28.09.2021

Payuca: Wiener Startup launcht Abo-Service für E-Auto-Wallboxen in Miethäusern

Das PropTech Payuca hat eine Lösung entwickelt, die E-Ladestationen einfach in Mehrparteienhäuser mit Mietern bringt.
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Dominik und Wolfgang Wegmayer von Payuca © Payuca
(c) Payuca - Dominik (l.) und Wolfgang Wegmayer von Payuca.

Das Wiener Startup Payuca hat sich auf die Digitalisierung von Parkgaragen spezialisiert. Bekannt ist das Jungunternehmen für eine App und Hardware, die die spontane Miete von Garagenplätzen in Wohnhäusern, Bürogebäuden oder etwa Hotels ermöglicht. Jetzt hat das PropTech das Portfolio um einen Ladestationen-Service für Garagen in Mietwohnhäusern erweitert. Dabei will Payuca einen Komplettservice für die notwendige Infrastruktur anbieten. Mehrparteienhäuser seien bisher ein blinder Fleck im Angebot von Ladeinfrastruktur, so das Startup.

„Wir fungieren als Komplettanbieter für Parkraum- und E-Lademanagement-Lösungen und wissen daher, welche Vorkehrungen in Garagen getroffen werden müssen. Neben unserer langjährigen Erfahrung haben wir zudem zwei breit angelegte Umfragen durchgeführt und festgestellt, dass es seitens Immobilienwirtschaft als auch Konsumenten viele unterschiedliche Interessen gibt, die zusammengeführt gehören“, so CEO und Co-Founder Dominik Wegmayer.

Abo-Modell soll Wallboxen finanzieren

Kritischer Punkt bei der Installation von E-Ladelösungen in Miethäusern seien die Kosten. Das will Payuca so lösen: Die Eigentümer sollen die Kosten für die Verkabelung bis zu den einzelnen Stellplätzen übernehmen. Payuca schließt dann eine Wallbox an und vermietet diese an den Mieter des Dauerstellplatzes in der Garage. Dafür gibt es ein Abo-Modell, das je nach Tarif ab rund 30 Euro pro Monat kostet. Payuca kümmert sich mit einem Last- und Lademanagement auch darum, dass der Netzanschluss nicht überlastet wird, wenn es viele solcher Stellplätze gibt.

Seit 2015 bietet das Wiener Startup Payuca die Möglichkeit, leere Parkplätze in großen Privatgaragen als Kurzzeitparkplatz über eine App zu buchen. An jeder Zufahrt und jedem Zugang zur Garage wird dafür ein Reader in der Größe eines Smartphones angebracht. Mittlerweile stehen für diese Kurzzeitmiete in Wien mehr als 60 Standorte bereit, an denen über die App Parkplätze gebucht werden können.

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Pixelrunner FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Schon seit 2022 ist das Jungunternehmen an Bahnhöfen und in ausgewählten Firmen vertreten – darunter etwa im 42 Vienna oder in der Uniqa. Mit seinem 360-Grad-Verpflegungskonzept hat sich das Güssinger Startup Foodie Fridge, hinter dem die Venvie GmbH unter Geschäftsleitung von Alexander Billasch steht, bereits ein Standing in der modernen Nahversorgung erarbeitet.

Bei Foodie Fridge handelt es sich um eine automatisierte Lösung zur Firmenverpflegung und unkomplizierten Versorgung im öffentlichen Raum. Konkret bietet das Startup kleine Automatenrestaurants mit “Gourmet-Anspruch”.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit sollen Hungrige per Knopfdruck “hochwertige Mahlzeiten” erwerben können. Im Kühlschrank enthalten sind fertige, hochwertige Gerichte, wie das Startup auf seiner Website preisgibt. Darunter vegetarische, vegane sowie fisch- und fleischhaltige Wochenmenüs. Indes beruft sich das Startup auf regionale Zucht und österreichischen Anbau. Auch Snacks, Drinks und Riegel finden sich im Kühlschranksortiment.

Konkurs statt Angebots-Erweiterung

Erst im vergangenen Juni vermeldete das Startup, sein bestehendes Angebot ausbauen zu wollen und “dieses Jahr durch einen Postversand in Kooperation mit dem Next Day Fresh Service der Österreichischen Post” zu ergänzen.

Finanziell scheint die Rechnung des Startups jedoch nicht aufgegangen zu sein. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband AKV am heutigen Dienstag vermelden, musste das Güssinger Startup Konkurs anmelden. Das Verfahren wurde über Eigenantrag eröffnet. Eine Fortführung der GmbH dürfte somit nicht vorgesehen sein (prinzipiell könnte auch im Laufe des Verfahrens noch ein Sanierungsantrag eingebracht werden).

“Engagiert gestartet”, dann “sprichwörtlich untergegangen”

Auf brutkasten-Anfrage äußert sich Geschäftsführer Alexander Billasch zum laufenden Konkursverfahren:

“Wir sind mit Foodie Fridge sehr engagiert und erfolgreich gestartet. Auf der Habenseite stehen Partnerschaften mit renommierten Unternehmen wie Sodexo, Lieferando, Edenred und der ÖBB. Wir konnten einige Firmen von unserem Verpflegungskonzept überzeugen. Was nicht ausreichend funktioniert hat, ist der öffentliche Bereich. Öffentliche Plätze unterliegen strengen Auflagen und sind nur schwer oder mit hohen Investments zu bekommen. In Tullnerfeld sind wir außerdem mit dem Bahnhof sprichwörtlich untergegangen.”

Preissensibilität und Manufakturqualität

Überdies nennt Geschäftsführer Billasch nicht nur ein geringeres Pendleraufkommen als Grund für ausbleibenden Umsatz: “Auf der Firmenseite haben uns hybrides Arbeiten (keine ausreichende Frequenz) und mangelnde Bereitschaft, in Mitarbeiterverpflegung zu investieren (trotz steuerlicher Anreize), zu schaffen gemacht. Zwei Lohnrunden mit überdurchschnittlicher Kollektivvertraglicher Erhöhung sowie die derzeitige wirtschaftliche Lage beeinflusst unser Thema sehr stark. Dazu kommt hohe Preissensibilität auf Endkundenseite. Wir haben lange versucht, Manufakturqualität auf niedrigem Preisniveau zu halten, aber die meisten Kunden sind leider nur bereit, Industriepreise zu bezahlen. Da konnten wir mit unserer Produktionsmenge nicht dagegenhalten.”

Auch über eine mögliche Zukunft von Foodie Fridge schafft Geschäftsführer Billasch Klarheit: “Wir nehmen sehr viel an Erfahrung mit, eine Fortführung des Unternehmens ist in dieser Form aber nicht geplant.”

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