06.04.2023

ParityQC und Uni Innsbruck erhalten 2 Mio. Euro Förderung für Quantencomputer-Projekt

Das von Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser gegründete Uni-Spin-off ParityQC und die Universität Innsbruck haben für ein gemeinsames Projekt eine Förderung aus der Initiative "Quantum Austria" des Wissenschaftsministeriums erhalten.
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Die Co-Founder und Co-CEOs vom Tiroler Unternehmen ParityQC (v.l.): Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner © brutkasten
Die Co-Founder und Co-CEOs von ParityQC (v.l.): Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner © brutkasten

Das von Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser 2020 als Spin-off der Universität Innsbruck gegründete ParityQC gilt als eines der österreichischen Vorzeige-Unternehmen im Bereich Quantencomputer. Nur wenige Monate nach seiner formalen Gründung wurde es in einem Ranking unter die 32 besten Uni-Spin-offs der Welt gereiht. In weiterer Folge konnte das Unternehmen auch immer wieder Aufträge von größeren Kunden an Land ziehen – etwa dem japanischen Großkonzern NEC oder dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Wie das Wissenschaftsminsterium nun bekannt gab, kam ParityQC Ende 2022 bei einer Förderung im Rahmen des Programms “Quantum Austria” zum Zug.

Projekt von ParityQC mit Universität Innsbruck wird gefödert

Gefördert wird konkret das Forschungs- und Entwicklungsprojekt ASQ, das ParityQC gemeinsam mit der Universität Innsbruck umsetzt. In dem Projekt würden Methoden entwicklt, um ein mathematisches Problem mit dem effizientesten Algorithmus und geeigneter Hardware auf einem Quantencomputer zu lösen, wie es in einer Aussendung des Ministeriums heißt.

Laut der Mitteilung erhalten das Projekt ASQ und ein weiteres Projekt namens QuantumReady gemeinsam 2,9 Mio. Euro. Davon entfallen zwei Mio. Euro auf das Projekt von ParityQC und die Uni Innsbruck, wie ParityQC-Gründerin Magdalena Hauser auf brutkasten-Anfrage bestätigte.

13 neue Förderzusagen kommuniziert

QuantumReady wiederum ist ein Projekt, welches das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) mit einem Konsortium aus Wissenschaft und Industrie umsetzt. Ziel ist es laut der Aussendung, Grundlagen zu schaffen, dass Unternehmen die Nutzbarkeit von Quantencomputern für ihren spezifischen Bedarf bewerten und ihnen entsprechende Lösungen anbieten können.

Neben diesen beiden Projekten kommunizierte das Ministerium Föderzusagen für acht weitere Projekte, die im Rahmen von “Quantum Austria” von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG gefördert werden sowie fünf Förderzusagen für Projekte, welche der Wissenschaftsfonds FWF unterstützen wird. Die meisten der 13 Projekte sind im universitären Umfeld anzusiedeln, die Technische Universität Wien, die Universität Innsbruck und die Johannes-Kepler-Universität Linz kamen beispielsweise mehrfach zum Zug.

Bisher 78,4 Mio. Euro an “Quantum Austria”-Förderungen bewilligt

Während der FWF auf Projekte im Bereich der universitären Grundlagenforschung fokussiert, zielen die entsprechenden FFG-Volumina auf Projekte der F&E-Infrastruktur sowie der industriellen Forschung und experimentellen Entwicklung. Seit Beginn der Förderinitiative bewilligte der FWF insgesamt 23 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 7,8 Millionen Euro. Bei der FFG wiederum kamen in den ersten beiden Ausschreibungen 21 Projekte mit insgesamt 70,6 Mio. Fördervolumen zum Zug.

Die österreichische Bundesregierung hat Initiative “Quantum Austria” im November 2021 vorgestellt. Ziel ist es, bis 2026 insgesamt 107 Millionen Euro zu investieren. Im Rahmen von Quantum Austria sollen sowohl die Erforschung der Grundlagen als auch die Entwicklung praxisnaher Anwendungen gefördert werden.

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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