12.04.2021

paul&ernst: Tiroler Startup produziert Gastro-Bikes für den Weltmarkt

Das Startup paul&ernst entwickelt und produziert in Wattens in Tirol elektrisch betriebene Lastenräder für die Gastronomie. Anfragen kommen mittlerweile aus der ganzen Welt.
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Die Bikes von paul&ernst lassen sich über einen Online-Konfigurator individuell gestalten | joscha queisser/frame by frame org

Die Idee zu den Gastro-Bikes von paul&ernst geht ursprünglich auf das Jahr 2013 zurück. Im Zuge von Reisen durch Lateinamerika und Asien lernten die beiden gemeinsamen Schulfreunde Paul Kogelnig und Ernst Stockinger die hiesige Street-Food-Kultur kennen. Wieder zurück in Österreich gingen die beiden Gründer auf die Suche nach ähnlichen Streetfood-Angeboten, wurden allerdings nicht fündig. Nicht nur die Essensangebote fehlten, auch die Distributionsmöglichkeiten waren hierzulande nicht zu finden. So entstand die Idee zum Gastro-Bike von paul&ernst.

Gründung von paul&ernst

Nach einer kurzen Entwicklungszeit entstand der erste Prototyp. Kogelnig und Stockinger legten dabei selbst Hand an, da die beiden Gründer nicht nur Rad- und Streetfood-Enthusiasten, sondern auch gelernte Tischler sind.

Die ersten Anfragen aus aller Welt ließen nicht lange auf sich warten. Von der großen Nachfrage überzeugt, entschieden sich die beiden Gründer 2017 zur Gründung eines eigenen Unternehmens.

Zunächst wurden die Räder in Wien produziert, nach rund zwei Jahren erfolgte allerdings der Umzug nach Wattens in Tirol. Im Gründerzentrum Werkstätte Wattens fand das Startup einen geeigneten Platz, um die Gastro-Bikes zu produzieren. Neben der Produktion in Tirol behielt das Startup zudem ein eigenes Büro in Wien.

Das Team ist mittlerweile auf über 15 Mitarbeiter angewachsen | (c) paul&ernst

Individuelles Gastro-Bike & Online-Konfigurator

Das Bike bietet unzählige Kombinationen von Kühl- und Kochgeräten an. Eine Konfiguration vom Grill Bike bis hin zum Ice Cream Bike ist laut den Gründern serienmäßig überhaupt kein Problem.

Zudem setzt das Startup im Vertrieb auf Digitalisierung. Über einen eigenen Online-Konfigurator können Kunden ihr Bike individuell zusammenstellen. Neben der Farbe des Rahmens oder den einzelnen Ausstattungs-Optionen, wie Gefriereinheit für Ice Cream Bikes, können darüber hinaus die Fahrräder mit einer eigenen Folierung individuell gebrandet werden. Zudem können die Bikes mit Pos-Systemen, wie einer Registrierkassa, ausgestattet werden.

Die Bikes lassen sich individuell branden | (c) paul&ernst

Internationale Kunden aus aller Welt

Zu den Kunden zählen neben Kleinunternehmern auch große Corporates, wie M-Preis, Spar oder Lego. Wie die Gründer erläutern, können die Gastro-Bikes auch für Verkaufs- oder Marketing-Aktivitäten eingesetzt werden.

Das Startup zählt bereits über 150 Kunden aus ganz Europa. Mittlerweile kommen aber auch Anfragen von anderen Kontinenten. So konnte paul&ernst beispielsweise einen größeren Auftrag aus Dubai an Land ziehen.

Um die internationale Nachfrage nach den Bikes “made in Tirol” bedienen zu können, soll in den nächsten Monaten das Team weiter ausgebaut werden. Neben Sales Agents sucht Startup laufend nach Produktionsmitarbeitern, Marketing-Spezialisten, Ingenieuren aber auch Grafikern.

Die Coronakrise als Chance für paul&ernst

Die Coronakrise versetzte in der ersten Phase dem Wachstums des Startups zunächst einen Dämpfer, der allerdings mit der Digitalisierung im Vertrieb wieder gut gemacht werden konnte. “Es war für uns zunächst auf jeden Fall ein harter Schlag, keine Messen und Veranstaltungen durchzuführen, allerdings konnten wir dank Cloud-Infrastruktur und dem wohl besten Team die vielen Anfragen aus aller Welt weiter abarbeiten”, so Kogelnig.

Trotz der Herausforderungen, die das Team im Zuge der Coronakrise meistern muss, sehen die Gründer in ihrem Konzept durchaus auch Chancen in der Krise: “Bei steigenden Temperaturen trifft man sich mehr und mehr im Freien, in den hoffentlich bald geöffneten Schanigärten und auf öffentlichen Plätzen. Mit den paul&ernst Food Bikes kann die Gastronomie ihre Kunden dort bei sicheren Bedingungen bedienen und damit ihren Umsatz langfristig sicherstellen.”


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v.l. Kilian Kaminsiki und Markus Linder

Neben der Klimakrise erleben wir eine ebenso Biodiversitätskrise. Während der Fokus meist auf der Reduktion von CO₂-Emissionen liegt, gerät der rasante Verlust an Artenvielfalt oftmals in den Hintergrund. Dabei sind beide Krisen eng miteinander verwoben: Intakte Ökosysteme wie Wälder, Moore oder Korallenriffe sind nicht nur Lebensräume für unzählige Arten, sondern auch essenzielle Kohlenstoffspeicher.

Um die Biodiversitätskrise wirksam anzugehen, ist ein umfassendes Monitoring entscheidend, um den Zustand der Ökosysteme zu bewerten, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Eine Lösung dafür bietet das Münchner Startup Hula Earth.

Die Lösung von Hula Earth

Hula Earth hat sich auf das Echtzeit-Monitoring von Biodiversität spezialisiert. Durch die Kombination von Satellitendaten mit vor Ort installierten IoT-Sensoren das Unternehmen eine präzise Erfassung und Analyse von Umweltparametern. Diese Sensoren sind solarbetrieben und sammeln kontinuierlich Daten, die über ein Funknetzwerk übertragen werden, selbst in abgelegenen Waldgebieten.

Die gesammelten Daten werden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz ausgewertet und in eine benutzerfreundliche Plattform integriert. Dies ermöglicht es Unternehmen und Organisationen, ihre Auswirkungen auf die Biodiversität zu messen, zu überwachen und transparente Berichte zu erstellen. Zudem unterstützt Hula Earth laut eigenen Angaben auch die Ausstellung von Biodiversitätszertifikaten, die gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) anrechenbar sind.

Hula Earth holt bekannte Investoren an Bord

Für das weitere Wachstum konnte sich Hula Earth im Rahmen einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde ein 1,6-Millionen-Euro-Investment sichern. Die Runde wurde von Point Nine Capital angeführt, mit Beteiligung von Climate Founders, Partners in Clime, WithEarth sowie Tier Mobility Gründer. Lawrence Leuschne.

Mit Kilian Kaminski, Gründer von refurbed, und Inoqo-Gründer Markus Linder, beide bekannt für ihr Engagement in der Nachhaltigkeit, beteiligen sich auch zwei bekannte Investoren aus Österreich am Unternehmen.

Neben dem Aufbau von inoqo war Linder bereits in der Vergangenheit als Angel Investor aktiv und investiere in diverse Startups, die sich mit skalierbaren Geschäftsmodellen dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben. Unter anderem hat er dafür das Investment-Vehikel Triple Impact Ventures gegründet. Zum Portfolio zählen unter anderem die zwei bekannten FoodTech-Startups Arkeon und Fermify (brutkasten berichtete).


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