08.07.2024
SERIES A

Planqc: Münchner Startup mit Tiroler Physiker holt 50 Mio. Series A

Das europäische Family Office CATRON Holding, der DeepTech & Climate Fonds, UVC Partners und Bayern Kapital stellen die Serie-A-Finanzierung bereit.
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(c) Planqc/ Dirk Bruniecki - (v.l.) Alexander Glätzle (planqc co-founder & CEO), Johannes Zeiher (planqc co-founder, Principal Scientist) und Sebastian Blatt (planqc co-founder & CTO).

Gegründet wurde das Münchner Quantencomputer-Startup planqc im April 2022. Und holte bis heute mehrere namhafte Investoren an Bord, darunter Speedinvest, Apex Ventures und Amadeus Capital von Hermann Hauser, der auch Board Member wurde – der brutkasten berichtete.

Planqc: Österreicher mit dabei

CEO ist der Tiroler Alexander Glätzle, der an den Unis Innsbruck und Oxford am Thema Quantencomputing geforscht hatte, bevor er am Münchner Max Planck-Institut für Quantenoptik seine drei Co-Founder Sebastian Blatt, Johannes Zeiher und Lukas Reichsöllner fand. Mit i5-Invest-Chef Markus Wagner, der sich um die Business-Strategie kümmert, ist noch ein weiterer Österreicher im planqc-Gründer-Team. Die sechste im Bunde ist TU München Wirtschaftsprofessorin Ann-Kristin Achleitner.

Planqc hat seinen Sitz in Garching bei München und ist das erste Startup des Munich Quantum Valley. Das Startup fokussiert seine Forschung auf universales, digitales Quantencomputing. Dabei bauen sie Quantencomputer, die Quanteninformation in einzelnen Atomen speichern und anschließend verarbeiten. Plus Quantenprozessoren mit bis zu 400 (in Strontium-Atomen kodierten) Qubits, die auf Neutralatomen basieren.

50 Millionen Euro Series A

Im Mai 2023 Jahres holte man sich den ersten Großauftrag und verkaufte einen Quantencomputer um 29 Millionen Euro an das Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Im September darauf wurde man gemeinsam mit dem europäischen Beratungsunternehmen d-fine beauftragt, im Rahmen einer Quantencomputing-Initiative Klimamodelle mithilfe innovativer Quantum-Machine-Learning-Techniken zu verbessern. Auftragsvolumen: eine Million Euro. Nun aber verkündet man eine Series A in Höhe von 50 Mio. Euro.

“Diese jüngste Investitionsrunde ist eine wichtige Bestätigung unserer Technologie als führende Plattform für Quantenanwendungen. Die umfangreiche Unterstützung ermöglicht es uns, unsere Quantencomputer ‘Made in Germany’ erfolgreich im Wettbewerb zu positionieren und einen aufstrebenden Markt mit einem Volumen von mehreren Milliarden Euro zu erschließen”, sagt Alexander Glätzle, CEO und Mitgründer von planqc.

Planqc mit Cloud Service

Die aktuelle Finanzierungsrunde wird vom europäischen Family Office CATRON Holding und dem deutschen Deeptech- und Climate-Tech-Fonds (DTCF) angeführt. Im Rahmen der Planqc-Runde hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ebenfalls einen Zuschuss gewährt. Zudem beteiligten sich Bayern Kapital, die Max-Planck-Stiftung sowie die bestehenden Investoren UVC und Speedinvest.

Quantentechnologien beliebt

Die VC-Finanzierung für Quantentechnologien in Europa stieg, wie sifted berichtet, im vergangenen Jahr um drei Prozent auf 781 Mio. USD – mehr als dreimal so viel wie in Nordamerika (240 Mio. USD). Auch die Regierungen haben ihre Unterstützung für den Sektor bekundet: Das Vereinigte Königreich hat 4,3 Mrd. USD für Quantentechnologien bereitgestellt, und Deutschland hat zugesagt, bis 2026 3 Mrd. € in den Bau eines universellen Quantencomputers zu investieren.

Planqc möchte die neuen Mittel dazu nutzen, um einen Cloud-Service für Quantencomputer einzurichten und Quantensoftware für Anwendungen in Branchen wie Chemie, Gesundheitswesen, Klimatechnik, Automobilbau und Finanzen zu entwickeln.

Das Unternehmen setzt nach eigenen Angaben bereits maschinelles Quantenlernen ein, um an Lösungen für das Klima zu arbeiten, etwa an effizienteren Batterien für Elektrofahrzeuge.

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Bluechip, Stabelcoin, Rating
(c) Bluechip - Benjamin Levit, CEO Bluechip.

Im Juli 2023 ging mit Bluechip die erste Stablecoin-Ratingagentur an den Start. Der Wiener CEO Benjamin Levit erläuterte damals im brutkasten-Talk, wie es zur Gründung kam, wie die Methode zur Bewertung von Stablecoins funktioniert und warum Tether eine schlechte Note bekam – siehe hier. Nun vermeldet man gleich drei Neuigkeiten.

Bluechip: Mehr Sicherheit und Transparenz in der Krypto-Welt

Bluechip hat einerseits seinen Hauptsitz von den USA nach Wien verlegt. Zudem hat das Unternehmen eine Seed-Runde abgeschlossen, bei der eine Million Euro von namhaften Investoren eingesammelt wurden. Leadinvestor ist InnovaticGroup, die neben FF Office und Innomagic das Startup bei seiner Mission unterstützt, mehr Sicherheit und Transparenz in die Krypto-Welt zu bringen.

Bluechip kündigte nicht zuletzt auch eine neue strategische Partnerschaft mit der Raiffeisen Bank International (RBI) an. Die Zusammenarbeit soll darauf abzielen, den Austausch zwischen der Banken- und der Krypto-Industrie zu fördern.

“Transparenz und Effizienz im Asset Management steigern”

“Wir haben jahrelange Erfahrung in der Erforschung der Blockchain-Technologie im Bankwesen und glauben, dass sie das Potenzial hat, Transparenz und Effizienz im Asset Management zu steigern – entscheidende Faktoren angesichts sich wandelnder Anforderungen der Finanzmärkte”, sagt Christian Wolf, Leiter Strategic Partnerships and Ecosystems bei der RBI. “Da digitale Vermögenswerte an Bedeutung gewinnen, sind wir bestrebt, mit sicheren und zuverlässigen Verfahren die innovativsten Technologien zu nutzen. Die Partnerschaft mit Bluechip bietet uns einen robusten analytischen Rahmen und einen kollaborativen Wissensaustausch, der es uns ermöglicht, fundierte Entscheidungen im Bereich Stablecoins zu treffen.”

Vid Hribar, Analyst in Strategic Partnerships and Ecosystem bei der RBI, ergänzt: “Solange sich viele Standards für Stablecoins noch in der Entwicklung befinden, möchten wir zudem eine Rolle bei deren Gestaltung spielen. Das ist ein weiterer Grund, warum wir die Partnerschaft mit Bluechip eingegangen sind – um zur Entwicklung neuer Standards beizutragen und ein sicheres sowie geschütztes Ökosystem für digitale Vermögenswerte zu gewährleisten.”

SMIDGE Rating Framework

Bluechip setzt bei der Evaluierung von Stablecoin-Sicherheit auf sein “SMIDGE Rating Framework” als Werkzeug. Und konnte eigenen Angaben nach bereits den Zusammenbruch bestimmter Stablecoins vorhersagen. Keine der Stablecoins, die von Bluechip ein positives Rating erhalten haben, seien seitdem gescheitert: “Unsere bisherige Arbeit zeigt den dringenden Bedarf an unabhängigen und transparenten Stablecoin-Ratings, damit Nutzer sicherere Entscheidungen treffen können. Angesichts des rapiden Wachstums der Stablecoin-Adoption ist unser Team voll entschlossen, den Industriestandard für Sicherheits-Ratings zu etablieren“, erklärt Levit.

Als ein weiterer Meilenstein des Startups gilt die Integration von Bluechips Ratings-API auf Plattformen wie RWA, 3cities, Reserve und der Schweizer Kryptobörse Mt Pelerin. Die API ermögliche es Wallets, Dashboards, Börsen und Protokollen, die Ratings von Bluechip in ihre eigenen Systeme zu integrieren und so ihren Nutzer:innen direkt zugänglich zu machen.

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