22.11.2017

Parkbob lanciert Parking-App für ALD und wird Mitglied der BMW Startup Garage

Das Wiener Start Up Parkbob startet Pilotprojekt mit ALD Automotive und bringt eine Parking-App für Dienstwagenfahrer auf den österreichischen Markt.
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(c) Parkbob

Nachdem sich Parkbob bereits im Juli 2017 bei der „ALD Startup-Challenge“ in Paris gegen 62 internationale Mitbewerber durchgesetzt hat (der Brutkasten berichtete), startet das Wiener Startup, das mit seiner Parking-App bereits in 28 europäischen Städten vertreten ist, nun ein 3-monatiges Pilotprojekt gemeinsam mit dem Fuhrpark- und Full Service Leasing-Anbieter ALD Automotive. Die Applikation von Parkbob kombiniert Echtzeit-Parkdaten aus verschiedensten Quellen mit einer umfangreichen Datenbank aus Parkregeln und verknüpft diese mit Geo-Informationen. Somit weiß das System zu jeder Zeit, wo Parken erlaubt ist, was es kostet und zeigt freie Parkplätze in Echtzeit an. Alleine in Wien gibt es jährlich 1,5 Millionen Parkstrafen und rund 20.000 Abschleppfälle.

+++ Parkbob: Siege bei internationalen Wettbewerben in Paris und Berlin +++

Testmarkt Österreich

(c) Christian Adelsberger

Mit der neuen Parking-App soll den Kunden von ALD Automotive zum einen die Parkplatzsuche erleichtert werden. Zum anderen wird auf Parkregeln hingewiesen, was den Fahrern, Fuhrparkmanagern und Unternehmen unter anderem Zeit in der Verwaltung von Parkstrafen spart. Mithilfe der App werden die Kunden von ALD Automotive zukünftig über Parkregeln informiert und wissen genau, wo und wie lange sie parken dürfen und, sofern ein Parkplatz gebührenpflichtig ist, wie hoch die Parkgebühren sind. Hat man sein Auto dennoch falsch geparkt, informiert ein Alert nach dem Einparken automatisch über die Parksituation und schützt so vor unnötigen Parkstrafen. „Wir freuen uns, mit Parkbob einen wertvollen Technologiepartner gewonnen zu haben und sind davon überzeugt, unseren Kunden mit ALD Park einen deutlichen Mehrwert bieten zu können“, freut sich Martin Kössler, Geschäftsführer der ALD Automotive Fuhrparkmanagement und Leasing GmbH. Nach erfolgreichem Ablauf des 3-monatigen Piloten soll die App in die globale Fuhrpark-App „My ALD“ integriert werden. „ALD Park hat den Kundennutzen im Fokus. Nun schauen wir uns an, wie der Mehrwert von den Nutzern empfunden wird. Wenn dann festgestellt wird, das die User happy und die Ergebnisse aus dem Pilotprojekt zufriedenstellend ist, kann es zu einem europaweiten Rollout in alle 43 Märkte von ALD Automotive kommen”, erklärt Christian Adelsberger, CEO und Gründer von Parkbob.

Partnerschaftsabkommen mit ALD

ALD Automotive ist eine Tochter der französischen Geschäftsbank Société Générale und gehört international zu den führenden Anbietern im Fuhrparkmanagement und Full Service Leasing. Weltweit verwaltet das Unternehmen rund 1.5 Millionen Fahrzeuge in 43 Ländern und zählt damit bei der geografischen Abdeckung zu den Spitzenreitern seiner Branche. In Österreich ist der Fuhrparkexperte seit 2004 tätig und betreut mit rund 60 Mitarbeitern internationale wie österreichische Unternehmen. Durch das nun beschlossene Partnerschaftsabkommen kann das Startup seine Lösung weiter entwickeln und noch präzisere Ergebnisse für Parklösungen liefern. Das für diese Pilotphase verantwortliche Team wird auch die Rückmeldungen der Benutzer analysieren und die Implementierung der App für alle Benutzer und Autofahrer optimieren.

„Für BMW ist das Programm ein Vehikel, um mit relevanten Startups zusammenzuarbeiten. Das wäre durch die komplexen Strukturen des Konzerns ansonsten nur schwer möglich”

Mitglied der BMW Startup Garage

Seit drei Monaten ist Parkbob aus Wien auch Mitglied der BMW Startup Garage, die seit März 2015 daran arbeitet, junge Unternehmen in den Innovationsprozess des Münchner Weltkonzerns einzubinden. „Für BMW ist das Programm ein Vehikel, um mit relevanten Startups zusammenzuarbeiten. Das wäre durch die komplexen Strukturen des Konzerns ansonsten nur schwer möglich”, sagt Adelsberger. Weitere Details darf der CEO aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht bekannt geben. Darüber hinaus ist Parkbob in der A1 Handyparken-App integriert, um ein rundum Service zu ermöglichen. Das Parkbob Service für Smartphones ist für iPhone und Android verfügbar. Neben A1 halten die Investoren Pioneers Ventures, Nikolaus Futter, Martin Egger und Markus Ertler Anteile an Parkbob.

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vlnr.: Verena Handler-Kunze. Peter Buchroithner, David Pflügl und Thomas Schranz | (c) Waffle
vlnr.: Verena Handler-Kunze. Peter Buchroithner, David Pflügl und Thomas Schranz | (c) Waffle

Viele haben es versucht und nur die Allerwenigsten haben es geschafft: Ein neues soziales Medium zu etablieren ist wohl so etwas wie die Königsklasse im Startup-Bereich. Und das, obwohl das Lamento über die Riesen am Markt allgegenwärtig ist. Auch Peter Buchroithner, Thomas Schranz, David Pflügl und Verena Handler-Kunze sind mit dem bestehenden Angebot nicht zufrieden. Mit Rakun, das eine App für neurodivergente Menschen betreibt, haben die vier erst dieses Jahr ein neues Startup gegründet, wie brutkasten berichtete. Nun kommt mit Waffle ein weiteres dazu.

Waffle: “Back to the roots der sozialen Medien”

“Bei Waffle geht es sozusagen back to the roots der sozialen Medien. In den letzten Jahren habe ich das Gefühl, dass die Verbindung zu den Menschen, mit denen ich eigentlich Kontakt haben will, bei den gängigen Social-Media-Plattformen verloren gegangen ist. Facebook ist voller Werbung und Memes, auf Instagram sieht man Gelegentlich eine Hochzeit, aber es ist dominiert von Influencern, die dir etwas verkaufen wollen, und auf TikTok sind Leute, die tanzen und dich unterhalten”, sagt Peter Buchroithner im Gespräch mit brutkasten.

Auch auf Messaging-Apps wie WhatsApp und Telegram sei man zusehends mit Werbung konfrontiert und private und berufliche Kontakte würden sich mischen. “Jeder, der irgendwann einmal deine Nummer gehabt hat, kann dir einfach schreiben”, sagt Buchroithner. Das Team habe aber einen Ort schaffen wollen, wo man wirklich nur mit seinen besten Freund:innen kommuniziert.

Kein “Geschwafel” bei Waffle

Beziehungsweise “von ihnen hört”. Denn Waffle setzt auf Voice-Messages. “Man hat nicht immer Zeit, mit seinen Freunden zu telefonieren, aber es ist schön und man fühlt sich mehr verbunden, wenn man ihre Stimme hört. So sind wir auf das Thema Voicenotes gekommen”, sagt Buchroithner. Nicht nur im Namen setzt das Startup beim Social-Media-Trend “Wednesday Waffle” an, bei dem User:innen einer ausgewählten Gruppe an Leuten einmal in der Woche ein Update über sich geben.

(c) Waffle

Wer bei der Kombination aus “Social” und “Audio” also an die ebenso schnell aufgestiegene wie untergegangene “Social-Audio-App” Clubhouse gedacht hat, kann beruhigt sein – das Konzept ist ein völlig anderes. Bei Waffle sind die Voice-Messages auf eine Minute beschränkt und User:innen sind dazu aufgefordert, dazu jeweils ein Bild hochzuladen. Maximal drei dieser Nachrichten können pro Tag gesendet werden, um “Geschwafel” zu verhindern, wie man es aus überlangen WhatsApp-Voice-Messages kennt. Und nach 24 Stunden verschwinden diese wieder von selbst.

Ungefilterte Kommunikation mit Filtern

Doch das ist nicht die einzige bewusste Einschränkung. Wer sich bei der App, die aktuell nur für iOS verfügbar ist, registriert, kann genau acht Kontakte auswählen, um seine Messages mit diesen zu teilen. Weil man auch von anderen Menschen ausgewählt werden kann, kann man dennoch in mehreren solchen Neun-Personen-Kreisen sein. “Es geht darum, nur den Leuten Updates zu geben, denen man wirklich alles erzählen kann. Es geht um ungefilterte Kommunikation”, so Peter Buchroithner.

(c) Waffle

Wobei: Filter sind bei Waffle durchaus geplant, erzählt der Gründer. “So, wie man bei Snapchat Filter über Fotos und Videos legen kann, wird man das bei uns mit dem Ton machen können – also etwa mit Darth-Vader-Stimme sprechen.” Generell wolle man im Thema Voice noch “sehr, sehr vieles dazubauen”.

“Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird”

Neben der Produktentwicklung geht es in den kommenden Monaten aber natürlich vor allem auch darum, viele User:innen in die App zu bekommen. Eine Android-Version soll daher bald folgen und die Plattform Product Hunt soll für Aufmerksamkeit sorgen. Firmenseitig befindet sich Waffle gerade als GmbH in Wien in Gründung. “Und wir planen auch eine Investment-Runde”, verrät Buchroithner.

In Sachen Monetarisierung werde man, wie andere soziale Medien, auf Werbung setzen. “Das ist in diesem Fall natürlich ein sehr sensibles Thema. Die Leute werden bei Waffle wohl nicht so tolerant sein wie etwa auf Facebook. Wir werden also mit ausgewählten Marken über eine Zusammenarbeit sprechen”, räumt der Gründer ein. Das sei aber “aktuell nicht wirklich hoch in der Priorität”. Denn zuerst gelte es, viele User:innen zu bekommen. “Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird. Und wenn man sowas schafft, dann ist die Monetarisierung nie ein Problem.”

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