plasticpreneur: Villacher Startup mit Kunststoffrecycling im Kleinformat
Top 10 Greenstarter 2019. Das Kärntner Startup plasticpreneur entwickelt Maschinen, mit denen Plastikmüll im kleinen Maßstab zu neuen Produkten recycelt werden kann. Damit will Gründer Sören Lex unter anderem in Uganda für neue Chancen sorgen.
Mit dem Thema Recycling verbindet man, abgesehen vom Einsatz im Kunsthandwerk, vor allem die Großindustrie. Überall wo keine entsprechenden Systeme vorhanden sind (und auch genutzt werden), landet recyclebares Material auf klassischen Deponien, wird verbrannt, oder endet im schlimmsten Fall in der Natur oder im Meer. Das Villacher Startup plasticpreneur will mit seinen Maschinen Recycling auch im kleinen Maßstab ermöglichen. Mit ihnen können einfache neue Produkte hergestellt werden. Davon sollen die Natur und die lokale Wirtschaft profitieren – unter anderem in Uganda.
“Mit unseren Maschinen bekommt der Abfall einen Wert und wird gesammelt statt weggeworfen. Arbeitsplätze entstehen und es können Dinge hergestellt werden, die im alltäglichen Leben in Afrika fehlen oder für die Menschen unerschwinglich sind”, sagt plasticpreneur-Gründer Sören Lex. In Uganda werden damit bereits eine Menge an Linealen, Rechenschiebern, Schultaschen und Wäschekluppen hergestellt.
Schredder, Spritzgussmaschinen und Extruder
Dazu wird Plastik gesammelt, sortenrein getrennt und gewaschen. Problemkunststoffe wie PVC werden ausgeschieden. Dann kommen zwei bis drei Maschinen von plasticpreneur ins Spiel: ein Schredder und dann je nach herzustellendem Produkt eine Spritzgussmaschine oder ein Extruder. Einige Maschinen wurden auch schon hierzulande, in England, Italien und Frankreich verkauft. In Frankreich wird damit Plastikmüll aus dem Meer und vom Strand verarbeitet.
Gründer Lex als Internet-Autodidakt
Das nötige Know-How für den Bau der Maschinen hat sich Betriebswirt Lex im Internet angeeignet. Vor zweieinhalb Jahren begann er mithilfe einer Open-Source-Plattform seine ersten einfachen Maschinen zur Plastikverarbeitung zu bauen und verbesserte die Technik laufend. Und es soll mit der Entwicklung zügig vorangehen. “Wir sind gerade dabei, eine Maschine fertigzustellen, mit der Baustoffe hergestellt werden können”, sagt Lex. “Denn in Uganda – aber auch in vielen anderen Ländern – herrscht ein Mangel an Holz”. So sollen bald auch Tischplatten, Leitern, Regenrinnen und Kunststoffträger als Alternative zu teuren Holzstaffeln in Produktion gehen.
Im Sommer soll der Verkauf der Maschinen, Formen und Werkzeuge dann so richtig starten. Gleichzeitig möchte das derzeit dreiköpfige Team eine Webplattform für die Nutzer der Maschinen aufbauen, um einen gegenseitigen Erfahrungsaustausch zu ermöglichen.
plasticpreneur als Top 10 greenstarter 2019
Die Finazierung stemmt plasticpreneur unter anderem mit einer aws-Förderung. Mit dem Konzept schaffte das Villacher Startup es dieses Jahr auch unter die Top 10 des Wettbewerbs greenstart und damit in den Inkubator. Den will man nutzen, um Kontekte zu potenziellen Kooperationspartnern zu knüpfen. “Wir wollen vor allem mit Vereinen und NGOs zusammenarbeiten, die Schulen bauen oder Ausbildungswerkstätten betreiben”, sagt Lex. “Wenn dort schon Holzbearbeitung unterrichtet wird, warum nicht auch die Verwertung der Kunststoffabfälle?” Weiters suche man Kontakt zu Startups, die ihre ersten Kleinserien produzieren möchten.
Auch in der Jugendarbeit engagiert sich plasticpreneur. “In Kärnten haben wir bereits Workshops mit Schulen veranstaltet”, so Lex. “Da können die Kinder ihre Plastikbecher von daheim mitbringen und wir verwandeln den Müll gemeinsam in etwas Sinnvolles. Das können wir auch für Schulprojekte in anderen Klima- und Energie-Modellregionen anbieten”.
European Forum Alpbach: Diese Sessions zu “Technologie & Innovation” solltet ihr nicht verpassen
In rund einem Monat findet das European Forum Alpbach 2024 unter dem Thema "Moment of Truth" statt. Insgesamt werden 4000 Teilnehmer:innen erwartet. Die vielfältigen Tracks, Module und Formate des Forums behandeln auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Themen rund um Innovation und Technologie. Wir bieten euch einen Überblick.
European Forum Alpbach: Diese Sessions zu “Technologie & Innovation” solltet ihr nicht verpassen
In rund einem Monat findet das European Forum Alpbach 2024 unter dem Thema "Moment of Truth" statt. Insgesamt werden 4000 Teilnehmer:innen erwartet. Die vielfältigen Tracks, Module und Formate des Forums behandeln auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Themen rund um Innovation und Technologie. Wir bieten euch einen Überblick.
Das European Forum Alpbach (EFA) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1945 als eine bedeutende Plattform für den interdisziplinären Dialog etabliert. Jährlich versammelt das Forum führende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im malerischen Alpbachtal in Tirol, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu diskutieren.
Die Zukunft Europas und “Moment of Truth”
Angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen und ihrer tiefgreifenden Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, bietet das EFA auch in diesem Jahr wieder eine Plattform, um sich unter anderem über die Wechselwirkungen zwischen technologischen Innovationen und gesellschaftlichen Veränderungen auszutauschen.
Traditionsgemäß legt das European Forum Alpbach einen Fokus auf europaweit relevante Themen. Im Sinne des grenzüberschreitenden Wissensaustausch werden Ende August wieder Expert:innen aus dem In- und Ausland nach Tirol anreisen. Ingesamt werden über 4000 Teilnehmer:innen erwartet.
“In einer Zeit voller politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen sowie starker Polarisierung ist das spezielle Konzept des EFA relevanter denn je. Unter dem Motto ‚Moment of Truth‘ konzentrieren wir uns auf die nötigen Lösungen, die Europas Zukunft und seine Rolle in der Welt nachhaltig prägen können”, so Andreas Treichl, Präsident des European Forum Alpbach.
Technologie und Innovation innerhalb der vier Themen-Tracks
2024 setzt das EFA auf vier inhaltliche Schwerpunkte (Tracks). Dazu zählen der Security Track rund um geopolitische Fragestellungen, der Finance and Economy Track zur Zukunft unseren Wirtschaftssystem, der Climate Track zur Klimakrise sowie der Democracy and the Rule of Law Track, der sich mit demokratiepolitischen Fragestellungen auseinandersetzt.
Innerhalb der vier Hauptthementracks werden dieses Jahr wieder technologie- und innovationsübergreifende Themen behandelt. Themen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Cybersecurity, und die Zukunft der Arbeit stehen dabei im Mittelpunkt. Hier ein kurzer Überblick über Programmpunkte des European Forum Alpbach, die sich mit Themen rund im Innovation und Technologie befassen:
Arbeit im Zeitalter von KI und Automatisierung | 26. August
Im Rahmen eines Hikes wird der Frage nachgegangen, wie sich die Arbeitswelt durch künstliche Intelligenz und Automatisierung verändert. Expert:innen wie Anja Meierkord (Arbeitsmarktexpertin OECD), Philip Meissner (Gründer / Direktor European Center for Digital Competitiveness) und Werner Stengg (Kabinettsexperte European Commission) diskutieren dabei die Auswirkungen auf Beschäftigung und Gesellschaft sowie Strategien zur Anpassung.
Wettlauf um grüne Technologien zwischen USA und EU: Wie können sie zusammenarbeiten? | 26. August
Im Zuge eines Chats wird der Wettbewerb zwischen den USA und der EU im Bereich der grünen Technologien beleuchtet. Unter anderem diskutieren Philipp Gerbert (CEO TUM Venture Labs), Haaris Mateen (Assistenzprofessor für Finanzen, University of Houston) Kooperationen und Strategien zur gemeinsamen Bewältigung klimatischer Herausforderungen.
Europas Scaleup-Herausforderung: Wie kann man in Europa wachsen? | 28. August
Diese Session thematisiert die Schwierigkeiten europäischer Startups beim Wachstum. Bekannte Expert:innen aus der Startup- und VC-Szene wie Lucanus Polagnoli (CEO Calm/Storm Ventures) und Daniela Buchmayr (CEO Sarcura GmbH) oder auch der Finanzwelt wie Hans Unterdorfer (Chief Corporates Officer Erste Bank Österreich) bieten Einblicke und Lösungen zur Förderung von Innovation und Unternehmenswachstum in Europa.
Wie man KI in Österreich regieren kann | 29. August
Diese Diskussion fokussiert auf die Regulierung von Künstlicher Intelligenz in Österreich. Anthony Cook (Corporate Vice President & Deputy General CounselMicrosoft), Jeannette Gorzala (CEOAct.AI.Now), und Martin Kocher (Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft) werden politische, rechtliche und ethische Aspekte der KI-Nutzung erörtern.
Quanten-Computing: Die nächste Supermacht? | 29. August
Diese Session untersucht die potenziellen revolutionären Veränderungen durch Quanten-Computing. Unter anderem diskutierten der renommierte Investor Hermann Hauser (Gründungspartner Amadeus Capital Partners) und Isabell Kunst (CEO Xephor Solutions GmbH) über Anwendungen, Herausforderungen und die Verantwortung im Umgang mit dieser mächtigen Zukunftstechnologie.
Hinweis: Dies sind nur einige der Highlights des EFA24 rund um das Thema “Technologie & Innovation”. Das gesamte Programm des European Forum Alpbach findet ihr hier. Die Liste der Mitwirkenden wird laufend aktualisiert. brutkasten wird als Medienpartner im Vorfeld des Forums und vor Ort live berichten.
brutkasten-Networking-Session am EFA2024 zum Thema “Corporate Venturing”
Neben diesen Themen wird 2024 auch brutkasten als Programmpartner am European Forum Alpbach auftreten und die Ergebnisse seiner neuen Schwerpunktserie “Corporate Venturing” vorstellen.
Acht Pioniere aus dem Bereich – AVL, Elevator Ventures, Flughafen Wien, ÖBB, Plug and Play Austria, Raiffeisen Bank International, UNIQA Ventures und Verbund – teilen ihre wichtigsten Erkenntnisse und Best Practices. Gemeinsam werden in einem Whitepaper konkrete Empfehlungen an die Politik formuliert, um die Rahmenbedingungen für Corporate Venturing zu verbessern.
Im Zuge einer Networking-Session am Mittwoch, den 28. August (12:00 – 14:00 Uhr), werden die Ergebnisse des Whitepapers präsentiert. Diese Session bietet eine Plattform für wertvolle Kontakte und tiefere Einblicke in aktuelle Entwicklungen rund um das Thema. Nähre Infos zur Networking-Session werden demnächst veröffentlicht. Stay tuned!
Jetzt Tickets für das European Forum Alpbach Tickets sichern
Das European Forum Alpbach gliedert sich in fünf Module. Für jedes dieser Module können über den Ticketshop separate Tickets gekauft werden. Hinweis für Startups: EFA bietet ein limitiertes Kontingent an ermäßigten Tickets von 50 Prozent an (50 Tickets pro Modul). Berechtig sind unter anderem Vertreter:innen eines Startup-Unternehmens.
Überblick zu den fünf Modulen:
Während der “Euregio Days” (17. – 20. August) treffen Menschen aus der Europaregion Tirol/Südtirol/Trentino in Alpbach zusammen. Im Rahmen der Euregio-Days werden herausragende Forschung und Innovation prämiert; der „Tirol-Tag“ bietet einen ersten festlichen Höhepunkt des EFA24.
Die „Alpbach Seminars“ (18. – 24. August) bilden den internationalen Auftakt für über 600 Stipendiat:innen aus der ganzen Welt beim European Forum Alpbach – ein zentraler Teil des Forums, wie Treichl ausführt: „Junge Menschen aus über 70 Ländern kommen nach Alpbach und gemeinsam mit Entscheidungsträger:innen entsteht ein diverser, interdisziplinärer und generationsübergreifender Austausch, wie es ihn sonst nirgendwo gibt. So entstehen auch über ideologische Differenzen hinweg Ideen, wie wir Gegenwart und Zukunft gestalten können“
Konkrete Fragestellungen werden bei den „Lab Days“(22. – 24. August) bearbeitet. Expert:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten dabei an Lösungen.
Die „Europe in the World Days“ (24. – 27. August) setzen verstärkt auf europäische Stakeholder. Zahlreiche Entscheidungsträger:innen der europäischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur treffen sich für den Saisonauftakt in Alpbach.
Bei den „Austria in Europe Days” (27. – 30. August) steht die Rolle Österreichs in Europa im Mittelpunkt. Die wichtigsten Akteur:innen der Zivilgesellschaft sowie Unternehmer:innen und Politiker:innen kommen nach Alpbach, um untereinander sowie mit der nächsten Generation in Austausch zu treten.
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