02.06.2017

Pioneers 2017: PR-Tipps von Techcrunch und Co

Unter dem Titel "Pitch the Media" traten beim Pioneers Festival vier Startups an, um Journalisten von Techcrunch, VentureBeat, Wired und 150sec.com zu überzeugen, über sie zu schreiben. Für die Founder im Publikum hieß es: Gut aufpassen!
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Mediale Aufmerksamkeit zu bekommen, kann für Startups ähnlich schwierig sein, wie Investoren zu finden. Und zumindest im B2C-Bereich ist es auch ähnlich entscheidend für den Erfolg. Für Tech-Firmen gilt: Wenn sie es schaffen, von einem der großen international bekannten (Online-)Magazine gefeatured zu werden, ist ein großer Schritt getan. Vier Startups bekamen beim Pioneers Festival die Chance dazu. Ron Miller von Techcrunch, Stewart Rogers von VentureBeat, Oliver Franklin-Wallis von Wired und Adrian Pica von 150sec.com bildeten eine Jury, vor der die Jungunternehmen um Berichterstattung pitchten. Nicht nur als Moderatorin, sondern auch als Coach, trat dabei Ayelet Noff von der US-PR-Agentur Blonde 2.0 auf.

Leicht wurde es den vier Startups nicht gemacht. Zusätzlich zu den sehr kritischen Journalisten gab es noch ein Publikumsvoting. Und schnell war die zentrale Message für alle klar: Ein gutes Produkt macht noch keine gute Story. Und Journalisten sind genau so neugierig wie Investoren. Bloß haben sie andere Fragen und andere Präferenzen. Was braucht ein Startup-Pitch also, um Journalisten zu überzeugen? Hier die wichtigsten Messages:

  • Starte den Pitch mit dem beeindruckendsten Usecase. Wer die Aufmerksamkeit des Journalisten nicht gleich am Anfang bekommt, bekommt sie nicht mehr. Und eine gute Story lebt von guten Beispielen. Stell also das beste Beispiel an den Anfang. Dann ist dem Journalisten auch gleich klar, worauf er seinen Artikel aufbauen kann.
  • Stelle klar, welches Problem du löst. Um die Sinnhaftigkeit eines Produkts zu verstehen, muss einem auch klar sein, welches Problem damit gelöst wird. Wenn es eines ist, das auch für den Journalisten selbst relevant ist, erhöht sich natürlich die Chance gefeatured zu werden. Und doch: “Es ist lähmend, wenn am Anfang des Pitches ewig lange das Problem erklärt wird”, sagt Oliver Franklin-Wallis.
  • Fokussiere auf die menschliche Komponente. Der technische Hintergrund mag für viele deiner Gesprächspartner das spannendste an deinem Startup sein. Für den durchschnittlichen Leser, auch jenen eines Tech-Magazins, steht die Auswirkung des Produkts auf ihn und andere als potenzielle Kunden im Zentrum.
  • Kenne deine Konkurrenz. Tech-Journalisten beschäftigen sich ununterbrochen mit Startups. Die Chance, dass sie bereits über ähnliche Produkte geschrieben haben, ist daher groß. Und sie werden dich darauf ansprechen. Du musst also die anderen kennen, um argumentieren zu können, warum dein Produkt besser ist. “Es ist lächerlich, wenn du mir erzählst dass du der einzige auf der Welt bist”, sagt Stewart Rogers.
  • Unterscheide dich. Erzähle im Pitch nicht über die Dinge, die jeder andere andere auch macht. Ein Beispiel: “Jedes Tech-Startup nutzt heute AI. Das sollte nur in deinem Pitch sein, wenn du selbst eine revolutionäre AI-Lösung geschaffen hast”, sagt Franklin-Wallis. Adrian Pica schlägt in die gleiche Kerbe: “Erzähl mir, was nur dein Produkt kann.”
  • Und dann noch das Geschäftsmodell. Bei aller Menschlichkeit und der Wichtigkeit von Storytelling-Skills solltest du trotzdem erklären können, wie du mit dem Konzept Geld verdienen willst. in diesem Punkt ticken Journalisten dann doch wieder wie Investoren.

Übrigens: Überzeugen konnte die Jury nur eines der vier Startups. Cooljamm aus Südkorea macht die App HumOn. Sie konvertiert gesummte Melodien in Noten und instrumentelle Musik. doch auch hier blieb für Stewart Rogers eine zentrale Frage offen: “Wie wollt ihr damit jetzt Geld machen”, fragt er am Ende.

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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