08.08.2024
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PlacesofJuma: Vom Traum zum Traum-Job

Da waren zwei, die reisten liebend gerne. Ja, das tun die meisten, aber nur die wenigsten machen es zum Beruf. Manche reisen eben lieber als andere. So wie Martina Hirzberger, die gemeinsam mit ihrem Partner Jürgen den Reiseblog "Places of Juma" gründete. Ihre Geschichte ist eine von Geschäftssinn, Mut und Durchhaltevermögen. Was Gründer:innen, neben Reisetipps, vom Reiseblog mitnehmen können.
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Eine Frau steht mit Pose vor Wasser und im Hintergrind ein antikes Gebäude
Martina von Places of Juma | Foto: ©Jürgen Reichenpfader

PlacesofJuma ist erstmal ein Reiseblog. Eine Website, auf der das Paar über schöne Orte schreibt, Reiserouten zusammenstellt und Tipps und Tricks für die Reiseplanung vergibt. Wer darin stöbert, findet sich schnell zurecht und erhält einen Einblick in viele und vor allem auch österreichische Urlaubsziele.

Die Charakteristika des Reiseblogs sind für eine große Zielgruppe ansprechend. Dass Jürgen professioneller Fotograf ist, hilft der Ästhetik des Reiseblogs, der durch die Qualität der Fotos sehr hochwertig und gleichzeitig authentisch wirkt. Die Texte sind auf Englisch verfasst, das hat wohl System. Denn durch die große Verbreitung der Sprache kann das Paar weltweit Menschen im wahrsten Sinne ansprechen. Die potenzielle Leserschaft beschränkt sich somit nicht nur auf den D-A-CH Raum.

Reiseblog – zahlt sich das aus? Ja, wenn 900.000 Menschen lesen

Fast so zahlreich wie die Träume vom Reisen sind auch Reiseblogs. Es ist daher nicht einfach, sich in der großen Anzahl von Reiseblogs durchzusetzen und damit auch noch zu verdienen. „Keiner glaubte an unseren Erfolg und noch heute werden wir regelmäßig gefragt, ob man damit überhaupt Geld verdienen kann“, lässt das Paar wissen.

900.000 Menschen besuchen in Spitzenmonaten den Reiseblog des Paares, sagt Martina Hirzberger im Gespräch. Diese Anzahl an Leser:innen brauche es auch, um das Unternehmen rentabel zu machen. Sie empfiehlt den Betrieb einer Content-Website erst ab 100.000 Besucher:innen monatlich, “darunter kann man davon nicht leben”, meint Martina Hirzberger.

Das Business-Modell ist auf viele Besucher:innen ausgerichtet, denn das Paar verdient auf der Website mit Affiliate-Marketing-Links und dem Verkauf von Werbeflächen auf der Website. Hinzu kommen Affiliate-Partnerprogramme von Reiseplattformen wie booking.com. Dadurch verdienen sie auch Kommission für jede Buchung, die auf PlacesofJuma zurückgeht.

Aus der Krise geschöpft

Dass Reisebloggen nicht immer von Sonne, Strand und Meer geprägt ist, musste die Gründerin während der Corona-Pandemie durchleben. Geschlossene Grenzen und Reisebeschränkungen verunmöglichten dem Paar das Reisen. Das hatte natürlich zum einen auf die eigene Content-Erstellung großen Einfluss und gleichzeitig waren auch die Recherchebedürfnisse der Website Besucher:innen eher gering.

Während dieser Zeit stand der Reiseblog kurz vor dem Aus. “Unser Gedanke war schon, ob das Reisen jemals wieder so sein wie früher und wir haben uns oft gefragt: Wird es das so noch in dem Sinne geben und wenn, dann wann?”, sagtMartina Hirzberger über die Pandemie-Krise und die Unsicherheit, die dadurch entstand.

Hirzberger erzählt, während der Reisebeschränkungen habe das Paar die Zeit genutzt, um aus der Krise zu schöpfen. Der Blog wurde verbessert, weil das Paar vorhandene Ressourcen aufgewendet und die Zeit für Optimierung genutzt hat. Während der Lockdowns, erzählt Hirzberger, wurde die Website technisch neu aufgesetzt, bereits erstellter Content aufbereitet und die Texte nach SEO-Standards optimiert.

Positiv Denken und Durchhalten mit Strategie

Trotz der Unbestimmtheit der Reisebranche blieb das Paar bei seinem Traum. Mit viel Durchhaltevermögen und einem positiven Ausblick hat das Paar beschlossen, weiter zu machen. Darauf ist Hirzberger heute stolz, “das Beste ist, dass wir weitergemacht haben, denn es war wirklich einfach scheiße”, erzählt Hirzberger. Auf die Frage, was sie zum Durchhalten motiviert hat, antwortet die Unternehmerin “Die Lust am Reisen, die Lust an der Freiheit und das Wissen: Wenn die Welt wieder aus der Ausnahmesituation vorbei ist, dann wird das wieder funktionieren.”, so Hirzberger.

Das Durchhalten hatte aber Strategie bei dem Paar. Beide verließen für den Betrieb des Blogs ihre “Brotberufe”, sie wollten sich ihren Traum nicht nehmen lassen, blieben dabei aber nicht verträumt, sondern setzten sich ein zeitlich-begrenztes Ziel. So erzählt Hirzberger von der Strategie, die sich das Paar überlegt hat: “Wir hatten Ressourcen und haben gesagt, das ziehen wir jetzt durch und wir zweifeln da jetzt mindestens ein Jahr nicht dran”, berichtet Hirzberger von der Durchhaltestrategie. “Obwohl man natürlich schon zweifelt, aber diese Zweifel lässt man dann mal erst so stehen”, gibt die Unternehmerin zu.

Gründer:innen können aus dieser Geschichte lernen, dass es sich durchaus lohnt, den eigenen Traum zu verfolgen, auch bei Gegenwind. Dass es dafür Folgendes braucht: ein rentables, solide- aufgesetztes Geschäftsmodell, den Mut für Risiko und auch Ressourcen und Durchhaltevermögen, um Krisen zu überstehen.

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GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl
GemeinsamErleben-CEO Alexander Lendl | (c) GemeinsamErleben

200 Millionen Seitenaufrufe pro Monat, mehr als 1.000 Neuregistrierungen pro Tag, 20.000 monatlich organisierte Aktivitäten und nun insgesamt mehr als eine Million Mitglieder – diese Zahlen veröffentlichte das 2019 gegründete Wiener Scaleup Synexit nun über seine Freizeit- und Sport-Plattform GemeinsamErleben.

“Kampf gegen die Einsamkeit” im Zentrum

Über die Plattform werden in 70 “Themen-Communities” gemeinsame Aktivitäten organisiert, wobei die Teilnehmer:innen sich dazu nicht vorher kennen müssen. In der Kommunikation von GemeinsamErleben ist klar: Im Zentrum steht der “Kampf gegen die Einsamkeit”. Damit schaffe man auch gesellschaftlichen Mehrwert. Und das Angebot sei gerade in den anstehenden Feiertagen wichtig. “Niemand sollte die Festtage alleine verbringen müssen”, wird CEO Alexander Lendl in einer Aussendung zitiert. “Es ist an der Zeit, das Thema Einsamkeit zu enttabuisieren und offen darüber zu sprechen.”

Übernahme des größten Mitbewerbers im DACH-Raum 2021

Das Konzept scheint – folgt man den Zahlen – aufzugehen. Man zeige, “dass auch Startups im Bereich des sozialen Miteinanders skalieren können”, heißt es vom Unternehmen. Synexit hat 2021 den größten deutschen Mitbewerber Spontacts vom Medienkonzern ProSiebenSat.1 für einen nicht genannten Betrag übernommen – brutkasten berichtete und Lendl war damals in Video-Talk zu Gast.

GemeinsamErleben “stellt Weichen” für weitere Internationalisierung

Seitdem baute GemeinsamErleben seine Kund:innenbasis im DACH-Raum deutlich aus – die Zahl der monatlichen Neuregistrierungen habe sich in der Zeit um mehr als 1.000 Prozent gesteigert, heißt es vom Scaleup. Mittlerweile würde man auch bereits “die Weichen für eine Internationalisierung in neue Sprachregionen” über den DACH-Raum hinaus stellen. Zudem stehe ein großes Plattform-Update bevor.

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