02.07.2021

Picassify: Karikaturen-Startup aus der Misere eines Künstlers geboren

Weistracher Thomas Haunschmid hat im April 2020 bei seiner Karikatur-Plattform Picassify mit einem Künstler gestartet. Heute sind es über 50 Karikaturisten aus 18 Ländern.
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(c) Picassify - Picassify-Gründer Thomas Haunschmid mit einem seiner Kundenprojekte.

Thomas Haunschmid hatte einst ein Problem, das womöglich viele andere Personen teilen. Sein Vater ist ein Mann weniger Hobbies, was das Beschenken zu Geburtstagen zu einem schweren Unterfangen macht. Speziell im letzten Jahr, als die Pandemie zuschlug und Lockdown war. Man beriet sich im Familienrat und kam auf die Idee dem Vater etwas zu schenken, was ihm lange Zeit Freude bereiten sollte: eine Karikatur. Den Picassify-Gründer verschlug es daraufhin ins Netz, wo er einen Salzburger Künstler fand, mit dem er sich austauschte und von dessen Misere erfuhr.

Picassify-Gründer: “Einnahmequelle der Karikaturisten gestorben”

“Er hat mir geschildert, wie durch den Wegfall des Tourismus seine Einnahmequelle gestorben war”, erzählt Haunschmid. “Er ist einer von jenen, die auf der Straße sitzen und Urlauber abbilden. Wir kamen ins Gespräch und haben gemeinsam die Idee zu Picassify geboren. Er zeichnet, ich kümmere mich um das Online-Marketing, so unsere Abmachung.”

Über 50 Künstler aus 18 Ländern

Was mit einem Künstler begann, hat sich in neun Monaten seit Bestehen zu einer Plattform entwickelt, die heute auf über 50 internationale Karikaturisten aus 18 Ländern und vier Kontinenten zurückgreifen kann. “Nachdem uns aber immer mehr Aufträge erreicht haben, habe ich mich auf die Suche nach weiteren nationalen und internationalen Künstlern konzentriert. Mit der Zeit sind dann auch Künstler aus aller Welt auf mich zugekommen, die für Picassify zeichnen wollten”.

Picassify
(c) Picassify – Das Niederösterreichische Startup Picassify spricht auch B2B-Kunden und Vereine an.

Mittlerweile wurden über die Plattform über 1.000 Bestellungen bearbeitet – einige davon auch für Unternehmenskunden, die ihre Mitarbeiter für Jubiläen beschenken wollen – mit einer für Heuer sechsstelligen Umsatz-Erwartung. Kunden können über Picassify ein Foto ihrer Wahl uploaden und eine Karikatur aus einer Vielzahl an Stilen bestellen. Etwa Ganzkörper, Portrait, in Farbe, Schwarzweiß, mit bestimmten Hintergründen und mehr. Ein weiteres Service des Mostviertler Startups ist die “Picassify-Garantie”, die es Kunden ermöglicht, Karikaturen kostenlos überarbeiten zu lassen, sollte ihnen das Bild nicht gefallen.

Online-Vermarktung

“Mit Picassify bieten wir der Berufsgruppe der Künstler und Karikaturisten eine völlig neue Möglichkeit, um Ihre Kunst und Ihr Talent online entsprechend zu vermarkten und so neue Zielgruppen zu erschließen. Eine
digitale Präsenz, wo der Kunde die Möglichkeit hat unser Service bequem und zu einem günstigen Preis in Anspruch zu nehmen. Eine klassische Win-Win-Situation”, sagt Haunschmid.

In den kommenden Monaten soll das Künstlernetzwerk nochmal deutlich ausgebaut und die Internationalisierung vorangetrieben werden. Neben Deutschland, mit bereits 50 Prozent des aktuellen Auftragsvolumens, und Österreich soll der Service auch in weiteren europäischen Ländern angeboten werden.

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eine Bitcoin-Münze vor einer USA-Flagge
Foto: Adobe Stock
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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin über 70.000 Dollar - Rekordhoch in Reichweite

Wir legen wie immer los mit einem Blick auf die Marktentwicklung - und die war diese Woche richtig stark. Am Montag überschritt Bitcoin das erste Mal seit fünf Monaten die 70.000-Dollar-Marke. Zwischenzeitlich ging es bis auf knapp 73.600 nach oben. Das bedeutet auch: Das im März erreichte Bitcoin-Rekordhoch von rund 73.700 Dollar wurde nur geringfügig verfehlt.

Auch wenn es sich vielleicht nicht ganz so anfühlt: Weder gibt es Schlagzeilen in den etablierten Medien noch ist eine Goldgräberstimmung am Markt spürbar. Auch die breite Masse nimmt kaum Notiz davon. 

🇺🇸 US-Wahl aktuell dominierendes Thema am Markt

Das wahrscheinlich größte Thema am Markt ist die anstehende US-Wahl in der kommenden Woche. Die US-Krypto-Community hat sich bereits relativ früh im Wahlkampf überwiegend auf die Seite des republikanischen Kandidaten Donald Trump gestellt. Dieser hatte sich in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident zwar mehrfach kritisch gegenüber Bitcoin und Kryptowährungen geäußert. Im Mai diesen Jahres positionierte sich Trump aber in mehreren Interviews klar als Pro-Krypto-Kandidat (siehe Crypto Weekly #142). 

In der US-Kryptobranche wurde das mit Freude aufgenommen. Denn die amtierende Biden-Regierung wurde in der Szene eher als feindlich gesinnt wahrgenommen. Dies vor allem aufgrund des Vorgehens der US-Börsenaufsicht rund um Behördenchef Gary Gensler gegenüber vielen Unternehmen aus der Branche. Eine neue US-Regierung würde dann auch den unliebsamen Gensler ersetzen und damit möglicherweise einen neue Herangehensweise gegenüber der Kryptobranche wählen, so die Hoffnung vieler in der Szene.

Seither ist einiges passiert. Amtsinhaber Joe Biden gab seine Kandidatur im Sommer auf. An seine Stelle trat Vizepräsidentin Kamala Harris. Vorschusslorbeeren wurden ihr in der Kryptoszene keine zuteil. In der Branche kursierte zwischenzeitlich sogar das Gerücht, dass Harris Gensler als möglichen Finanzminister in Betracht ziehe. Dann wäre er zwar von der Spitze der Börsenaufsicht verschwunden. Gleichzeitig käme der Wechsel aber einer Beförderung und somit auch einer Bestätigung seines Kurses gleich. Ob an dem Gerücht jemals was dran war, ist unklar. 

⛓️ Trump vs. Harris: Wer ist wirklich pro Krypto?

Dass Harris aber in der Szene von vielen sofort als Anti-Krypto-Kandidatin wahrgenommen wurde, war aber übertrieben. Tatsächlich bot der Kandidatenwechsel den Demokraten ja auch eine günstige Gelegenheit, ihre Ausrichtung gegenüber der Krypto-Branche mehr oder weniger unauffällig “nachzubessern”. Harris war klarerweise Teil der Biden-Regierung, sie selbst war jedoch ein eher unbeschriebenes Blatt, was Krypto angeht. 

Tatsächlich äußerte sich die Kandidatin der Demokraten dann einige Wochen nach Bekanntgabe ihrer Kandidatur mehrfach positiv über Blockchain und digitale Assets. Sehr konkret wurde sie dabei zwar nicht. Und dass die Aussagen primär aus wahltaktischen Gründen gefallen sind, liegt ebenfalls auf der Hand. Allerdings wird wohl auch niemand annehmen, dass Trumps Meinungsumschwung aus inhaltlichen Gründen unabhängig vom Wahlkampfgeschehen erfolgt ist.

Wobei: Trump hat in der Zwischenzeit sogar ein eigenes Kryptoprojekt namens World Liberty Financial gestartet. Dieses startete im Oktober sogar einen Token-Sale, der allerdings eher semi-erfolgreich über die Bühne ging. Der WLFI-Token ist, technisch gesehen, übrigens ein ERC-20-Token auf der Ethereum-Blockchain. Zuletzt wurde bekannt, dass World Liberty Financial offenbar auch einen eigenen Stablecoin plant. Wie seriös das gesamte Projekt überhaupt ist und ob die Medienaufmerksamkeit für World Liberty Financial für die Kryptobranche vielleicht sogar eher kontraproduktiv ist, sei dahingestellt. 

🤔 Preist der Bitcoin-Kurs einen Trump-Sieg ein?

Jedenfalls aber haben die meisten in der US-Kryptobranche nach wie vor die Erwartung, dass Trump der für sie günstigere Kandidat ist. Die Umfragen haben sich zuletzt für den Ex-Präsidenten durchaus vorteilhaft entwickelt, weshalb der Markt eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Trump-Siegs eingepreist hat. 

Ob es kommende Woche dann tatsächlich dazu kommt, ist ebenso offen wie die Frage, wie lange es dauern wird, bis überhaupt klar feststeht, wer die Wahl gewonnen hat. Wie der Kryptomarkt reagieren wird, ist dann noch einmal eine ganz andere Frage. Klar ist aber: Zumindest kurzfristig sollte man auf hohe Volatilität eingestellt sein.


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