01.04.2021

PitchTok: Linzer startet Pitch-Wettbewerb im TikTok-Format

TikTok statt Elevator Pitch: Linzer schaffen mit PitchTok ein junges Format für Startups, das neben Reichweite auch eine Reise zum Bits & Bretzels bringen kann.
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Bei PitchTok pitchen Startups im TikTok-Format um die Wette © Screenshot
Bei PitchTok pitchen Startups im TikTok-Format um die Wette © Screenshot

Die Coronakrise ist auch für Pitch-Wettbewerbe eine schwierige Zeit. Deshalb hat sich Gerold Weiß, ein Pionier der Linzer Startupszene, ein neues Format einfallen lassen. Bei PitchTok sollen sich Gründerinnen und Gründer mit Videos im TikTok-Stil in die Herzen der Community pitchen. Die Clips werden auf eine Website geladen, wo bis 30. April Fans für ihr Startup abstimmen können.

TikTok statt Elevator Pitch

Mit dem neuen Format will Weiß nicht nur Startups mehr Sichtbarkeit geben – es gibt auch eine Kooperation mit dem regionalen TV-Sender LT1, der Startup-Porträts ausstrahlt. Auch Investoren sollen auf der Plattform einen schnellen Überblick über neue Startups bekommen – sozusagen eine frische Version des Elevator Pitches, denn die Videos dürfen nicht länger als 60 Sekunden lang sein.

„Gerade jetzt und in den nächsten Jahren brauchen wir frische Ideen, neuen Mut und viel Unternehmergeist. Dies in einem etwas moderneren Elevator-Pitch im TikTok-Format zu zeigen, sowie mutigen, kreativen und innovativen Menschen eine virtuelle Bühne zu geben, das ist unsere Mission“, so Weiß über seine Initiative. Unterstützt wird das Format auch von Johannes Pracher von der Startrampe der Sparkasse Oberösterreich in der Tabakfabrik: “Mit dem Pitchtok möchten wir innovativen Unternehmen eine Bühne bieten und zeigen wie spannend die Gründerlandschaft in Oberösterreich ist”.

Reise zum Bits & Bretzels gewinnen

Bei PitchTok gibt es neben mehr Sichtbarkeit auch etwas zu gewinnen. Zehn Startups ziehen nach dem Voting ins Halbfinale, in dem eine Jury zwei Finalisten kürt. Diese zwei Startups treten schließlich in einer YouTube-Show direkt gegeneinander an. Der Sieger gewinnt eine Reise zum Bits & Bretzels Startup-Festival in München für das gesamte Founderteam inklusive Anreise, Übernachtung und Tickets. Unter allen Menschen, die im Voting eine Stimme abgegeben haben, wird außerdem ein Halbjahres-Vorrat Linzer Bier verlost.

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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