian Institute of Technology (AIT), das eine digitale Plattform zur Analyse von genetischen Daten entwickelt hat.

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Wie Gründer und CEO von Platomics, Albert Kriegner, erläutert, befindet sich die medizinische Diagnostik aufgrund der Digitalisierung im Umbruch – Personalisierung lautet die Devise. Teil dessen ist unter anderem die Sequenzierung des menschlichen Genoms, bei dem große Datenmengen anfallen.

Genau hier setzt Platomics an, indem das Spin-off mit seiner Plattform ein kostengünstigeres Analyseverfahren anbieten möchte. “Unsere Vision ist, dass ein Gentest so kostengünstig und einfach verfügbar wird wie ein herkömmlicher Bluttest”, so Kriegner.

Internationale Investoren

Für die Weiterentwicklung der Plattform konnte das Spin-off nun ein siebenstelliges Investment internationaler Investoren an Land ziehen. Offiziell werden die Investoren nicht genannt. Ein Blick ins Firmenbuch zeigt, dass die Lansdowne Investment Company 27,07 Prozent, die Tansanit Stiftung 18,95 Prozent und die Notamm Beratung und Beteiligungen GmbH sieben Prozent der Unternehmensanteile hält. Die restlichen 46,98 Prozent entfallen auf den Platomics Gründer und CEO Kriegner.

Investment für Weiterentwicklung der Plattform

Martin Lorenz, Head of Marketing & Sales, erläutert gegenüber dem brutkasten, dass Platomics mit der Kapitalerhöhung den Ausbau der Plattform plane. Dafür soll das Team in den Bereichen “Bioinformatik” und “Softwareentwicklung” aufgestockt werden. Derzeit arbeiten 14 Mitarbeiter im Unternehmen, bis Ende des Jahres sollen es bis zu 20 Mitarbeiter werden. Weiteres Geld soll in die Vermarktung der Plattform und Sales-Aktivitäten investiert werden.

Labore und Ärzte als Kunden

Zu den Kunden von Platomics zählen diagnostische Labore von Ärzten und Spitälern. Sie nutzen die Plattform bereits zur standardisierten und validierten Analyse ihrer genetischen Daten. Österreich zählt derzeit zum Pilotmarkt von Platomics. Ziel sei es laut Lorenz, eine globale Plattform aufzubauen.

Gentests sollten nicht nur in speziellen Bereichen, wie beispielsweise bei pränatalen Tests oder Krebsdiagnose, sondern verstärkt auch im medizinischen Alltag zu Anwendung kommen, um künftig eine personalisierte Diagnostik, Therapie und Medikation zu forcieren, so Lorenz abschließend.


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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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