03.11.2021

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

Das in Berlin ansässige Startup Plan A bietet für Unternehmen eine Plattform an, mit der sie ihre Emissionen messen, monitoren und reduzieren können. Brutkasten Earth hat mit Gründerin und CEO Lubomila Jordanova über die weiteren Expansionspläne gesprochen.
/artikel/plan-a-expansion-oesterreich
Lubomila Jordanova
Lubomila Jordanova war im Rahmen des Fifteen Seconds Festival zu Gast in Graz | (c) martin pacher / der bruktasten

Lubomila Jordanova zählt aktuell in der europäischen GreenTech-Landschaft zu den einflussreichsten Gründerinnen. Ursprünglich in der Londoner Investment-Szene beheimatet wechselte 2017 in die Berliner-Startup-Szene, um gemeinsam mit ihrem Co-Founder Nathan Bonnisseau Plan A zu gründen. Das Berliner Startup entwickelte in den letzten Jahren ein CO2-Reduzierungs-Tool, mit dem Unternehmen automatisiert ihre Emissionen berechnen können.

Das Startup ist mittlerweile in ganz Europa aktiv und unterstützt seine Kunden auch bei ihren Dekarbonisierungsstrategien. Zudem bietet Plan A auch Branchenanalysen und ein Benchmarking für Unternehmen an. Zu den Kunden zählen in erster Linie Großunternehmen wie Banken oder Finanzunternehmen – darunter die französische Société Générale oder BCG Digital Ventures.

Heute Mittwoch gab Plan A zudem via LinkedIn bekannt, dass es eine Series-A-Finanzierungsrunde in der Höhe von zehn Millionen US-Dollar abgeschlossen hat. Als Investoren beteiligen sich unter anderem HV Capital und Keen Venture Partners. Die letzte Investmentrunde in der Höhe von drei Millionen Euro erfolgte im März 2021 unter der Beteiligung von Soft Bank.

Brutkasten Earth hat Lubomila Jordanova in Graz zum Interview getroffen, um mit der aufstrebenden Gründerin über die weiteren Wachstumspläne von Plan A am europäischen Markt zu sprechen. Zudem erläutert sie, welchen Einfluss die EU-Taxonomie auf ihr Geschäft hat und wie sich der Markt für Carbon Accounting und Reporting Tools künftig entwickeln wird.


Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Tools für Carbon Accounting und Reporting am Markt. Wie hebt ihr euch von anderen Lösungen ab?

Unser USP beruht im wesentlichen auf drei Säulen. Erstens ist unsere Software in der Lage strukturierte und unstrukturierte Daten zentral zu verarbeiten – unabhängig vom Format und dem Umfang der Nachhaltigkeits- und ESG-Performance-Daten. Dadurch ermöglichen wir unseren Kunden aus unterschiedlichsten Branchen ihre Emissionen zu verstehen. Zum Einsatz kommt hierfür eine Plattform, die Scope 1, 2 und 3 umfasst. Zudem können Unternehmen ihre eigenen Systeme mit unserer Plattform reibungslos integrieren.

Zweitens haben wir ein wissenschaftliches Team im Hintergrund, das sich besonders gut mit dem Thema Dekarbonisierung auskennt, um unsere Kunden bei der bei der Erreichung ihrer Nachhaltigkeits- und ESG-Ziele zu unterstützen.

Und drittens: Wir haben die Erstellung von Berichten entlang der neuesten Berichtsstandards automatisiert, damit unsere Kunden die Berichte automatisch an die zuständigen Aufsichtsbehörden übermitteln können.

Welchen Einfluss hat die EU-Taxonomie auf euer Geschäftsmodell?

Der Green Deal der EU hat unser Geschäft erheblich verändert, denn er hat unser Produkt von einem “Nice-to-Have” zu einem “Must” gemacht. Durch die EU-Taxonomie stehen viele Branchen aktuell unter großem Druck. Künftig werden Unternehmen nicht nur ihre eigenen Emissionen verstehen müssen, sondern auch die ihrer Zulieferer – sprich Scope 3 Emissionen. Die strengeren Regeln auf EU-Ebene sollen Ende 2022 bis Anfang 2023 kommen. Damit unsere Kunden die gesetzlichen Standards erfüllen, arbeiten wir zudem mit einer TÜV zertifizierten Methode, die sich am Greenhouse Gas Protocol orientiert.

Die Benutzeroberfläche von Plan A | (c) Plan A

Was sind die nächsten Wachstumsschritte?

Aktuell sind wir in Deutschland aber auch in Frankreich sehr breit aufgestellt. Bis Ende des Jahres werden wir zudem London ein Büro eröffnen. Im Prinzip sind wir aber aufgrund unserer global agierenden Kunden schon in weit mehr Märkten aktiv. Wir müssen daher in der Lage sein, die Emissionen in vielen unterschiedlichen Regionen zu berechnen. Daher arbeiten wir auch stark mit lokalen Teams.

Viele unserer Kunden aus Deutschland sind beispielsweise auch in Österreich aktiv. Für das zweite Quartal nächsten Jahres planen wir zudem die Eröffnung eines Büros in Wien. Sofern wir den Product-Market-Fit in Österreich erfüllen, sind bis Ende des Jahres 20 neue Mitarbeiter für Österreich geplant. Aktuell verfügen wir im gesamten Unternehmen über 60 Mitarbeiter, wobei sich diese Zahl bis Ende des Jahres verdoppeln soll. Derzeit haben wir rund 40 offene Stellen, die wir nun besetzen müssen.

Wie schätzt du aktuell den europäischen Markt für CO2-Reduzierungs-Tools ein?

In den letzten sechs Monaten haben wir alleine in Europa rund 150 Mitbewerber gezählt, die sich mit dem Thema Carbon-Calculations und Offsetting beschäftigen. Vielleicht gibt es bis Ende des Jahres sogar 500 Mitbewerber. Ich glaube, dass es in den nächsten zwei Jahren aber eine Konsolidierung des Marktes geben wird. Unternehmen, die in diesem Bereich sehr breit aufgestellt sind, werden sich auf bestimmte Branchen spezialisieren und vielleicht wird es die eine oder andere Übernahme geben.


Deine ungelesenen Artikel:
vor 13 Stunden

Warum lokale Data Center entscheidend für Wirtschaftsstandort, Datensouveränität und Connectivity sind

Gastbeitrag. In der neuen Gastbeitragsserie "Digital Realty – Digital Reality" liefert Martin Madlo, Managing Director von Digital Realty Österreich, Einblicke in die wahre Welt der Rechenzentren. Im ersten Teil geht es um das Rechenzentrum als Wachstumstreiber.
/artikel/digital-realty-digital-reality-teil-1
vor 13 Stunden

Warum lokale Data Center entscheidend für Wirtschaftsstandort, Datensouveränität und Connectivity sind

Gastbeitrag. In der neuen Gastbeitragsserie "Digital Realty – Digital Reality" liefert Martin Madlo, Managing Director von Digital Realty Österreich, Einblicke in die wahre Welt der Rechenzentren. Im ersten Teil geht es um das Rechenzentrum als Wachstumstreiber.
/artikel/digital-realty-digital-reality-teil-1
Martin Madlo, Digital Realty
Martin Madlo, Managing Director Digital Realty Österreich | Foto: Digital Realty

Infrastruktur ist mehr als nur Glasfaser, das muss einmal gesagt werden. Eine Verbindung ohne Ausgangsort und ohne Ziel wird wenig sinnvoll sein. Daten brauchen ein Zuhause – und das nicht irgendwo am Ende der Welt und auch nicht irgendwie im Substandard. Lage und Ausstattung sind entscheidende Faktoren für die Sicherheit, die eigene Datensouveränität, die Verbindung und natürlich auch für die Vernetzung untereinander.

Der kometenhafte Aufstieg von generativer KI in den letzten eineinhalb Jahren, die Entwicklung von High Performance Computing und die rasche Zunahme von regulatorischen Vorschriften und ESG-Bestimmungen machen den Bedarf nach leistungsstarken, sicheren und zukunftsorientierten Rechenzentren sichtbar und spürbar. Der Bedarf wächst. Die Nachfrage wächst. Wir wachsen.

Neues Data Center Anfang 2026

Heute sind wir mit unserem Data Center im Herzen von Wien-Floridsdorf mit 16.000 Quadratmetern und 25 Megawatt bereits das größte Rechenzentrum in Österreich. Wir stellen uns aber selbst in den Schatten und starten im Frühjahr 2024 mit dem Bau eines neuen, weiteren Rechenzentrums, ebenso im 21. Bezirk. „Never change a winning team“, heißt es. Mit geplanten 18.000 Quadratmetern und 40 Megawatt Leistung. Eröffnung Anfang 2026.

Wir errichten in eineinhalb Jahren nicht irgendein Rechenzentrum, sondern wir bauen Infrastruktur für den Wirtschaftsstandort. Wir bieten den Raum für die Rechenleistung der Zukunft. Wir entsprechen nicht nur den Anforderungen – denn da haben wir an uns selbst höhere Anforderungen.

Wir gehen weit über die technischen und regulatorischen Bestimmungen hinaus. Unser neues Rechenzentrum hat aufgrund seiner Größe und Vernetzung das Potenzial, ebenso Forschung zu unterstützen – als einziges in dieser Dimension in Österreich. Und wir alle wissen, wie bedeutend und grundlegend es ist, Forschung in einem Zukunftsfeld in Österreich zu betreiben.

Rechenzentren sind wahre Wachstumstreiber

Der Forschungsstandort befeuert den Wirtschaftsstandort. Ausreichend State-of-the-Art-Infrastruktur zur Verfügung zu haben, ist die Basis für eine funktionierende und erfolgreiche Digitalwirtschaft. Unser Rechenzentrum ist ein Ökosystem.

Hier verbinden sich die großen Hyperscaler, Cloudprovider, heimischen IT-Dienstleister und Service Provider. Hier passiert globale Connectivity. Jeder „braucht“ jeden. Das ist die Basis von vernetzt arbeiten. Gemeinsam gibt es weit mehr Wertschöpfung, für jeden im Ökosystem und vor allem für unsere Wirtschaft. Denn Rechenzentren sind wahre Wachstumstreiber.


Über den Autor

Martin Madlo ist Managing Director von Digital Realty Österreich.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Plan A: Berliner CO2-Reduktions-Startup erhält 10 Mio. Dollar Investment & expandiert nach Österreich