03.12.2019

PIUR Imaging: Wiener MedTech macht 2D- zu 3D-Ultraschall-Geräten

Mit Hilfe eines Zusatz-Sensors und KI-basierter Software ermöglicht das Wiener MedTech PIUR Imaging die kostengünstige Aufrüstung von herkömmlichen 2D-Ultraschall-Geräten um eine 3D-Tomografie-Funktion. Der erste Usecase soll in der Schlaganfall- und Herzinfarkt-Prävention helfen.
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piur imaging
(c) PIUR Imaging: Mit einem Zusatz-Sensor und einem Zusatzgerät wird das Standard-2D-Ultraschall-Gerät zum 3D-Gerät mit Tomografie-Funktion

Wie bei den meisten MedTech-Unternehmen lag auch bei PIUR Imaging Jahre lange Forschungsarbeit zurück, bevor man 2014 gründete (der Firmensitz ist seit 2015 in Wien). Das Produkt hat es entsprechend in sich: Mit PIUR tUS Infinity – so der etwas sperrige Name – können Standard-2D-Ultraschall-Geräte mit einem Zusatzsensor, einem Zusatzgerät und KI-basierter Software zu 3D-Ultraschall-Geräten mit Tomografie-Funktion aufgerüstet werden.

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“Brücke von 2D-Ultraschall zu CT und MRT”

PIUR Imaging: Geschäftsführer Frederik Bender
(c) PIUR Imaging: Geschäftsführer Frederik Bender

“Das System ist plattformunabhängig. Der Infinity Sensor kann an beinahe jedem Schallkopf angebracht werden. Damit schlägt tUS Infinity eine Brücke von zweidimensionalem Ultraschall zu regulären 3D-Schnittbildverfahren wie CT oder Kernspintomografie (Anm. MRT)”, erklärt PIUR Imaging-Geschäftsführer Frederik Bender. Positionsdaten der Ultraschallsonde sowie 2D-Ultraschallbilder würden dabei kabellos an einen Standard-Laptop gesendet. Dieser verarbeite die Daten und erstelle mit Hilfe von künstlicher Intelligenz dreidimensionale Ultraschallbilder.

Von Dialyse zu Schlaganfall- und Herzinfarkt-Prävention

Erfolgreich eingesetzt wird das System bereits bei begleitenden Untersuchungen bei Dialyse. Konkret wird mit der Analyse die Handhabung von sogenannten Shunts, künstlich erzeugten Kurzschlüssen zwischen einer Arterie und Vene, zum optimalen Blutdurchfluss während des Dialysevorgangs, optimiert.

(c) PIUR Imaging: Der Zusatzsensor auf einem Ultraschall-Kopf

“Mittelfristig” sieht man bei PIUR Imaging die Schlaganfall- und Herzinfarkt-Prävention als weiteres wichtiges Anwendungsgebiet. Mit Hilfe der tomografischen 3D-Technologie könne man Plaqueablagerungen in der Halsschlagader, die das Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko massiv erhöhen, messen, analysieren und visualisieren, heißt es vom MedTech. Aus diesen zusätzlich gewonnen Informationen soll für jeden Patienten ein Risikoprofil erstellt werden, das Aufschluss über die individuelle Gefahr der beiden Erkrankungen gibt. Das Tool für die Messungen sei mit dem Infinity-System bereits einsatzbereit. Die notwendige Datenbasis für die Erstellung des Risikoprofils werde derzeit gemeinsam mit der University of Manchester erarbeitet, deren Professor Charles McCollum, Gefäßchirurg, auch maßgeblich an der Entwicklung des Geräts beteiligt war.

Charles McCollum über die Nutzung des PIUR tUS Infinity in der Schlaganfall-Prävention

PIUR Imaging: Green Rocket-Kampagne für Serienproduktion

Weiteres Kapital für Serienproduktion und Skalierung will man sich unter anderem über Crowdinvesting holen. Noch bis Mitte Jänner läuft eine Kampagne auf der Plattform Green Rocket. Derzeit (3. Dezember) steht man bereits bei rund 340.000 Euro. Potenzielle Kunden wären jedenfalls da. “Wir stehen bereits seit Längerem in engem Kontakt mit namhaften Dialyseanbietern wie etwa B. Braun oder auch Nephrologie-Abteilungen in Krankenhäusern wie dem AKH Wien”, sagt Geschäftsführer Bender.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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PIUR Imaging: Wiener MedTech macht 2D- zu 3D-Ultraschall-Geräten

Wie bei den meisten MedTech-Unternehmen lag auch bei PIUR Imaging Jahre lange Forschungsarbeit zurück, bevor man 2014 gründete. Das Produkt hat es entsprechend in sich: Mit PIUR tUS Infinity – so der etwas sperrige Name – können Standard-2D-Ultraschall-Geräte mit einem Zusatzsensor, einem Zusatzgerät und KI-basierter Software zu 3D-Ultraschall-Geräten mit Tomografie-Funktion aufgerüstet werden. Positionsdaten der Ultraschallsonde sowie 2D-Ultraschallbilder würden dabei kabellos an einen Standard-Laptop gesendet. Dieser verarbeite die Daten und erstelle mit Hilfe von künstlicher Intelligenz dreidimensionale Ultraschallbilder. “Mittelfristig” sieht man bei PIUR Imaging die Schlaganfall- und Herzinfarkt-Prävention als weiteres wichtiges Anwendungsgebiet. Mit Hilfe der tomografischen 3D-Technologie könne man Plaqueablagerungen in der Halsschlagader, die das Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko massiv erhöhen, messen, analysieren und visualisieren, heißt es vom MedTech.

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Wie bei den meisten MedTech-Unternehmen lag auch bei PIUR Imaging Jahre lange Forschungsarbeit zurück, bevor man 2014 gründete. Das Produkt hat es entsprechend in sich: Mit PIUR tUS Infinity – so der etwas sperrige Name – können Standard-2D-Ultraschall-Geräte mit einem Zusatzsensor, einem Zusatzgerät und KI-basierter Software zu 3D-Ultraschall-Geräten mit Tomografie-Funktion aufgerüstet werden. Positionsdaten der Ultraschallsonde sowie 2D-Ultraschallbilder würden dabei kabellos an einen Standard-Laptop gesendet. Dieser verarbeite die Daten und erstelle mit Hilfe von künstlicher Intelligenz dreidimensionale Ultraschallbilder. “Mittelfristig” sieht man bei PIUR Imaging die Schlaganfall- und Herzinfarkt-Prävention als weiteres wichtiges Anwendungsgebiet. Mit Hilfe der tomografischen 3D-Technologie könne man Plaqueablagerungen in der Halsschlagader, die das Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko massiv erhöhen, messen, analysieren und visualisieren, heißt es vom MedTech.

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