PlanRadar: 30 Millionen Euro Investment für Wiener PropTech-Startup
Das Wiener PropTech-Startup PlanRadar schließt eine 30 Millionen Euro Serie A-Finanzierungsrunde ab. Den Lead übernimmt der US-VC Insight Partners gefolgt von e.ventures. Auch die Bestandsinvestoren ziehen mit.
Ein so großes Startup-Investment hat Österreich schon lange nicht gesehen, vor allem nicht im Zuge einer Serie A-Runde. Das Wiener PropTech PlanRadar (⇒ mehr Infos zum Unternehmen) holt sich 30 Millionen Euro frisches Kapital für das weitere Wachstum. Den Lead übernimmt dabei der New Yorker VC Insight Partners (u.a. Twitter, N26, Delivery Hero, Tricentis) gefolgt vom Silicon Valley-VC e.ventures (u.a. Bird, Groupon, Sonos). Auch die Bestandsinvestoren aus einer Seed-Runde im Jahr 2017, aws Gründerfonds, Cavalry Ventures und Berliner Volksbank Ventures, ziehen in der aktuellen Runde mit.
9 neue Standorte und 8000 Neukunden dieses Jahr geplant
Das Kapital soll vorwiegend in die strategische globale Expansion sowie die Erweiterung der bereits etablierten Märkte fließen – der brutkasten berichtete erst kürzlich über die aktuellen Pläne des Startups. Unter anderem sind dieses Jahr weitere Büros in Australien, Dubai, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen, Russland sowie in Schweden und Spanien geplant. Zuletzt konnte PlanRadar den Jahresumsatz um 250 Prozent steigern. Derzeit betreut man Kunden aus 45 Ländern, darunter Namen wie Siemens, Bosch, Rewe, Allianz Real Estate und Union Investment. “Unser Ziel ist es, in diesem Jahr um 8000 Neukunden auf insgesamt 15000 Kunden zu wachsen”, sagt Ibrahim Imam, Geschäftsführer und Co-Founder von PlanRadar.
Die PlanRadar-Co-Founder Sander van de Rijdt und Ibrahim Imam im aktuellen Video-Talk
250 Prozent Umsatz-Wachstum 2019: Die PlanRadar-Co-Founder Sander Van De Rijdt und Ibrahim Imam im Talk über die Entwicklung vom Startup zum Scaleup.
Gepostet von DerBrutkasten am Mittwoch, 26. Februar 2020
Insight Partners: “PlanRadar ist bereits etabliert in der Branche”
“Die gesamte Bau- und Immobilienbranche erfährt einen grundlegenden Wandel hin zu einer digitalen Zukunft. PlanRadar ist bereits zu einem etablierten Partner in der Branche geworden, welcher Anwender entlang der kompletten Wertschöpfungskette bei der frist- und budgetgerechten Umsetzung ihrer Projekte unterstützt. Unsere Investition unterstreicht das Vertrauen in die führende Technologie von PlanRadar und wir freuen uns, das Unternehmen auf seinem weiteren Weg zu unterstützen”, kommentiert Thomas Krane, Principal von Insight Partners.
Ralf Kunzmann: “Hatten absolut den richtigen Riecher”
Ralf Kunzmann, Geschäftsführer aws Gründerfonds, sagt zur Kapital-Runde: “Mit dem Investment hatten wir absolut den richtigen Riecher. Die Digitalisierung der Baubranche steckte vor knapp drei Jahren noch in den Kinderschuhen. Niemand ahnte damals, dass das Herumschleppen von Papierplänen und die Bearbeitung von unübersichtlichen Excelsheets bald der Vergangenheit angehören würden. Aber die Zeitersparnis und die Effizienzsteigerung sprechen für sich. Damit war der Siegeszug von PlanRadar vorprogrammiert. Als Venture Capital Investor gilt es, das Potenzial solcher Technologien rechtzeitig zu erkennen und zu realisieren. Mit dem Investment von Insight und e.ventures können wir die Skalierung jetzt gemeinsam um ein Vielfaches steigern”.
KI in Gesundheit, Bildung und öffentlichem Dienst: „Chancen nutzen, Risiken minimieren”
Nachlese. Was kann Künstliche Intelligenz in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten? Welche Chancen und Risiken bringt Künstliche Intelligenz mit sich? Wie lässt sich ihr Potenzial verantwortungsvoll nutzen, ohne ethische Leitlinien zu überschreiten? Diese und viele weitere Fragen stehen im Fokus der zweiten Folge von „No Hype KI“.
KI in Gesundheit, Bildung und öffentlichem Dienst: „Chancen nutzen, Risiken minimieren”
Nachlese. Was kann Künstliche Intelligenz in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten? Welche Chancen und Risiken bringt Künstliche Intelligenz mit sich? Wie lässt sich ihr Potenzial verantwortungsvoll nutzen, ohne ethische Leitlinien zu überschreiten? Diese und viele weitere Fragen stehen im Fokus der zweiten Folge von „No Hype KI“.
Gut zwei Jahre ist es her, dass ChatGPT einen Hype rund um generative KI-Modelle auslöste. Doch es stellen sich auch viele kritische Fragen beim Einsatz von KI – besonders in sensiblen Bereichen. Klar ist: Künstliche Intelligenz bietet viele Vorteile und vereinfacht komplexe Prozesse. Gleichzeitig wirft sie jedoch auch Herausforderungen und Ängste auf, mit denen man sich kritisch auseinandersetzen muss.
Was KI in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten kann, diskutierten in der zweiten Folge „No Hype KI”:
Bernd Konnerth (Microsoft Österreich | Public Sector Lead)
Carina Zehetmaier (Women in AI Austria | Präsidentin)
Harald Herzog (Österreichische Gesundheitskasse | Leiter Digitalisierung und Innovation)
Moritz Mitterer (ITSV | Aufsichtsratsvorsitzender)
Markus Fallenböck (Universität Graz | Vizerektor für Personal und Digitalisierung).
Menschenzentrierter Ansatz im Mittelpunkt
Künstliche Intelligenz ist schon längst Teil unseres Alltags – ob bewusst oder unbewusst. Und obwohl KI bereits in vielen Lebensbereichen der Österreicher:innen präsent ist, bleibt die Skepsis bei vielen groß. Laut Carina Zehetmaier ist es daher ein besonders wichtiger Faktor, dass man jeder einzelnen Person KI näher bringt, sodass mehr Vertrauen in die Technologie entsteht: „Derzeit gibt es noch viele Ängste rund um KI. Aber es gibt auch noch gewisse Schwachstellen wie zum Beispiel das Halluzinieren, oder auch Vorurteile, die in den Systemen drinnen sind und widergespiegelt werden können. Es ist relevant, dass man sich hier von Anfang an mit den kritischen Fragenstellungen auseinandersetzt“.
Hierbei müsse an vorderster Stelle die öffentliche Hand hohe Standards setzen – vor allem aus menschenrechtlicher Sicht. Zehetmaier befürwortet in diesem Zusammenhang den AI Act, der klare gesetzliche Rahmenbedingungen schafft. „Die öffentliche Hand ist der direkte Adressat der Grund- und Menschenrechte“, sagt sie.
Ein weiterer wichtiger Punkt von Zehetmaier ist die Notwendigkeit, marginalisierte Gruppen nicht zu übersehen. Man müsse sich bemühen, geschlechtsspezifische und andere Vorurteile in Datensätzen zu vermeiden. „Wir wissen auch, dass Automatisierung den Gender-Pay-Gap öffnet anstatt schließt, das heißt, da müssen wir aktiv und gezielt gegensteuern“.
Verantwortungsvolle KI bedeute, aktiv an den Daten und Algorithmen zu arbeiten. Nur so könne sichergestellt werden, dass KI-Anwendungen nicht nur technologisch effizient, sondern auch ethisch und gesellschaftlich verantwortungsvoll gestaltet werden.
Dass die Anwendung von generativer KI nicht bloß Kosten senken soll, sondern den Menschen Nutzen bringen muss, ist auch für Bernd Konnerth von Microsoft klar. „Wir setzen auf Responsible-AI-Standards, bei denen es um Inklusivität, Fairness, Datenschutz und all diese Themen geht. Das sind Leitplanken in unserer Produktentwicklung“, sagt der Public Sector Lead von Microsoft Österreich.
Von der Unternehmenstransformation bis hin zum öffentlichen Dienst sei ein breites Umschulungsprogramm notwendig, um Ängste abzubauen: Es sei wichtig, „Umgebungen zu schaffen, die es Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglich machen, mit der Technologie zu interagieren, um den Berührungsängsten entgegen zu wirken”.
Universität Graz startete UniGPT für Mitarbeitende
Was Bildung angeht, betont Markus Fallenböck von der Universität Graz die Bedeutung einer breiten Wissensvermittlung. Es gehe nicht nur um Spezialist:innen für KI, sondern vor allem um die große Masse an Mitarbeitenden, die einen “sinnvollen Umgang mit KI erlernen” müssen: „Je mehr Wissen wir in die Bevölkerung kriegen, umso mehr können wir Chancen nutzen und Risiken minimieren“.
Die Universität Graz hat dazu eine eigene Micro-Credential-KI gestartet, um Studierenden ein Grundwissen zu KI zu vermitteln: “Das ist ein abgeschlossenes Studienpaket, das man in jedes Studium integrieren kann und das gerade in einer Pilotphase ist”, erläutert Fallenböck. Das Paket lasse sich in jedes Studium integrieren. “Da ist die Idee, dass in ein paar Jahren jeder Bachelor-Studierende, der in Graz einen Abschluss macht, ein Grundwissen hat zu KI-Bereich, Technik, Wirtschaft, Recht, Ethik”.
Für die eigenen Mitarbeiter:innen hat die Universität Graz im Mai 2024 außerdem den Chatbot UniGPT gestartet. Bereits mehrere hundert Mitarbeiter:innen wurden dafür bereits eingeschult. “Da sitzt die Universitätsprofessorin neben der Sekretariatskraft und beide interessieren sich für KI und werden es in ihrem Arbeitsalltag gut einsetzen”, schildert Fallenböck seine Eindrücke.
Über die eigenen Mitarbeitenden will die Universität Graz Wissensvermittlung aber auch in die Bevölkerung tragen. Dazu hat sie im Oktober etwa erstmals den Technology Impact Summit zum Thema KI in Graz veranstaltet. “Weil natürlich auch wichtig ist, dass wir die breite Öffentlichkeit mit dem Thema erreichen. Je mehr Wissen wir in die Bevölkerung kriegen, umso mehr, können wir auch das Chancennutzen und Risikominimieren wirklich schaffen”, erläutert Fallenböck.
ITSV: Künstliche Intelligenz im Gesundheitssystem
Die ITSV wiederum steuert und koordiniert die IT-Aktivitäten der österreichischen Sozialversicherung – und beschäftigt sich schon länger mit dem KI-Thema. Aufsichtsratsvorsitzender Moritz Mitterer erzählt im Talk, dass das Unternehmen bereits 2018 mit der Erprobung von KI-Lösungen begonnen habe. In einem geschützten Umfeld wurden dabei erste Erfahrungen gesammelt, bevor die Systeme in den Echtbetrieb übergingen. Dieser schrittweise Ansatz habe wesentlich dazu beigetragen, das Vertrauen in KI-Modelle im Unternehmen zu stärken.
Besonders bei sensiblen Daten, wie etwa Gesundheitsdaten, ist die Gefahr von Missbrauch ein zentraler Risikofaktor. Mitterer erläutert die Bedeutung von Transparenz und Nachvollziehbarkeit: „Man muss Patientinnen und Patienten mitnehmen, indem man entsprechend strenge Regeln hat und Compliance hat. Und indem man offen damit umgeht, falls doch was sein sollte“.
KI schafft Abhilfe bei steigendem Leistungsaufkommen bei ÖGK
Die ITSV arbeitet dabei unter anderem für die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK). Harald Herzog von der ÖGK erläutert, dass das steigende Leistungsaufkommen – etwa wachsende Fallzahlen, steigende Lebenserwartung, mehr Konsultationen – nach neuen Wegen verlangt: „Würden wir die Prozesse so weiterspielen wie bisher, bräuchten wir mehr Personal“, so Herzog. „Unsere Aufgabe ist es effizient zu arbeiten und alle technischen Möglichkeiten der KI auszunutzen“.
KI könne hier unterstützen, etwa bei der Wahlarztkostenerstattung. Ziel sei es, einen Großteil der Fälle automatisiert abwickeln zu können. Laut Herzog geht es aber nicht darum, den persönlichen Kontakt zu ersetzen, sondern lediglich zu ergänzen.
Zusätzliches Wirtschaftswachstum von bis zu 18 Prozent durch KI-Nutzung
Auch die öffentliche Verwaltung steht vor Herausforderungen, etwa aufgrund der Pensionierungswelle oder des Fachkräftemangels. Künstliche Intelligenz könnte dabei eine Rolle spielen. Bernd Konnerth von Microsoft Österreich sagt: „Künstliche Intelligenz kann eine Antwort sein – vielleicht nicht die Einzige, aber sie hat sehr viel Potenzial durch die Automatisierung wiederkehrender Tätigkeiten, viel Nutzen zu stiften“.
Aktuell befinde sich Österreich erst am Anfang, dieses Potenzial auszuschöpfen. Konnerth verweist auf eine Studie, dass Österreich ein Wirtschaftswachstum von bis zu 18 Prozent erzielen könnte, wenn das ganze Potenzial von KI ausgeschöpft werde.
Ausblick: KI-Nutzung in fünf Jahren
Wo steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in fünf Jahren? „Ich hoffe, dass wir nicht mehr über die Technologie reden müssen, so wie wir heute auch nicht mehr über Strom sprechen, sondern dass sie einfach da ist“, so Microsoft-Experte Konnerth.
Carina Zehetmaier wiederum blickt auf die EU als Werteunion. In fünf Jahren solle man sehen, dass Österreich und Europa es geschafft haben, einen wertebasierten, menschengerechten KI-Einsatz umzusetzen. Für Österreich könne sich hier eine besondere Chance bieten, so Zehetmaier. Das Land könne sich als Vorreiter für einen vertrauenswürdigen, menschenzentrierten Umgang mit KI etablieren. Es gehe darum, „den menschenzentrierten Ansatz im Einklang mit Werten und Grundrechten umzusetzen“.
KI birgt enormes Potenzial
Die Diskussionsrunde ist sich einig, dass KI in sensiblen Arbeitsfeldern längst keine ferne Zukunftsvision mehr ist, sondern bereits eine zentrale Rolle darstellt. Die Chancen sind enorm – von effizienteren Verwaltungsprozessen über eine präzisere Gesundheitsversorgung bis hin zu einer gerechteren Bildung. Doch um diese Möglichkeiten zu nutzen, braucht es breites Verständnis, klare Regeln, vertrauenswürdige Technik und einen sensiblen Umgang mit Daten.
Folge nachsehen: No Hype KI – Was kann KI in den Bereichen Gesundheit, Bildung und im öffentlichen Sektor leisten?
Hier gehts es zur Nachlese von Folge 1: „No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?”
Die Serie wird von brutkasten in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung unserer Partner:innen produziert.
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PlanRadar: 30 Millionen Euro Investment für Wiener PropTech-Startup
Ein so großes Startup-Investment hat Österreich schon lange nicht gesehen, vor allem nicht im Zuge einer Serie A-Runde -PlanRadar aus Wien holt sich 30 Millionen Euro.
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Auch die Bestandsinvestoren aus einer Seed-Runde im Jahr 2017, aws Gründerfonds, Cavalry Ventures und Berliner Volksbank Ventures, ziehen in der aktuellen Runde mit.
Das Kapital soll vorwiegend in die strategische globale Expansion sowie die Erweiterung der bereits etablierten Märkte fließen.
“Unser Ziel ist es, in diesem Jahr um 8000 Neukunden auf insgesamt 15000 Kunden zu wachsen”, sagt Ibrahim Imam, Geschäftsführer und Co-Founder von PlanRadar.
“PlanRadar ist bereits zu einem etablierten Partner in der Branche geworden, welcher Anwender entlang der kompletten Wertschöpfungskette bei der frist- und budgetgerechten Umsetzung ihrer Projekte unterstützt”, kommentiert Thomas Krane von Insight Partners.
AI Kontextualisierung
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