03.10.2023

Paze Industries: Millionen-Konkurs bei Vorarlberger Startup von Ex-Speedinvest-Partner

Das IIoT-Startup Paze Industries (vormals Senseforce) hat mit Michael Breidebrücker einen durchaus prominenten Gründer.
/artikel/paze-industries-konkurs
Paze Industries Senseforce-Gründer Michael Breidenbrücker
Paze Industries (vorm. Senseforce)-Gründer Michael Breidenbrücker. (c) Senseforce

Es gibt wenige österreichische Gründer:innen, zu denen es einen Eintrag in der englischsprachigen Wikipedia gibt. So findet man dort etwa keinen der Bitpanda- oder GoStudent-Gründer. Der Vorarlberger Michael Breidenbrücker hat es geschafft. Derartige Berühmtheit erlangte er mit last.fm, einem Online-Musikdienst, den er im Jahr 2000 mitgründete. Schon 2005 sieg er wieder aus und betätigte sich seitdem unter anderem als Investor. Von 2015 bis 2018 war er Speedinvest-Partner. 2016 gründete er mit Paze Industries (vormals Senseforce) ein Startup in seiner Heimat Vorarlberg.

Paze Industries setzte auf IIoT

Mit Paze Industries setzte Breidenbrücker auf das Thema IIoT (“Industrial Internet of Things”). Konkret bot das Startup eine Plattform-as-a-Service-Lösung für die Umsetzung und Verwaltung von IIoT-Projekten. Überzeugen wollte es mit anwenderfreundlichen Low-Code- und Plug-and-Play-Ansätzen, wie der brutkasten 2020 berichtete. Eine Lösung des Unternehmens diente etwa dem Echtzeit-Monitoring des Zustands von Maschinen und Maschinenteilen, um Stillstände und Ausfälle zu minimieren. Damit konnte das Startup zahlreiche Industrieunternehmen als Kunden gewinnen.

Konkurs-Antrag – 2,4 Millionen Euro Passiva

Doch wie die Kreditschutzverbände KSV1870 und AKV heute vermelden, meldete Paze Industries nun Konkurs an. Das heißt, eine Fortführung der GmbH ist ausgeschlossen, das Produkt könnte aber aus der Konkursmasse gekauft und weitergeführt werden. Der ORF Vorarlberg berichtet mit Bezug auf Angaben des KSV1870 von Passiva in der Höhe von 2,4 Millionen Euro.

Großer Kunde sprang bei Paze Industries ab

Zu den Insolvenz-Gründen heißt es dort: Aufgrund eines gedämpften Marktumfelds in den letzten Monaten sei das Neukundengeschäft hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Mitte September 2023 habe einer der wichtigsten Kunden die Zusammenarbeit aufgrund eines internen Strategiewechsels beendet, was zu einem erheblichen Umsatzverlust geführt habe. Trotz intensiver Bemühungen der Geschäftsleitung habe man die notwendige Liquidität für den Fortbestand des Unternehmens nicht sicherstellen können.

Gründer schon seit Jänner “Chairman of the Board”

Laut seinem LinkedIn-Profil ist Michael Breidenbrücker im Startup seit Jänner dieses Jahrs als “Chairman of the Board” tätig, dürfte sich also schon Anfang des Jahres operativ zurückgenommen haben. Als Geschäftsführer der Paze Industries GmbH ist Carl Burkhard Wolff eingetragen.

Der brutkasten bat Paze Industries per Mail um ein Statement zum Konkurs. Wenn dieses eintrifft, wird es hier ergänzt.

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Blockpit-Gründer und CEO Florian Wimmer; über die aktuelle Krypto-Studie, Krypto Tax, Krypto Steuern
Blockpit-Gründer und CEO Florian Wimmer | (c) Blockpit

Das Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) der OECD verpflichtet Crypto-Asset Service Provider (CASPs) in 48 Ländern, ab 2026 detaillierte Krypto-Transaktionsdaten ihrer Nutzer:innen zu sammeln und zu melden. Dies soll die Transparenz erhöhen und größere Verantwortung auf die Anleger legen, eine vollständige Steuererklärung zu ihren Aktivitäten auf zentralisierten Handelsplätzen, aber auch dem stark wachsenden Dezentralisierten Finanzbereich (DeFi) abzugeben.

Mit CARF werden der Vollzug und die Strafverfolgung intensiviert, da den Steuerbehörden Werkzeuge zur Verfügung gestellt werden, um Steuerhinterziehung zu identifizieren und zu adressieren. Der aktuelle Krypto Tax Report 2024 vom Linzer Startup Blockpit von Florian Wimmer und der Krypto-Plattform Coincub mit CEO Sergiu Hamza hebt die Auswirkungen von CARF sowohl auf Investor:innen als auch auf CASPs und Behörden hervor.

Krypto Tax Report: Nordamerika Spitzenreiter bei Kryptosteuer-Aufkommen

Die durchschnittlichen persönlichen Kryptosteuersätze liegen weltweit bei 11,12 Prozent für langfristige Gewinne und 17,3 Prozent für kurzfristige Gewinne, was deutlich unter dem globalen Durchschnitt der Kapitalertragsteuer von 19,6 Prozent für traditionelle Investitionen liegt.

In Ländern, die langfristige Steuervorteile bieten, werden dem Report nach 52,86 Prozent der Krypto-Gewinne als kurzfristig klassifiziert und mit höheren Sätzen besteuert, während 43,46 Prozent als langfristig eingestuft werden und von niedrigeren Steuersätzen oder sogar völliger Steuerfreiheit profitieren.

Nordamerika ist 2023 mit einem geschätzten Kryptosteuer-Aufkommen von 2,04 Milliarden US-Dollar Spitzenreiter, gefolgt von Europa mit 1,49 Milliarden US-Dollar. Asien zeigt potenzielle Kryptosteuereinnahmen in Höhe von 845,7 Millionen US-Dollar auf, während Südamerika, Afrika und Ozeanien 254,1 Millionen US-Dollar, 100,4 Millionen US-Dollar bzw. 75,5 Millionen US-Dollar an Steuereinnahmen aus Kryptogewinnen zustehen würde, so eine weitere Erkenntnis der Untersuchung.

Indien und Mittlerer Osten

Indien indes erhebt eine pauschale Steuer von 30 Prozent auf Krypto-Gewinne, was im vergangenen Jahr potenziell über 300 Millionen US-Dollar an Steuerschuld auslöste, während Japan voraussichtlich 231 Millionen US-Dollar generieren sollte.

Die Region Mittlerer Osten, einschließlich Länder wie die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), Saudi-Arabien und Türkei, hat weiterhin keine persönliche Einkommensteuer auf Kryptowährungsgewinne. Bemerkenswert: Trotz klarer Regulatorik halten sich geschätzt weniger als zwei Prozent der einzelnen Krypto-Investoren aktiv an Steuervorschriften.

“Wenn man unsere Nutzerzahlen und die der größten Mitbewerber mit der Anzahl an Krypronutzern vergleicht, kommt man auf diesen Wert”, erklärt Blockpit-Founder und CEO Florian Wimmer. “Natürlich wird nicht jeder ein Steuer-Tool nutzen, aber bei der Hälfe wird es aufgrund der Komplexität ohne fast unmöglich.”

Studie von 2022 mit noch niedrigeren Zahlen

In der Studie “Global Cryptocurrency Taxation Report 2022” ist zum Vergleich die wichtigste Schlussfolgerung, dass “offensichtlich eine überwältigende Anzahl von Kryptowährungsbesitzern keine Steuern auf ihre Kryptowährung gezahlt hat”. Damals schätzte man sogar, dass im Schnitt weltweit nur 0,53 Prozent der Kryptowährungsinvestoren ihre Kryptowährungsaktivitäten im Jahr 2022 bei ihren lokalen Steuerbehörden gemeldet haben.

Um auf diese Zahl zu kommen, verglich die Plattform die Beziehung zwischen Steuererklärungen und Suchvolumen, wob eine Schätzung der Anzahl der Kryptowährungs-Steuerzahler ein und bezog zudem eine Berechnung der Steuerzahlungsrate mit ein.

(c) divly – Krypto-Steuerzahlungsrate 2022 nach Ländern aufgeschlüsselt.

Weiteren Ergebnissen zufolge reichte die Krypto-Steuerzahlungsrate von 0,03 Prozent auf den Philippinen als niedrigster bis 4,09 Prozent in Finnland als höchster, womit sich vor zwei Jahren ein globaler Durschnitt von 0,53 Prozent Kryptosteuer-Zahlenden ergab.

Krypto Tax Report: “CARF ein Wendepunkt”

Heute ist laut Wimmer die Rate weiterhin so niedrig, weil es keine “Prosecution” gibt, da Behörden bislang kaum Daten in diesem Bereich zur Verfügung hatten. Als zweiten Grund benennt der Krypto-Experte schlicht fehlendes Wissen zur Steuer-Regulatorik.

“Unser Crypto Tax Ranking 2024 zeigt nicht nur, wo Krypto-Investoren niedrigere Steuern zahlen, sondern auch den bevorstehenden Compliance-Sturm”, sagt Wimmer. “Da sich weniger als zwei Prozent der Krypto-Nutzer mit dem Steuerthema beschäftigen, wird die kommende Auskunftsrichtlinie CARF ein Wendepunkt sein. Wir schätzen, dass die Compliance-Raten auf 50 Prozent oder mehr steigen werden, wenn die globale Durchsetzung von Steuergesetzen durch automatischen Datenaustausch großflächig möglich wird.”

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