23.06.2023

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird

Eine neue Studie der Plattform P19 untersuchte die Payment-Trends in Österreich im Bereich der Mobilität. Große Potenziale werden bei Bezahlsystemen in Fahrzeugen gesehen. Mittlerweile arbeitet auch Mastercard intensiv mit Autoherstellern zusammen, um Payment-Funktionen in Fahrzeuge zu integrieren.
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(c) P19/Lieb.Ich Production | Im Bild v.l.n.r.: Martin Sprengseis (P19, bluesource), Martin Essl (Uber Austria), Birgit Kraft-Kinz (P19, KRAFTKINZ Powergroup) und Piotr Kwasniak (Mastercard Austria

Wie bezahlen wir im Bereich der Mobilität und wo gibt es künftig noch große Wachstumspotenziale? Eine Antwort auf diese Frage liefert eine neue Studie aus Österreich der Plattform P19, an der Expert:innen aus der Bankenbereich, von Serviceprovidern und Zahlungsdienstanbietern teilnahmen. Unter anderem wurden in der Studie neue Payment-Trends genauer unter die Lupe genommen – darunter auch Bezahlsysteme in Fahrzeugen.

Wie wir im Auto bezahlen

Mittlerweile stehen Applikationen wie Apple Car, Mercedes Pay, Android Car, VW Pay und andere Dienste auch in Österreich Nutzer:innen zur Verfügung. Die fortschreitende Digitalisierung hat laut P19 im Fahrzeugbereich weitreichende Auswirkungen. So ergab die Studie, dass mehr als die Hälfte der Befragten bereits Bezahlsysteme in ihren Fahrzeugen genutzt haben. Die bevorzugte Zahlungsmethode ist dabei die Debit- oder Kreditkarte (32 Prozent), gefolgt von Diensten wie Apple Pay (zwölf Prozent), PayPal (sechs Prozent) und das Bezahlen per Handyrechnung (vier Prozent). 

Neue Payment Use-Cases

Im Rahmen der Präsentation der Studie, an der auch Mastercard teilnahm, erläuterte Mastercard-Österreich-Chef Piotr Kwasniak, dass der Zahlungsdienstleister bereits eng mit Autobauern zusammenarbeiten würde, um neue Use-Cases zu entwickeln. Als mögliche Beispiele nannte er unter anderem das digitale Bezahlen aus dem Auto heraus an der Zapfsäule oder Waschanlage. “Das Auto kann dabei auch selbst zum Bezahlsystem werden”, so Kwasniak.

Martin Sprengseis, Co-Founder von P19 und Gesellschafter des österreichischen App-Entwicklers bluesource, fügte anlässlich der Studienpräsentation hinzu, dass künftige Use-Cases noch viel weitreichende Anwendungsgebiete abdecken könnten. Als Beispiel nannte er auch Lösungen für Versicherungsmodelle, die je nach Fahrtstrecke individuell anpassbar sind – angefangen von der täglichen Pendelstrecke bis hin zu einer schellen Fahrt über eine deutsche Autobahn. Auch neue Modelle in Bezug auf Apps und E-Identity könnten hier künftig eine Rolle spielen und auch Chancen für die heimische Industrie bieten. “Neue App-Welten eröffnen Geschäftsmöglichkeiten und bieten enormes Potenzial für Unternehmen. Österreich mit seiner traditionellen Automotive-Zulieferungsindustrie kann damit dieses Wirtschaftssegment in der Zukunft sichern und ausbauen”, so Sprengseis abschließend.

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26.09.2024

Die “Klimaschutz ist wichtig, aber”-Leute

Man muss die Klimakrise nicht gleich leugnen. Man kann sie auch mit "Augenmaß" und "Hausverstand" tatkräftig unterstützen. Ein Kommentar zur bevorstehenden Nationalratswahl.
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Die
brutkasten-Redakteur Dominik Perlaki | (c) brutkasten / Hintergrund KI-generiert

Am Sonntag ist Nationalratswahl. Zurecht wird dieser Tage noch einmal vehement auf die Gefahr der Klimaleugner-Partei für die Bemühungen im Klimaschutz hingewiesen. Die Schäden des dritten Jahrhunderthochwassers im ersten Viertel des Jahrhunderts sind noch nicht einmal vollständig erfasst, doch der “Klimahysterie”-Sprech ist schon wieder zurück. Aber nicht nur der. Es gibt noch eine zweite Spezies, die es genau so in sich hat, wie die Klimaleugner:innen: die “Klimaschutz ist wichtig, aber”-Leute.

“Ich bin kein Rassist, aber”

Bei den Klima-, Corona-, Geschichts- und Sontiges-Leugner:innen haben die “Klimaschutz ist wichtig, aber”-Leute sich eine gewinnende rhetorische Strategie abgeschaut. “Ich bin kein Rassist, aber” kennt man ja. Danach kann man im Prinzip sagen, was man will – sei es noch so rassistisch. Bei den richtigen Adressat:innen – jenen, die selber “ich bin kein Rassist, aber”-Leute sind – bringt der erste Teil des Satzes die Absolution mit sich. Und dann ist es aber mal gut und jeder Einwand zu dem Gesagten wird zum “ungeheuerlichen” Vorwurf. Wie gesagt: Kennt man ja.

“Überdenken” mit “Augenmaß” und “Hausverstand”

Also los geht’s! Klimaschutz ist wichtig, aber “mit Augenmaß” und “mit Hausverstand”. Klimaschutz ist wichtig, aber “wir müssen den Green Deal überdenken”, …”die CO2-Steuer überdenken”, …”das Renaturierunggesetz überdenken”.

Mit jeder Menge “Augenmaß” und “Hausverstand” werden also sämtliche Klimaschutzmaßnahmen von den “Klimaschutz ist wichtig, aber”-Leuten noch einmal gründlich “überdacht” und… Oh Schreck! Es stellt sich heraus, die Maßnahmen sind allesamt blöd. Jede einzelne. Wiewohl man natürlich betonen muss, dass Klimaschutz wichtig ist. Aber kann den bitte einmal auch jemand an den Standort* denken?

Die Sache ist die…

Die Sache ist die: So, wie das Hochwasser erhebliche Schäden an vielen Gebäuden verursacht hat, hat die Menschheit erhebliche Schäden am Ökosystem des Planeten verursacht. Das geht im Übrigen weit über die Klimakatastrophe hinaus. Die Biodiversitätskrise wird bekanntlich nicht nur durch CO2-Emissionen, sondern auch durch Dinge wie Flächenversiegelung, Monokulturen und Pestizideinsatz massiv getrieben.

So, wie nun vom Hochwasser betroffene Häuser, Betriebe und Infrastruktur saniert werden müssen, muss auch das Ökosystem saniert werden, wenn es uns auch in Zukunft eine gute Existenz ermöglichen soll.

Irgendwer muss bezahlen

Und das kostet. Auch wenn Staat, Land, EU, Versicherer und Co der Hausbesitzerin im Hochwassergebiet 100 Prozent der Sanierungskosten abnehmen, werden diese bezahlt – eben von Staat, Land, EU, Versicherern und Co. Irgendwer muss bezahlen. Die “Klimaschutz ist wichtig, aber”-Leute meinen, Klimaschutz ist nur dann gut, wenn er niemanden etwas kostet, dafür im Gegenteil allen Gewinne bringt. Eine Replik auf gut österreichisch: Des wird’s ned spün.

Aber

Aber – ja, jetzt kommt auch hier ein aber – aber ganz unberechtigt ist die Hoffnung der “Klimaschutz ist wichtig, aber”-Leute auch nicht. Denn so, wie die Sanierung der Hochwasserschäden den Sanierungsunternehmen erhöhte Gewinne bescheren wird, können jene, die das Ökosystem sanieren, damit Gewinne erzielen – sofern andere dafür zahlen.

So, wie es nun für die Volkswirtschaft wünschenswert ist, dass die Hochwasser-Sanierungsunternehmen in Österreich Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen, ist es auch wünschenswert, dass die Sanierer des Ökosystems in Österreich Arbeitsplätze schaffen und Steuern zahlen.

Und so, wie es sogar noch besser für unsere Volkswirtschaft wäre, wenn auch in den anderen vom Hochwasser betroffenen Ländern österreichische Unternehmen für die Sanierung engagiert werden würden, wäre es noch besser für uns, wenn die ganze Welt bei CO2-Reduktion, Renaturierung und Co auf österreichische Expertise zurückgreifen würde.

Ganz und gar nicht förderlich

Förderlich ist dafür die gezielte Unterstützung dieser “Sanierungsunternehmen” im Aufbau. Diese passiert zwar bereits, könnte aber noch mit viel mehr Engagement betrieben werden. Ganz und gar nicht förderlich ist es dagegen, Unternehmen mit starkem Ökosystem-Sanierungsbedarf aktiv davor zu “bewahren”, die Leistungen dieser Sanierer in Anspruch zu nehmen (weil “Augenmaß”, “Hausverstand” und natürlich Standort*!!!). Das befeuert die Klimakrise weiter.

Es bleibt dabei: Wir müssen das Ökosystem verdammt nochmal sanieren, wenn wir langfristig überleben wollen. Und jemand muss dafür bezahlen. Staat, Land und EU – also wir alle – können auch hier mitzahlen. Versicherer gibt es dafür leider keinen.

Das Kreuzerl am Sonntag

Die “Klimaschutz ist wichtig, aber”-Leute wollen dafür jedenfalls nicht bezahlen und das ist ein Problem. Am Sonntag kann man sie wählen, oder auch nicht. Nota bene: Auch das Kreuzerl bei einer anderen Partei bringt keine Absolution und aller Voraussicht nach keine perfekten Lösungen. Aber vielleicht gelingt es, einer Politik mit jenem Hausverstand und jenem Augenmaß näher zu kommen, die es braucht, um unser Haus zu sanieren, statt weiteres Wasser in den Keller zu pumpen. Mit jenem Hausverstand und jenem Augenmaß, die es braucht, um unsere österreichischen Ökosystem-Sanierer dabei zu unterstützen, global erfolgreich zu werden. Also mit jenem Hausverstand und jenem Augenmaß, die unbedingt notwendige Transformation endlich wirklich auf Schiene zu bringen. Wenn das dann vielleicht auch dem Standort* schadet, so nutzt es langfristig jedenfalls dem Standort.


*Der Begriff “Standort” wird in Österreich häufig synonym mit “mein Kontostand” genutzt


P.S.

P.S.: Im übrigen bin ich der Meinung, dass es eine echte Kreislaufwirtschaft ohne Kompromisse braucht, um das hoffentlich einmal sanierte Ökosystem aufrechtzuerhalten. Das bedeutet auch ein Ende der Wunschvorstellung vom unbegrenzten Wachstum, das per Naturgesetz nur im Kollaps enden kann. Ökonom:innen sollten ihre Expertise dafür einsetzen, herauszufinden, wie ein wirklich zirkuläres System rechnerisch möglich ist, statt dafür, einmal mehr vorzurechnen, dass es “nicht möglich ist”.

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AI Summaries

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Als Sprachmodell habe ich keine Fähigkeit zur Bewertung von gesellschaftspolitischen Auswirkungen. In dem Artikel werden jedoch neue Bezahlsysteme und Nutzungsmöglichkeiten im Automobilsektor vorgestellt, die in Zukunft Gewinne und Wachstumspotenziale für Unternehmen und die Automobilindustrie bringen könnten.

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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Die Ergebnisse der Payment-Studie von P19 zeigen, dass Bezahlsysteme im Fahrzeugbereich bereits weit verbreitet sind und ein großes Wachstumspotenzial bieten, insbesondere durch neue Use-Cases, die es ermöglichen, aus dem Fahrzeug heraus zu bezahlen. Mastercard arbeitet bereits mit Automobilherstellern zusammen, um solche Use-Cases zu entwickeln. Diese Entwicklungen bieten Chancen für Unternehmen, die sich in diesem Bereich engagieren wollen, insbesondere in der traditionellen Automotive-Zulieferungsindustrie, die in Österreich stark vertreten ist.

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Als Innovationsmanager:in solltest du diesen Artikel aufmerksam lesen, da er Einblicke in neue Zahlungstrends und mögliche Anwendungsfälle im Fahrzeugbereich bietet. Insbesondere wird auf die Möglichkeit eingegangen, dass das Auto selbst ein Bezahlsystem werden kann. Diese Entwicklungen können für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Apps sowie für die Zusammenarbeit mit Unternehmen im Automotive-Zuliefererbereich relevant sein.

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Die Studie zu Payment-Trends im Fahrzeugbereich zeigt, dass es hier noch große Wachstumspotenziale gibt und dass Unternehmen, die in diesem Bereich tätig sind oder zukünftig aktiv werden, gute Chancen haben, von der fortschreitenden Digitalisierung im Mobilitätssegment zu profitieren. Insbesondere die Entwicklung neuer Use-Cases in Zusammenarbeit mit Payment-Dienstleistern wie Mastercard könnte sich als lukrativ erweisen. Als Investor:in könnte es somit sinnvoll sein, den Markt im Auge zu behalten und sich gegebenenfalls in Unternehmen zu engagieren, die innovative Zahlungs- und Mobilitätslösungen anbieten.

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Als Politiker:in ist es wichtig, über neue Entwicklungen und Trends in verschiedenen Branchen informiert zu sein, um Einfluss auf gesetzliche Rahmenbedingungen und politische Entscheidungen nehmen zu können. Im Bereich der Mobilität und des Bezahlwesens beginnen sich neue Möglichkeiten und Geschäftsmodelle zu entwickeln, die auch Auswirkungen auf die Wirtschaft haben können. Es gilt, diese Entwicklungen im Auge zu behalten und gegebenenfalls gesetzliche Regelungen anzupassen, um Innovation und Wachstum zu fördern und zugleich Verbraucher:innen und Unternehmen zu schützen.

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Die fortschreitende Digitalisierung im Bereich der Mobilität hat auch Auswirkungen auf Bezahlsysteme im Auto. Eine neue Studie hat gezeigt, dass mehr als die Hälfte der Befragten bereits solche Bezahlsysteme genutzt haben, wobei die bevorzugte Methode die Debit- oder Kreditkarte ist. Experten sehen jedoch in der Zukunft noch viel weitreichendere Anwendungsgebiete für diese Technologie, wie etwa digitales Bezahlen aus dem Auto an der Zapfsäule oder neuen Versicherungsmodellen, die je nach Fahrtstrecke individuell angepasst werden können. Diese Entwicklung eröffnet auch Geschäftsmöglichkeiten und bietet enormes Potenzial für Unternehmen und die heimische Industrie.

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird

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Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

  • Piotr Kwasniak
  • Martin Sprengseis

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

  • Plattform P19
  • Apple Car
  • Mercedes Pay
  • Android Car
  • VW Pay
  • Mastercard
  • Autobauer (Kooperationspartner von Mastercard)
  • bluesource (österreichischer App-Entwickler)

Payment-Studie: Wie das Auto künftig zum Bezahlsystem wird