11.08.2021

Wie Bären, Löwen und Orang-Utans von einer Grazer Software-Lösung profitieren

VIER PFOTEN setzt in seinen internationalen Tierschutzzentren auf eine Lösung der Grazer Software-Schmiede Parkside. Das hat vor allem ein Ziel: Den Tierpflegern Zeit für ihre Schützlinge zurückzugeben.
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Parkside aus Graz setzte ein IT-System für Vier Pfoten auf
Impression aus dem Bärenwald Arbesbach / Lisa Jehart | © Jan Ignatijev/Parkside Interactive / © Tim Ertl
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Bär Herbärt* braucht eine andere Menge an Futter als Bärin Bärta. Und Bär Albärt braucht ein Medikament in der Früh und am Abend, Bär Bärtram hingegen nur drei mal wöchentlich. In den auf der ganzen Welt verteilten Tierschutzzentren der Organisation VIER PFOTEN müssen Tierpfleger täglich mit einer ganzen Menge wichtiger Informationen arbeiten. Zudem müssen sie Daten erfassen, um die Pflege laufend zu verbessern. Das war bislang mit einem erheblichen administrativen Aufwand verbunden. Eine Lösung der Grazer Software-Schmiede Parkside verspricht nun, das zu ändern.

UX: Ein System für sehr unterschiedliche Anforderungen

“Die größte Herausforderung war, wie sooft, die UX (Anm. User Experience)”, erklärt Lisa Jehart, die bei Parkside für das Projekt verantwortlich ist, “es galt, das System so einfach zu bauen, dass sich jeder Pfleger ohne großen Einschulungsaufwand damit auskennt. Und das für alle VIER PFOTEN-Sanctuaries weltweit, die extrem unterschiedliche Anforderungen haben. Denn manche haben vier Tiere, andere 150, die einen füttern drei Mal täglich, die anderen nur an zwei Tagen pro Woche”. So betreibt VIER PFOTEN etwa mehrere Bären-Schutzzentren in Mitteleuropa, ein Zentrum für Großkatzen in Südafrika, eines für Orang-Utans in Indonesien, aber auch eine Eulen- und Greifvogel-Station in Österreich oder eine Streunerklinik in Bulgarien. Bislang gab es kein einheitliches IT-System, viel Datenerfassung passierte überhaupt gänzlich analog.

(c) Parkside: So sieht das VIER PFOTEN-System aus

Mit dem neuen System von Parkside, das in einer ersten Phase in Schutzzentren in Österreich, der Ukraine, im Kosovo, in den Niederlanden und in Deutschland zum Einsatz kommt, haben Mitarbeiter eine Reihe von Möglichkeiten in der Daten-Erfassung und Auswertung, die ihnen durch Effizienzsteigerung mehr Zeit für die direkte Arbeit mit den Tieren lassen. Zudem können sie sich international miteinander etwa über Beschäftigungsmöglichkeiten für die Tiere austauschen.

Enge Zusammenarbeit zwischen Parkside und VIER PFOTEN entscheidend

“Parkside hat das perfekte Konzept für das Aufsetzen der Datenstruktur und Erstellen von Einträgen entwickelt. Das vereinfacht nicht nur den Alltag unserer Tierpflegerinnen und Tierpfleger, sondern auch den in der Zentrale, da die Daten für alle Tierschutzzentren nun über ein Interface zugänglich sind. Mit Hilfe dieses vereinfachten Zugangs können wir die Tierbetreuung noch weiter optimieren, was wiederum direkt dem Wohl unserer Tiere zukommt”, sagt Irene Redtenbacher von VIER PFOTEN.

(c) Parkside: Field Trip des Parkside-Projektteams ins Schutzzentrum “Bärenwald Arbesbach”

Entscheidend für den Erfolg des Projekts sei die anhaltende enge Zusammenarbeit, betont Parkside-Expertin Jehart: “Wir konnten viele Fehlerquellen bereits vorab abfangen, indem wir gemeinsam die Wünsche und Anforderungen mit den Umsetzungsmöglichkeiten abgeglichen haben”. Dank eines früh erstellten Prototypen habe man viel noch vor der tatsächlichen Umsetzung anpassen können. “Das hat natürlich gesamt gesehen einiges an Budget gespart”, so Jehart. Auf einem Field Trip in das heimische Schutzzentrum “Bärenwald Arbesbach” habe man die Pfleger direkt im Umgang mit dem neuen Tool erleben können und Feedback eingeholt. “Davon konnten wir weitere Verbesserungsmöglichkeiten ableiten”, sagt die Parkside-Expertin.

*Namen der Bären von der Redaktion erfunden

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Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.

Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.

Exit an norwegischen Tech-Konzern

Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.

Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.

Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.

Schrittweise Integration

Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.

Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“

Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.

“Keinen besseren Partner”

Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.

Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.

Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.

Stärken kombinieren

Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.

Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“

Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio

Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.

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