09.11.2018

PAYUCA: Deutschland-Expansion und ÖAMTC-Kooperation

Das Wiener Mobility-Startup PAYUCA, das die Parkplatzsuche massiv vereinfacht, hat ehrgeizige Ziele: Das UBER für Parkplätze werden und die Weltherrschaft stehen auf dem Plan. Ob das 2019 schon klappen wird, steht in den Sternen. Gewiss ist jedoch die Expansion nach Deutschland und eine spannende Kooperation mit dem ÖAMTC.
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Payuca expandiert nach Deutschland
(c) PAYUCA. Das Team des österreichischen Startups PAYUCA, das die Suche nach einem Parkplatz verkürzen will, expandiert nach Deutschland.

Wer kennt sie nicht, die lästige und langwierige Suche nach einem Parkplatz? Das Wiener Startup PAYUCA will KundInnen eine denkbar einfache Lösung dafür bieten. Mithilfe der PAYUCA-App können sich diese nämlich zum nächsten freien Parkplatz in einer privaten Parkgarage navigieren lassen. Dies hat auch den positiven Nebeneffekt, dass sinnloses Umherfahren – und damit sinnloser CO2-Ausstoß – reduziert wird.

Pro Stunde für das Parken mit PAYUCA fällt eine Gebühr von 2 Euro an, teurer als 16 Euro pro Tag kann der Spaß aber nicht werden. Damit befindet sich das Park-Startup auf einem mit Kurzparkzonen auf der Straße vergleichbaren Preisniveau. Und man ist laut eigenen Angaben ca. 60 Prozent günstiger als es Parkhäuser im Durchschnitt sind. Über das Smartphone bzw. einen bestellbaren NFC-Chip lassen sich teilnehmende Parkgaragen öffnen. Möglich macht dies die eigens entwickelte Hardware, die man bald inhouse produzieren möchte.

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So profitieren die Vertragspartner von PAYUCA

(c) PAYUCA. Wir sprachen mit Jens Krebes, Leiter für Expansion und Marketing über die Expansionspläne von PAYUCA.

Besonders interessant bei PAYUCA ist das Geschäftsmodell. Man ist permanent in Gesprächen mit Liegenschaftseigentümern, um das Stellplatzangebot zu erweitern. Erklärtes Ziel dabei ist es, schon bald alle 300 Meter im Stadtgebiet von Wien eine Parkgarage als Vertragspartner zu haben. Die Eigentümer profitieren so schließlich von einer höheren Auslastung ihrer Parkflächen und werden an den Einnahmen über die PAYUCA-Buchungen ihrer Parkplätze beteiligt.

Hierin besteht zugleich eine der größten Herausforderungen für das 2015 gegründete Unternehmen, wie uns Jens Krebes, Leiter für Expansion und Marketing berichtet: “Es ist sehr schwierig, die Eigentümer davon zu überzeugen, etwas Neues auszuprobieren. Daraus folgt wiederum, dass man langsamer an ein gutes Angebot für Stellplätze kommt. Und wo ein spärliches Angebot ist, da entsteht auch keine große Nachfrage.” Die Testphase habe man aber nun erfolgreich gemeistert, das Geschäftsgebiet um Graz erweitert und weitere Schritte sind bereits in der Planung bzw. Umsetzung.

PAYUCA-Marketing- und Expansionsleiter Jens Krebes im Video-Interview

Live mit Jens, Expansionsleiter bei PAYUCA GmbH über die geplante Deutschland-Expansion und eine Kooperation mit dem ÖAMTC.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 9. November 2018

PAYUCA: Kooperation mit ÖAMTC und Expansion nach Deutschland

So konnte beispielsweise eine Kooperation mit dem ÖAMTC erreicht werden, durch die PAYUCA Ende diesen Jahres in die ÖAMTC-App integriert wird. Infolgedessen wird sich die Zahl der potentiellen NutzerInnen auf einen Schlag um 1,5 Millionen erhöhen. Des Weiteren arbeitet PAYUCA gerade an der Expansion nach Deutschland. Erste Gespräche mit Städten und EigentümerInnen von Parkgaragen laufen bereits. Anfang 2019 soll der Dienst dann auch im Nachbarland Fahrt aufnehmen, zunächst in Frankfurt und Köln.

Im Frühjahr 2019 ist außerdem der Launch einer Buchungsplattform für Hotels und die Gastronomie geplant. Denn diese Branchen stehen oft vor dem Problem, ein festgelegtes Kontingent an Parkplätzen über einen langen Zeitraum für ihre KundInnen anmieten zu müssen. Wenn die Kundschaft jedoch ausbleibt oder schlicht keinen Bedarf an Parkplätzen hat, muss der Betrieb dennoch dafür zahlen. Mit PAYUCA hingegen wird dann nur bei tatsächlicher Nutzung auch eine Gebühr fällig. Aktuell ist das Startup auch auf der Suche nach strategischen InvestorInnen. Als Ziel hat man sich eine Finanzierungsrunde in Höhe von ca. 1,5 Millionen Euro gesetzt.

“Weltherrschaft klingt gut”

“Das Geld liegt nicht auf der Straße, sondern unter der Straße”, scherzt Krebes. Darauf angesprochen, was die langfristige Zukunftsvision von PAYUCA sei, sagte er: “Weltherrschaft klingt gut. Aber ich glaube da muss man sich wohl hocharbeiten. 2019 möchten wir noch stärker auf Expansion setzen. Wir wollen bald in den meisten europäischen Staaten vertreten sein und das UBER für Parkplätze werden” so Krebes. PAYUCA konnte bereits viele Preise einheimsen, so z.B. den zweiten Platz beim Wien Energie Startupday 2017, den ÖAMTC-Mobilitätspreis. Außerdem wurde das Startup Category Winner bei der “We Start Up-Challenge 2017” von “Heute”.


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v.l. Georg Kopetz, Co-Founder und CEO von TTTech, sowie Lars Reger, Chief Technology Officer bei NXP | (c) NXP Semiconductors und Robert Fritz

Im Jahr 2022 sorgte TTTech mit einem Investment von 250 Millionen Euro durch Audi und Aptiv für Aufsehen und erreichte damit Unicorn-Status (brutkasten berichtete). Nun macht das Wiener Technologieunternehmen erneut Schlagzeilen: Der niederländische Chiphersteller NXP hat eine verbindliche Vereinbarung zum Erwerb von 100 Prozent der Aktien von TTTech Auto abgeschlossen, einschließlich des 35,8-prozentigen Anteils von TTTech. “Die All-Cash Transaktion wird mit 625 Millionen US-Dollar bewertet”, wie es in einer Aussendung am Dienstag heißt.

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Nach einer Entwicklungsphase zusammen mit dem Gründungsgesellschafter Audi wurde TTTech Auto 2018 als Automobiltechnologieunternehmen ausgegründet. Infineon, Samsung und Aptiv kamen als Gesellschafter hinzu, während TTTech Kernaktionär des Unternehmens blieb. 

Die Akquisition durch NXP soll nun eine nahtlose Integration der weltweit anerkannten Sicherheitssoftware-Expertise von TTTech Auto (MotionWise) in die sogenannte “NXP CoreRide Plattform von NXP” ermöglichen, wie es vom Wiener Unternehmen heißt. Zur Einordnung: NXP ist in über 30 Ländern vertreten und erzielte 2023 einen Umsatz von 13,28 Milliarden US-Dollar. NXP zählt somit zu den größten Chipherstellern für Autos.

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Kapital soll reinvestiert werden

Ein Teil der Einnahmen aus dem Verkauf der Aktien soll in bestehende und neue Märkte investiert werden. Ziel ist es, die sicheren Netzwerk- und Steuerungslösungen von TTTech schneller voranzubringen. Diese Lösungen sollen in immer mehr intelligenten und autonomen Maschinen eingesetzt werden. Solche Maschinen finden sich in den Bereichen Off-Highway, Luft- und Raumfahrt, Robotik und Energie.

“Diese Akquisition erlaubt es NXP und TTTech Auto sich bei der Gestaltung der Zukunft der software-definierten Fahrzeuge (SDVs) sich nunmehr gemeinsam auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren. Die Kernunternehmen der TTTech Gruppe werden ihr Portfolio an autonomen und intelligenten digitalen Lösungen für verschiedene Anwendungen wie robotische Maschinen, die Transformation des Energiesektors sowie in Luft- und Raumfahrtsystemen sehr aktiv weiterentwickeln”, so Georg Kopetz, Mitgründer und CEO von TTTech.


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