01.06.2017

Pioneers 2017: “Wir brauchen weise Technologien”

Gadi Amit von New Deal Design aus San Francisco designt Objekte sowohl für Top-Konzerne als auch für Startups. Beim Pioneers 2017 sprach er darüber, welche typisch menschlichen Eigenschaften Artificial Intelligence noch erhalten muss.
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(c) New Deal Design: Der Leechbot wird waren direkt in fahrende Autos liefern.

Gadi Amit ist Designer. Und er weiß, wovon er redet, wenn er über die Herausforderungen von Produktdesign in der Digitalisierung redet. Mit seiner Firma New Deal Design zählt er Corporates wie Microsoft, Google oder Intel zu seinen Kunden. Für Fitbit wurde das Design der gesamten Produktlinie übernommen. Besonders angetan haben es Amit aber Startups und ihre Ideen. Sein Grundgedanke: Wenn künstliche Intelligenz und autonome Objekte dem Menschen dienen sollen, müssen sie auch typisch menschliche Eigenschaften verstehen und anwenden können. Daher auch das Thema seines Vortrags: “Why Humanities Need to Be Codified into Technology”.

+++ Pioneers machte München mobil +++

Maschinen sollen menschliche Intentionen verstehen

“Die Probleme mit denen wir uns bei New Deal Design beschäftigen haben zwar immer eine technische Seite. Sie haben aber auch eine psychologische, eine menschliche Seite”, erklärt Amit. Verschiedenste menschliche Bedürfnisse und Eigenheiten würden in den Designprozess hineinspielen. Und besonders entscheidend seien diese Überlegungen in den Bereichen Artificial Intelligence und Autonomous Objects. “Menschen verstehen die Intentionen anderer Menschen. Über Augenkontakt oder bestimmte Bewegungsmuster erkennen sie, was ihr gegenüber vorhat. Das müssen wir auch bei autonomen Maschinen schaffen”, sagt Amit.

“Menschen erlangen im Laufe ihres Lebens durch Erfahrung Weisheit. Wir brauchen auch weise Technologien”

“Weisheit” statt bloße Reaktion

Menschliche Autofahrer würden etwa automatisch vorsichtiger Fahren, wenn sie Kinder am Straßenrand sehen. Sie können abschätzen, wie rational sich andere Verkehrsteilnehmer verhalten. Auch für selbstfahrende Autos sei das erkennen solcher Gefahren und die Fähigkeit, Intentionen zu erkennen, essenziell. “Menschen erlangen im Laufe ihres Lebens durch Erfahrung Weisheit. Wir brauchen auch weise Technologien”, sagt Amit. Er meint damit, dass die reine Reaktion auf Ereignisse, sei sie auch noch so schnell, nicht reicht.

Ein fahrendes Kaffeehaus und eine Blumenlieferung ins fahrende Auto

Am Ende gibt Amit einen Einblick in die Arbeit von New Deal Design im Autonomous-Bereich. Mit der Autonomisierung des Verkehrs würden sich extrem viele neue Möglichkeiten ergeben. Dazu zeigt er Anwendungsbeispiele für autonome Objekte, an denen er arbeitet. Da wäre Leechbot, ein kleines Fahrzeug, das Waren direkt in fahrende Autos liefern kann. “Wenn ich unterwegs bin und draufkomme, dass ich auf Blumen für mein Date vergessen habe, lasse ich sie mir von Leechbot direkt ins Auto liefern”, erklärt Amit. Oder Zoomroom, eine Art fahrendes Kaffeehaus. Das eigene Auto wird angehängt und man kann während man reist einen Kaffee in nettem Ambiente genießen.

(c) New Deal Design: Mobilitätsvision – Entwürfe für Leechbot (rechts oben) und Zoomroom (links unten) u.a.

+++ Mobilität: Startups als Triebwerk kommender Revolutionen +++

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Remitly, ein US-Online-Anbieter für Finanzdienstleistungen, hat 4.200 erwerbstätige Erwachsene aus 22 Ländern in einer Studie rund um das Thema Work-Life-Balance befragt. Im Zuge dessen ging es um tägliche Arbeitsstunden, die Länge des Arbeitsweges, die Schlafdauer vor einem Arbeitstag und und die Länge der täglichen Pausen. Auch die Zufriedenheit mit dem eigenen Arbeitsleben fand Einklang in die Studie. Nach Erhebung der Daten wurden die einzelnen Faktoren bewertet. Das Ziel: Herauszufinden, welche Länder weltweit die “beste Work-Life-Balance bieten”. Erfasst wurden die Daten diesen September.

Der Norden ist am Balance-freundlichsten

Nach dem Ranking des US-Finanzdienstleisters steht Österreich gar nicht so schlecht da: Platz 11 erreichten wir im Rahmen der Studie. Wenig überraschend gingen Platz eins und zwei wieder in den Norden – konkret an Finnland (Platz eins) und Dänemark (Platz zwei). An dritter Stelle im Work-Life-Ranking steht die Schweiz.

Finnland ist laut Remitly mit 73 von 100 Punkten im Index das Land mit den besten Rahmenbedingungen für eine Work-Life-Balance. Der Studie zufolge soll Finnland seinen Erwerbstätigen schon seit fast 30 Jahren flexible Arbeitsbedingungen bieten.

Dänemark auf Platz zwei erreichte 70 von 100 Punkten. Die Durchschnittsarbeitszeit pro Tag belief sich hier auf sieben Minuten und 25 Stunden. Auch laut OECD Better Life Index liegt die Zufriedenheit im Beruf sowie die allgemeine Lebenszufriedenheit in Dänemark über dem weltweiten Durchschnitt.

Trotz längerer täglicher Arbeitszeit und längerer Pendelzeit als Platz 1 und 2 landet die Schweiz auf Platz drei, was Remitly unter anderem mit den vier bis fünf bezahlten Urlaubswochen begründet. Auch die Pausenzeiten umfassen mit 56 Minuten täglich ein Maximum unter den befragten Ländern.

Platz vier ergattert Frankreich – unter anderem auch deshalb, da die Normalarbeitszeit in Frankreich bei 35 Wochenstunden liegt. Alles darüber wird als Überstunde gerechnet und dementsprechend in Zeitausgleich oder Bezahlung vergolten.

Für Work Life Balance wird umgezogen

Neun der zehn führenden Länder befinden sich in Europa. Der einzige Ausreißer: Neuseeland auf Platz 5. Außerdem gaben vier von zehn (42 Prozent) Befragten an, dass sie in den nächsten fünf Jahren auf der Suche nach besseren Arbeitsbedingungen ins Ausland ziehen möchten.

In den Top zehn befinden sich nach den ersten vier Platzierten – nach Rangliste Finnland, Dänemark, Schweiz und Frankreich – schließlich Neuseeland (Platz 5), Schweden (Platz 6), die Niederlande (Platz 7), Portugal (Platz 8), Belgien (Platz 9) und Tschechien (Platz 10).

Österreich belegt Platz 11, gefolgt von Deutschland (Platz 12), Spanien (Platz 13), Italien (Platz 14) und Kanada (Platz 15).

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