16.11.2022

PETA-Vorwurf: Affen-Zwangsarbeit für Berliner Scaleup HelloFresh?

Die Tierschutzorganisation PETA beschreibt Zwangsarbeit von dressierten Affen zur Kokos-Milch-Produktion in Thailand und nennt HelloFresh namentlich als Abnehmer.
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HelloFresh - PETA wirft Affen-Zwangsarbeit vor
Affen werden laut PETA in Kokos-Milch-Betrieben in Thailand an Ketten gehalten | (c) PETA

Es klingt zunächst skurril, ist aber scheinbar ein handfestes Tierschutz-Problem. In Thailand werden laut der globalen Tierschutz-Organisation PETA Affen zur Zwangsarbeit in der Kokos-Milch-Produktion eingesetzt. “Die Tiere werden angekettet, ausgepeitscht, geschlagen und gezwungen, stundenlang Kokosnüsse zu pflücken”, heißt es in einer Aussendung dazu. Die Organisation berichtet von 57 Betrieben, in denen man dieses Vorgehen feststellen konnte. Namentlich als Abnehmer dieser Betriebe wird von PETA das weltweit (teilweise über andere Marken) aktive Berliner Lieferboxen-Scaleup HelloFresh genannt.

Video-Beitrag von PETA zur Affen-Zwangsarbeit:

New PETA Asia Investigation Exposes Thai Coconut Industry’s Cover-Up of Rampant Monkey Labor from Official PETA on Vimeo.

Aufforderung von PETA explizit an HelloFresh

Die Affen müssten die Arbeit tagein tagaus über einen Zeitraum von zehn Jahren machen, bevor sie weiterverkauft werden würden, heißt es von PETA. Frühere Zusagen, dass die Praxis beendet werde, seien nicht erfüllt worden. “PETA fordert alle, auch HelloFresh, auf, keine Kokosmilchkonserven aus Thailand mehr zu kaufen, bis die Affen nicht mehr für Profitzwecke missbraucht werden”, wird PETA Executive Vice President Tracy Reiman in der Aussendung zitiert.

Berliner Scaleup dementiert Vorwürfe zu Affen-Zwangsarbeit bei Zulieferern

Ein HelloFresh-Sprecher dementiert indessen gegenüber Yahoo News Australien die Vorwürfe: “HelloFresh verurteilt strikt jeden Einsatz von Affen-Zwagsarbeit in seiner Lieferkette und wir beziehen keine Kokosnussprodukte von Lieferanten, bei denen Affen-Zwangsarbeit festgestellt wurde”. Man habe von allen Lieferanten weltweit eine schriftliche Bestätigung, dass sie sich nicht an diesen Praktiken beteiligen. Man habe “die höchsten Standards in der Lieferkette implementiert” und gehe über die offiziellen Vorschriften hinaus.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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