23.10.2017

PlanRadar: Wiener Startup in New York als bestes Proptech ausgezeichnet

Als einziger kontinentaleuropäischer Teilnehmer konnte sich PlanRadar beim MIPIM Proptech Summit in New York durchsetzen.
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(c) PlanRadar: Sander van de Rijdt als strahlender Sieger.

“Das war selbst für uns überraschend”, sagt Sander van de Rijdt, Co-Founder und Geschäftsführer von PlanRadar. Das Wiener Startup wurde beim internationalen MIPIM Proptech Summit in New York als bestes Proptech ausgezeichnet. Das entschied eine international besetzte Experten-Jury. “Bei den Pitches waren viele andere richtig tolle Unternehmen aus der ganzen Welt dabei. Wir waren die einzigen aus Kontinentaleuropa und fühlten uns daher fast als Exoten”, erzählt van de Rijdt. Als Grund für den Spitzenplatz sehe er die kompromisslose Nutzenorientierung und die intuitive Usability des Produkts, sagt der Co-Founder. Erst im Juni hatte das Startup ein siebenstelliges Investment erhalten.

Nächster globaler Pitch im Frühjahr

PlanRadar (ehemals DefectRadar) ist eine Plattform-unabhängige, cloudbasierte Lösung zur Baudokumentation sowie für Mängel- und Aufgabenmanagement in Bau- und Immobilienprojekten. Über eine Webapplikation und mittels nativer Apps für alle Smartphones und Tablets (iOS, Android, Windows, Blackberry) wird die Erfassung, Dokumentation, Kommunikation und Nachverfolgung von Baumängeln und Aufgaben ermöglicht. Erst vor kurzem hatte das Startup auf der größten Gewerbeimmobilien-Messe Europas, der EXPO REAL in München, einen Erfolg für sich verbuchen können. Der nächste globale Pitch steht nun im Frühjahr auf der MIPIM in Cannes an. Als New York-Finalist hat PlanRadar einen fixen Startplatz auf der weltweit bedeutendsten Messe für Standorte und Immobilien-Investments. (PA/red)

+++ Siebenstelliges Investment für PlanRadar +++


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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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