20.03.2025
GRUNDLAGENFORSCHUNG

„PERL“: Neues Labor für Leistungselektronik von Silicon Austria Labs und TU Graz

Ziel von PERL sei es, Forscher:innen auf zukünftige Herausforderungen der Industrie vorzubereiten, heißt es von Silicon Austria Labs und TU Graz.
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PERL - Forscher:innen von SAL und der TU Graz werden miteinander im
Forscher:innen von SAL und der TU Graz werden miteinander im "PERL"-Leistungselektroniklabor arbeiten | © Silicon Austria Labs

Es ist eines dieser Felder, von denen man täglich im Alltag profitiert, aber als Normalverbraucher:in wenig Ahnung hat: Leistungselektronik. In diesen Bereich fallen etwa Stromrichter, die Gleich- oder Wechselstrom umwandeln. Man findet Leistungselektronik-Bauteile in Smartphones, Laptops, E-Autos oder Photovoltaikanlagen – und vielem mehr.

Forschungslabor „PERL“ soll Grundlage für Industriepartnerschaften liefern

In Graz widmet sich nun ein neues Forschungslabor diesem Thema. „PERL“ von Silicon Austria Labs (SAL) und Technischer Universität Graz (TU Graz) ist vorerst für drei Jahre fixiert und soll die Grundlage für Industriepartnerschaften liefern. Mit Grundlagenforschung im Bereich hochfrequent geschalteter Leistungskonverter im neuen Labor wolle man Forscher:innen auf zukünftige Herausforderungen der Industrie vorbereiten und die wissenschaftliche Sichtbarkeit von SAL und der TU Graz erhöhen, heißt es von den beiden Institutionen.

Anwendung in Autoindustrie, Rechenzentren, Handhelds und Raumfahrt

Durch die Erhöhung der Schaltfrequenzen von leistungselektronischen Konvertern sollen diese mit höherer Leistung und Leistungsdichte im Vergleich zu traditionellen Silizium-basierten Lösungen gebaut werden können, so das Ziel. „PERL erforscht die Grenzen dieser Technologie und entwickelt Lösungen, um diese zu überwinden. Dabei werden die Vorteile von Wide-Bandgap-Halbleitern wie Siliziumkarbid (SiC) und Galliumnitrid (GaN) genutzt“, heißt es in einer Aussendung. Anwendungen dafür sollen sich „in verschiedenen Industriebereichen, wo geringe Größe, Gewicht und hohe Effizienz gefragt sind“ finden, etwa in der Automobilindustrie, Rechenzentren, Telekommunikation, tragbaren Geräten und der Luft- und Raumfahrt.

Das PERL-Labor wird von Roberto Petrella, Staff Scientist im Bereich Power Electronics bei SAL und Professor an der Universität Udine, sowie Michael Hartmann, Professor und Leiter des Instituts für Elektrische Antriebe und Leistungselektronische Systeme (EALS) an der TU Graz, geleitet. Forscher:innen von SAL und TU Graz, darunter vier Doktorand:innen, arbeiten derzeit gemeinsam im Projekt.

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23.04.2025

Forschungsquote in Österreich auf Höchststand – mit Schönheitsfehler

Mit 3,35 Prozent des BIP verzeichnete Österreich 2024 die bislang höchste Forschungsquote. Der Rekord kam aber nicht nur durch höhere Forschungsausgaben zustande.
/artikel/forschungsquote-oesterreich-2024
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Forschungsquote
(c) Stock.Adobe/WhoisDanny - Österreich bei der Forschung im europäischen Spitzenfeld.

3,35 Prozent – so hoch war die Forschungsquote, also der Anteil der F&E-Ausgaben am nominellen Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Österreich 2024 laut aktuellen Schätzungen der Statistik Austria – ein neuer Rekord. 16,1 Milliarden Euro flossen demnach vergangenes Jahr in die Forschung.

49 Prozent der Forschungsausgaben von heimischen Unternehmen

Konkret kommen rund 49 Prozent davon (7,9 Mrd. Euro) von heimischen Unternehmen. 16 Prozent (2,6 Mrd. Euro) entfallen auf das Ausland (überwiegend ausländische Unternehmen, deren Tochterfirmen F&E betreiben, zuzüglich EU und ausländische Organisationen) und ein Prozent auf „Sonstige“ (privater gemeinnütziger Sektor etc.). Die restlichen 34 Prozent (5,6 Mrd. Euro) wurden vom Bund aufgewendet, wobei die Finanzierung durch die Forschungsprämie sechs Prozent (1,1 Mrd. Euro) beträgt.

Österreich bei Forschungsquote auch europaweit im Spitzenfeld

Auch Europaweit dürfte Österreich damit abermals im Spitzenfeld liegen, wiewohl noch keine Vergleichszahlen für 2024 vorliegen. 2023 hatten nur Schweden (3,57 Prozent) und Belgien (3,32 Prozent) eine höhere Forschungsquote als Österreich (3,23 Prozent) ausgewiesen.

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer sieht im aktuellen Rekordwert in einer Aussendung „ein gutes Signal und ein starkes Zeichen für unseren Standort.“ Für Innovationsminister Peter Hanke ist es „ein schönes Ergebnis, zugleich aber auch Anreiz, dies mit gezielten Maßnahmen weiter zu stärken.“ Bis 2030 will die Regierung laut Arbeitsprogramm auf eine Forschungsquote von vier Prozent kommen.

Schwaches BIP-Wachstum als Schönheitsfehler

Der aktuelle Rekordwert hat aber auch Schönheitsfehler, wie seitens des Wirtschaftsministeriums eingeräumt wird und auch die stellvertretende Wirtschaftskammer-Generalsekretärin Mariana Kühnel ihrerseits in einer Aussendung anmerkt: „Dass wir mit 3,35 Prozent eine neue Bestmarke erreichen, ist erfreulich – aber eine Momentaufnahme. Denn die Quote steigt auch, weil das BIP nominell nur schwach wächst.“ Der Anstieg des nominellen BIP betrug 2024 nämlich geschätzt nur 1,8 Prozent, der Anstieg der Forschungsausgaben jedoch 5,5 Prozent. Damit „profitiert“ die Forschungsquote von der momentan schwachen Wirtschaft.

„In der Mid-Tech-Falle gefangen“

Und vom Wirtschaftsministerium wird noch auf ein zweites Problem in dem Zusammenhang aufmerksam gemacht: Österreich schneidet bei der Exportquote von High-Tech-Gütern im Europa-Vergleich mäßig ab. 2022 lag diese demnach bei rund 7,7 Prozent im Vergleich zu 10,6 Prozent in Deutschland, 14,4 Prozent in Ungarn und ganzen 15,6 Prozent in Frankreich. Österreich weise dagegen mit fast 40 Prozent den höchsten Anteil an Low- und Medium-Low-Tech Exportgütern auf. Man bleibe damit „in der Mid-Tech-Falle gefangen“, so das Ministerium.

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Mit 3,35 Prozent des BIP verzeichnete Österreich 2024 die bislang höchste Forschungsquote. Der Rekord kam aber nicht nur durch höhere Forschungsausgaben zustande.
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(c) Stock.Adobe/WhoisDanny - Österreich bei der Forschung im europäischen Spitzenfeld.

3,35 Prozent – so hoch war die Forschungsquote, also der Anteil der F&E-Ausgaben am nominellen Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Österreich 2024 laut aktuellen Schätzungen der Statistik Austria – ein neuer Rekord. 16,1 Milliarden Euro flossen demnach vergangenes Jahr in die Forschung.

49 Prozent der Forschungsausgaben von heimischen Unternehmen

Konkret kommen rund 49 Prozent davon (7,9 Mrd. Euro) von heimischen Unternehmen. 16 Prozent (2,6 Mrd. Euro) entfallen auf das Ausland (überwiegend ausländische Unternehmen, deren Tochterfirmen F&E betreiben, zuzüglich EU und ausländische Organisationen) und ein Prozent auf „Sonstige“ (privater gemeinnütziger Sektor etc.). Die restlichen 34 Prozent (5,6 Mrd. Euro) wurden vom Bund aufgewendet, wobei die Finanzierung durch die Forschungsprämie sechs Prozent (1,1 Mrd. Euro) beträgt.

Österreich bei Forschungsquote auch europaweit im Spitzenfeld

Auch Europaweit dürfte Österreich damit abermals im Spitzenfeld liegen, wiewohl noch keine Vergleichszahlen für 2024 vorliegen. 2023 hatten nur Schweden (3,57 Prozent) und Belgien (3,32 Prozent) eine höhere Forschungsquote als Österreich (3,23 Prozent) ausgewiesen.

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer sieht im aktuellen Rekordwert in einer Aussendung „ein gutes Signal und ein starkes Zeichen für unseren Standort.“ Für Innovationsminister Peter Hanke ist es „ein schönes Ergebnis, zugleich aber auch Anreiz, dies mit gezielten Maßnahmen weiter zu stärken.“ Bis 2030 will die Regierung laut Arbeitsprogramm auf eine Forschungsquote von vier Prozent kommen.

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