24.10.2016

Gastbeitrag: Wiener Gründerinnen überzeugen bei Pitching Days NYC

Caroline Adenberger von der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA berichtet für den Brutkasten über die erstmals in New York City veranstalteten Pitching Days. Elf österreichische Startups waren im September im Big Apple mit dabei und präsentierten ihre Geschäftsideen vor New Yorker Investoren.
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(c) Matthias Kniepeiss: Alle Teilnehmer der Pitching Days NYC

Über 60 Bewerbungen hatte es gegeben. Elf österreichische Startups wurden schließlich ausgewählt, um an der von der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA in Kooperation mit der Jungen Wirtschaft und Austria Wirtschaftsservice organisierten Reise an die Ostküste teilzunehmen. Highlight des Vier-Tage-Programms war die Pitch Night im Samsung Accelerator in Chelsea. Rund 30 New Yorker Investoren folgten der Einladung des AußenwirtschaftsCenter New York, die österreichischen Startups kennenzulernen.

+++ Michael Friedl: Darum sollten Startups in den Big Apple nach NYC +++

Frauen-Startups überzeugen Investoren

(c) Matthias Kniepeiss: Erdbeerwoche-Founderinnen Annemarie Harant und Bettina Steinbrugger beim Pitch im Samsung Accelerator.
(c) Matthias Kniepeiss: Erdbeerwoche-Founderinnen Annemarie Harant und Bettina Steinbrugger beim Pitch im Samsung Accelerator.

Bei den (zumeist männlichen) Investoren kamen die von Jungunternehmerinnen geführten Startups, Juno Fertility und Erdbeerwoche, besonders gut an. Juno hat einen Fruchtbarkeittest für Frauen entwickelt, mit dem sich berechnen lässt mit welcher Wahrscheinlichkeit eine Schwangerschaft noch möglich ist bzw. wann voraussichtlich die Menopause eintreten wird. Das Startup Erdbeerwoche setzt seinen Fokus auf Bewusstseinsbildung rund um das Thema Menstruation und den Handel mit nachhaltigen Frauenhygieneprodukten. Annemarie Harant, Mitgründerin von Erdbeerwoche, meinte nach dem Pitch: „Uns hat das positive Feedback der Investoren gezeigt, dass wir mit der E-Commerce Plattform auf den richtigen Trend setzen“.

Knüpfen persönlicher Kontakte

Das Knüpfen erster persönlicher Kontakte zu New Yorker Investoren war für die österreichischen Gründer ein wichtiger Schritt am Weg zu einer möglichen US-Expansion. Vertreten waren auf Investorenseite unter anderem Techstars, Citi Bank Ventures, Flatiron Investors, Saratoga Equity, Rubicon Venture Capital und Brooklyn Bridge Ventures. Auch die New Yorker Startup-Szene mit ihren zahlreichen Co-Working Spaces und Acceratoren kennenzulernen, und die Teilnahme an Pitch- und Networking-Events durften in dieser Woche nicht fehlen. Besonders geschätzt wurde ein halbtägiger „Biz Bootcamp“-Workshop mit der auf Startups fokussierten New Yorker Kanzlei McCarter & English. Dabei beantworteten die Experten Fragen zu Visa, Term Sheet oder der Wahl der Rechtsform bei einer US-Firmengründung.

Boston: Lernen von erfolgreichen Österreichern

Der letzte Tag des Pitching Days Programms brachte die Teilnehmer nach Boston. Mit Universitäten wie Harvard und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT)  zählt die Boston/Cambridge-Region zu den innovativsten der USA. In einer Diskussionsrunde mit aus Österreich stammenden erfolgreichen Unternehmern und Investoren lernten die österreichischen Startups aus erster Hand, was es braucht, um sich im kompetitiven Umfeld von Weltklasseuniversitäten durchzusetzen.

+++ Die reichsten Personen der Welt: Das sind ihre Gründungsstories +++

Auch 2017 wieder Pitching Days in NYC

Es waren vier Tage voller neuer Kontakte und Eindrücke, welche die Unternehmer mit nach Österreich nahmen. Jetzt gilt es, das Gelernte umzusetzen und nützliche Kontakte weiter zu pflegen. Der US-Markt ist riesig, aber auch sehr kompetitiv, was besonders für junge Startups eine Herausforderung darstellt. Die Wahl der richtigen lokalen Partner für Wachstum und Marktbearbeitung ist essentiell. Durch das Pitching Days-Programm New York sollen diese Weichen gestellt werden – für 2017 laufen bereits die Vorbereitungen.

Mehr Details zu den diesjährigen Pitching Days NYC mit Firmeninfos und Kontaktdetails aller elf Teilnehmer sind auf der Webseite www.pitchingdays.nyc zu finden.


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© Außenwirtschaft Austria: Caroline Adenberger

Caroline Adenberger war bis 30. September stellvertretende Wirtschaftsdelegierte in New York und Projektverantwortliche für die Pitching Days NYC.  Seit 1. Oktober ist sie für die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA in Seoul, Südkorea, und unterstützt dort österreichische Unternehmen bei ihren Aktivitäten in Fernost.

 

 

 

 


 

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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