17.01.2018

Bitcoin-Preis unter 10k: Absturz, Zwischenspiel oder Stabilisierung?

Bereits seit einigen Wochen hat der Bitcoin-Preis seine Tendenz nach oben eingebüßt. Zuletzt gibt es einen weiteren kräftigen Kurs-Sturz auf unter 10.000 US-Dollar. Es ist nicht die erste solche Phase in der Geschichte der Kryptowährung. Die Prognosen zur weiteren Entwicklung gehen weit auseinander.
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Bitcoin-Preis-Sturz
(c) fotolia.com - Elnur

Sonntag, 17. Dezember 2017. An diesem Tag knackte Bitcoin auf einigen Trading-Plattformen die 20.000 US-Dollar-Marke. Und entsprechende Schlagzeilen dazu bekamen nicht einmal allzu viel Aufmerksamkeit. Man war es aus den vorangegangenen Wochen gewohnt, dass der Bitcoin-Preis von einem Rekord zum nächsten hastete. In der allgemeinen Euphorie erwarteten an dem Tag wohl wenige Anleger, dass es für zumindest einige Wochen bei dieser Bestmarke bleiben sollte. Denn nur fünf Tage nach dem Allzeithoch, am 22. Dezember, lag der von coinmarketcap.com errechnete Durchschnittspreis der Kryptowährung bereits wieder unter 12.000 Dollar.

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Eine simple Dynamik?

Besonders spannend bei diesem Kurssturz, der auch die meisten anderen Kryptowährungen betraf: Die Analysten konnten nicht einmal einen herausstechenden Grund dafür ausmachen. Die Warnungen von Notenbanken und die düsteren Prophezeiungen von Old Economy-Finanzexperten war man schließlich schon gewohnt. Als am wahrscheinlichsten gilt daher eine recht simple Dynamik: Der hohe Kurs veranlasste besonders viele Trader zu Verkäufen. Und das große Angebot drückte den Bitcoin-Preis. Der relativ starke Kursfall innerhalb kurzer Zeit veranlasste dann andere Trader zu Panik-Verkäufen.

Bitcoin wieder unter 10.000 Dollar – China als Auslöser

Was in den Wochen darauf folgte, war ein mehrmaliges Auf und Ab beim Bitcoin-Preis. Beim ersten “Hügel” erreichte der Kurs knapp unter 17.000 US-Dollar. Dann sank er wieder auf knapp unter 13.000. Beim zweiten Hügel kam Bitcoin auf fast 18.000 US-Dollar, sank dann, pendelte sich eine Zeit lang um die 14.000 US-Dollar ein, um zuletzt, in den vergangenen zwei Tagen relativ drastisch abzustürzen. Zuletzt sank der Bitcoin-Preis auf unter 10.000 Dollar. Was in dieser Phase anders war: Diesmal ließ sich jeder Teileinbruch relativ gut auf Ereignisse zurückführen. Die Hauptrolle spielten dabei mehrmalige Regulierungs- und Verbotsankündigungen aus Südkorea und China. Zuletzt, vor einem Sturz um fast 20 Prozent, gestern, am 16. Jänner, der sich heute fortsetzte, hatte China ein Krypto-Trading-Verbot angekündigt. Wieder spielen natürlich auch Panikverkäufe in Reaktion auf den Kursturz mit. Und es sei natürlich erwähnt: Der Sturz betrifft, wie auch das Vorhaben Chinas, (fast) alle Kryptowährungen.

Wiederholt sich die Geschichte?

Die große Frage, die sich nicht nur Trader und nicht erst seit heute stellen ist: Wie geht es jetzt weiter? Tatsächlich ist die hochvolatile Phase ohne klare Tendenz, die wir gerade erleben, nicht die erste ihrer Art in der Geschichte der Kryptowährung (vielleicht zeigt sich nun eine klare Tendenz nach unten, aber das bleibt abzuwarten). Ende 2013 etwa hatte die Kryptowährung erstmals die 1000 US-Dollar-Marke überschritten und geriet dann, nach einem Kurssturz, von Februar bis Mitte 2014 in ein ständiges Auf und Ab zwischen 400 und 700 US-Dollar. Daraufhin folgte übrigens ein relativ konstanter Abstieg. 2015 pendelte der Bitcoin-Preis dann fast 10 Monate zwischen 200 und 300 US-Dollar hin und her bevor es wieder in eine Aufwärts-Tendenz ging, die – mit Einschnitten – bis Ende 2017 anhielt.

Bitcoin-Preis-Erwartung als Glaubenssache

Alleine dieser “historische” Abriss zeigt: Die derzeitige Bandbreite zwischen grenzenlosem Optimismus bei vielen Anlegern und grenzenlosem Pessimismus bei vielen Kritikern ist – zumindest mittelfristig betrachtet, eher Glaubenssache. Ob der nunmehrige Kurssturz noch eine Zeit lang andauert und sich der Bitcoin-Preis auf einem niedrigeren Level einpendelt, oder es schon morgen wieder stark bergauf geht und wir mittelfristig in der derzeitigen Preisspanne bleiben, oder aber es schon bald wieder für eine Zeit konstant aufwärts geht, lässt sich schlicht nicht voraussehen. Dafür sind sowohl der Hype, der den Preis treibt, als auch die institutionellen Befürchtungen, die den Preis drücken mittelfristig beide zu stark ausgeprägt.

Das Verhältnis von Preis zu Wert

Langfristig kann man aber sehr wohl bestimmten Szenarien mehr Glaubwürdigkeit beimessen, als anderen. Da wäre etwa eines, dass auf einer absoluten Binsenweisheit in der Ökonomie aufbaut: “Langfristig entwickelt sich der Preis in Richtung des Werts”. Dieses einfache Prinzip gibt auch Krypto-Popstar Julian Hosp gerne zum Besten und beschreibt damit seine Definition einer, aus seiner Sicht vorhandenen, Krypto-Blase. Die besagte Binsenweisheit lässt sich anhand der in den vergangenen Monaten gerne zum Vergleich genommenen Tulpenblase schön darstellen. Im 17. Jahrhundert wurden dabei in den Niederlanden enorme Verkaufspreise für Tulpenzwiebeln erreicht – je seltener die Sorte, desto höher. Das Preislevel stand dabei – aus heutiger Sicht leicht nachvollziehbar – in einem schier absurden Verhältnis zum Wert. So wurden viele Zwiebeln für ein Vielfaches des durchschnittlichen Jahresgehalts in den Niederlanden zu der Zeit versteigert. Einige kosteten gar ein Vielfaches eines bürgerlichen Hauses in Amsterdam. Grund dafür war natürlich die Spekulation, dass man die Zwiebel teurer wieder verkaufen könne. Es waren nur wenige Tage, in denen der Markt komplett einbrach, wonach die Zwiebel wieder zu ihrem eigentlichen Wert gehandelt wurden.

Was ist der Wert eines Bitcoin?

Folgt man dem Ansatz, stellt sich langfristig also die Frage: Was ist der eigentliche Wert von Bitcoin? Hosp macht diesen daran fest, wie viel Wertschöpfung und Unternehmenswert am Coin hängt, etwa über Trading-Plattformen und dergleichen. Bei Bitcoin schätzt er den Gesamtumfang auf eine Billion US-Dollar. Welcher tatsächliche Wert sich daraus ergibt, könne man aber mangels Erfahrung noch nicht sagen. Den Versuch einer konkreten Berechnung hat dagegen das US-Consulting-Unternehmen Quinlan & Associates gewagt.

2020 bei etwa 800 US-Dollar?

Und der Befund dürfte vielen Krypto-Freunden, wenn sie ihm denn Glauben schenken, nicht schmecken. Quinlan & Associates bieten drei Ansätze an. Sehe man den Coin als Wertanlage und berechne dabei den Preis anhand der Produktionskosten, kämen (Stand: 11. Jänner 2018) 2161 US-Dollar dabei heraus. Berechne man den Coin als langfristige Wertanlage, vergleichbar mit Gold, seien es nur 687 US-Dollar. Sehe man Bitcoin als Zahlungsmittel, kämen unter Berücksichtigung des derzeitigen Einsatzes 1800 US-Dollar heraus. “Welchen Ansatz man auch immer wählt – der Wert divergiert stark vom derzeitigen Bitcoin-Preis. Wir glauben daher, dass Bitcoin eine Blase ist, die darauf wartet zu platzen”, schreibt Benjamin Quinlan zu seinen Berechnungen. Und das werde noch 2018 passieren. Man erwarte, dass der Coin 2020 für etwa 800 US-Dollar gehandelt werden würde.

Man weiß nicht, was der nächste Tag bringt

Das ist natürlich nur eine Prognose. Nach wie vor finden sich auch Experten und Analysten, die Kursanstiege auf 100.000 US-Dollar und mehr in diesem Jahr voraussagen. Es scheint jedoch, egal ob man Quinlan nun Glauben schenken will, oder nicht, evident, dass spätestens ein derartig hoher Bitcoin-Preis, genau so wie die niederländischen Tulpenpreise im 17. Jahrhundert, endgültig nichts mehr mit dem realen Wert zu tun hätte. Dieser kann sich aber durchaus noch weiter steigern. Sei es, wenn man dem Ansatz von Hosp folgt dadurch, dass noch mehr Wertschöpfung darauf aufgebaut wird. Oder sei es, dass die Nutzbarkeit als Zahlungsmittel durch Innovationen wie das Lightning-Network verbessert wird. Und mittelfristig gilt ohnehin: Man weiß nicht, was der nächste Tag bringt.

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Kerstin Lobner | (c) Ideenflow

Die Uhr tickt, die Deadline rückt näher – und jetzt sollen du und dein Team auch noch kreative Ideen entwickeln? Klingt unmöglich, oder? Doch genau unter solchen Bedingungen kann Kreativität zur Höchstform auflaufen. Aber warum fällt es uns oft schwer, unter Druck kreativ zu denken, und wie kannst du und dein Team diese Hürde überwinden? Hier sind einige Ansätze, um den kreativen Funken auch unter Zeitnot zu entzünden.

Der Druck als Kreativitätskiller

Zunächst einmal: Kreativität braucht oft Raum. Die besten Ideen kommen, wenn man Zeit hat, Gedanken schweifen zu lassen. Wenn aber die Deadline drängt, blockiert das Gefühl von Stress oft die kreativen Prozesse. Anstatt entspannt nach Lösungen zu suchen, fühlen wir uns gehetzt und neigen dazu, auf alte Muster zurückzugreifen – nicht gerade die ideale Ausgangssituation für frische Ideen.

Lösung #1: Timeboxing – Nutze die Zeit klug

Anstatt den gesamten Prozess unter Druck zu setzen, hilft es, die Zeit in kleinere, überschaubare Blöcke zu unterteilen. Diese Technik nennt sich „Timeboxing“. Gebt jeder Phase der Ideensammlung – von der ersten Brainstorming-Runde bis zur Auswahl der besten Ideen – eine feste Zeitvorgabe. So bleibt der Fokus erhalten, ohne dass die Hektik Überhand nimmt. Ironischerweise kann eine solche Strukturierung dazu führen, dass kreative Prozesse in kürzerer Zeit effizienter ablaufen. Setzt euch z.B. ein 10-Minuten-Zeitfenster für das Brainstorming und anschließend weitere 10 Minuten, um die vielversprechendsten Ideen zu priorisieren.

Lösung #2: Kreativitätstechniken wie die 6-3-5-Methode

Eine weitere Technik, die unter Zeitdruck Wunder wirken kann, ist die „6-3-5-Methode“. Hierbei schreiben sechs Personen in fünf Minuten jeweils drei Ideen auf. Diese Ideen werden dann an den nächsten Teilnehmer:in weitergegeben, der/die darauf aufbaut oder neue Vorschläge entwickelt. Durch den schnellen, iterativen Austausch kommen nicht nur viele Ideen zusammen, sondern die Zeitvorgabe sorgt auch dafür, dass niemand zu lange über einer Idee brütet. Diese Technik fördert den Fluss und verhindert, dass der Druck lähmend wirkt.

Lösung #3: Klare Fokussierung durch präzise Fragestellungen

Unter Zeitdruck geht es darum, möglichst schnell die relevanten Ideen zu identifizieren. Je klarer und fokussierter die Fragestellung ist, desto einfacher wird es, zielgerichtet zu arbeiten. Statt „Wie können wir unser Produkt verbessern?“ könnte die Frage lauten: „Wie können wir unsere App-Nutzer schneller zum Kaufabschluss führen?“ – konkrete Aufgabenstellungen fördern schnelle, kreative Lösungsansätze.

Lösung #4: Mikro-Pausen einlegen

Kreativität unter Druck bedeutet nicht, ununterbrochen Höchstleistungen zu erbringen. Mikro-Pausen sind Gold wert. Schon fünf Minuten Abstand können das Gehirn wieder erfrischen und die Kreativität ankurbeln. Diese kurzen Pausen verhindern, dass dein Team in hektisches Denken verfällt und helfen dabei, aus einem anderen Blickwinkel auf das Problem zu schauen. Ein kurzer Spaziergang um den Block oder einfach frische Luft schnappen kann Wunder wirken.

Lösung #5: Gamification – Der spielerische Ansatz

Wenn die Stimmung im Team angespannt ist, hilft es oft, den Druck mit einem spielerischen Element aufzulockern. Eine einfache Möglichkeit: Macht aus dem Ideensammeln ein kleines Spiel. Vergesst den Ernst der Lage für einen Moment und veranstaltet z.B. einen „Pitch-Wettbewerb“, bei dem die Teammitglieder ihre verrücktesten Ideen in nur 60 Sekunden präsentieren. Diese Methode nimmt dem Team den Stress und fördert gleichzeitig unkonventionelle Lösungsansätze.

Fazit: Kreativität unter Druck ist möglich – mit den richtigen Techniken

Der Schlüssel zu Kreativität unter Zeitnot ist es, Strukturen zu schaffen, die den Prozess erleichtern, statt zusätzlichen Druck aufzubauen. Durch Timeboxing, präzise Fragestellungen und spielerische Elemente können du und dein Team auch in stressigen Situationen kreative Höchstleistungen abrufen. Der Trick liegt darin, den Druck in geordnete Bahnen zu lenken und den kreativen Fluss zu fördern, anstatt ihn zu ersticken.


Über die Gastautorin Kerstin Lobner

Kreativität prägte sie von klein auf, als Enkelin des General Managers von Faber-Castell in Irland. Während andere im Alter an Neugierde verlieren, vertiefte sie ihr Interesse an Kreativität stetig.

Nach verschiedenen Positionen im Konzern-Marketing in Branchen wie IT, Telekommunikation und Gesundheitswesen unterstützt sie heute Führungskräfte und Teams dabei, innovative Lösungen zu finden und ihr kreatives Potenzial zu entfalten.


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