10.02.2016

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

Die Internetfirma Lycos hat den Grazer WhatsApp-Konkurrenten mysms übernommen. Mit zwei anderen Diensten soll mysms 2 Mio. Dollar Gewinn beisteuern.
/artikel/pansy-exit-mysms
Die WhatsApp-Alternative mysms hatte zuletzt 3 Millionen User.

Und wieder hat ein österreichisches Startup einen beachtlichen Exit geschafft. Die Internetfirma Lycos hat den Grazer WhatsApp-Konkurrenten mysms übernommen. In dem Deal kauft das Unternehmen mit Sitz in Indien unter dem Dach der eigens gegründeten Lycos-Tochter TriTelA GmbH insgesamt drei Dienste – neben mysms wurden auch die Plattformen SPH Wien und Kika Social übernommen. Über die Verkaufssumme wurde Stillschweigen vereinbart. Lycos rechnet jedoch damit, dass die drei Dienste im ersten Jahr mit bis zu 2 Mio. Dollar zum Gewinn des Konzerns beitragen.

Internetpioniere: Die Grazer Pansy-Brüder

Hinter mysms steht die Up To Eleven GmbH, die von Martin und Jürgen Pansy gegründet wurde. Die beiden Brüder sind in Österreich keine Unbekannten – sie gründeten bereits 1998 das damals größte “Social Network” Österreichs, sms.at. Auch diese Community konnten die Pansy-Brüder vergangenes Jahr in einem Exit aus dem eigenen Portfolio entlassen. Der Brutkasten bat Martin Pansy nach dem mysms-Exit zum Interview.

Wie ist es zu dem Deal mit Lycos gekommen?

Martin Pansy: Lycos hatte schon länger Interesse und unser Produkt hat sich in den letzten Jahren ja sehr gut entwickelt.

Warum habt ihr dann verkauft?

Wir wollen uns bei Up To Eleven auf Nuki, Instahelp und den Company Builder konzentrieren. Die größten Märkte von mysms waren außerdem in den USA und den Schwellenländern, also Märkte, in denen wir mit Up To Eleven nicht präsent sind. Ein anderes Unternehmen ist wahrscheinlich besser aufgestellt, um das Wachstum weiter voranzutreiben. Lycos hat die perfekten regionalen Schwerpunkte.

Was es das erste Übernahmeangebot?

Es hat immer wieder Angebote gegeben, das war aber das spannendste.

Inhaltlich oder finanziell?

Als Verkäufer schaut man auf das Finanzielle. Da darf ich aber keine Details nennen.

Lycos hat auch die Plattformen SPH Wien und Kika Social übernommen – wie kam es zu dem gemeinsamen Deal?

Zu den Plattformen wissen wir selbst nichts. Lycos hat anscheinend ein ganzes Paket erstanden.

Was geschieht nun mit mysms? Bleibt der Sitz in Österreich?

Vorläufig bleibt es in Österreich. Es gibt Übergangsfristen bis zum Closing – danach liegt der Betrieb von mysms bei Lycos.

Bleibt der Dienst der gleiche?

Ich gehe davon aus. Die Marke wurde ja gut aufgebaut und ich denke, dass sie weitergeführt wird.

Der klassischen SMS wird seit Jahren ein baldiger Tod vorhergesagt – wie sehen Sie das als alter Hase in der SMS/Messaging-Branche?

Das ist regional stark unterschiedlich. In Europa haben wir es mit mysms eher schwierig, weil die Verbreitung von WhatsApp bei mehr als 80 Prozent liegt. In den USA ist die Situation ganz anders – dort werden noch sehr viele SMS und MMS verschickt. Der Großteil der zahlenden Kunden vom mysms stammt also aus den USA. In den Schwellenländern ist die Situation ähnlich. Dort gibt es eine Menge Potenzial zu heben, sobald sich die Zahlung in App Stores dort etabliert hat.

Nuki, Instahelp und der Company Builder – wie investieren Sie das Geld des Exits?

Nuki und Instahelp sind soweit finanziert. Für neue Projekte sind wir offen – im November sind wir Teil der Jumpstart-Initiative des aws. Wir wollen uns lokal von Graz aus noch stärker als Company Builder positionieren. Wir haben auch bereits Erfolge vorzuweisen. Innerhalb eines Jahres haben wir zwei Exits geschafft – sms.at und mysms. Derzeit ist es in Österreich so, dass es in der Frühphase für Unternehmen eine Menge Finanzierungsmöglichkeiten gibt. In einer späteren Phase, wenn man das Geld für Wachstum braucht, wird es sehr dünn. Da sehen wir unsere Chance als Company Builder.

+++ Kickstarter Deutschland: sms.at-Gründer mit Nuki an Bord +++

Welche Projekte finden Sie in Österreich derzeit am spannendsten?

Da will ich niemanden konkreten ins Rampenlicht rücken – es gibt so viele, die gut arbeiten. Vor fünf Jahren hätte man vielleicht noch ein, zwei Namen nennen können. Heute sind das bereits 10 bis 20 – das ist doch toll!

Hier geht es zu mysms

Martin und Jürgen Pansy. (c) Up To Eleven
Martin und Jürgen Pansy. (c) Up To Eleven
Deine ungelesenen Artikel:
vor 4 Stunden

Startup-Pakt Wien Bangkok: Thai-Startup übersetzt österreichischen Dialekt mit KI

Die strategische Allianz in den Bereichen Smart City, Startups und Innovation zwischen Wirtschaftsagentur Wien und Thailands Nationaler Innovationsagentur (NIA) ist beschlossene Sache. Ein Bangkoker Startup erhielt bereits ein "Startup-Package" der Wirtschaftsagentur Wien.
/artikel/startup-pakt-wien-bangkok-thai-startup-uebersetzt-oesterreichischen-dialekt-mit-ki
vor 4 Stunden

Startup-Pakt Wien Bangkok: Thai-Startup übersetzt österreichischen Dialekt mit KI

Die strategische Allianz in den Bereichen Smart City, Startups und Innovation zwischen Wirtschaftsagentur Wien und Thailands Nationaler Innovationsagentur (NIA) ist beschlossene Sache. Ein Bangkoker Startup erhielt bereits ein "Startup-Package" der Wirtschaftsagentur Wien.
/artikel/startup-pakt-wien-bangkok-thai-startup-uebersetzt-oesterreichischen-dialekt-mit-ki
Bangkok, Wien, Startup Pakt
(c) Stock.Adobe/mRGB/Mongkolchon - Wie und Bangkok starten Kooperation für das jeweilige Startup-Ökosystem.

Im Rahmen einer Delegationsreise kam es zu einem “Memorandum of Understanding” zwischen der Wirtschaftsagentur Wien und der Nationalen Innovationsagentur Thailands (NIA). Dadurch soll der internationale Austausch zwischen Bangkok und Wien intensiviert werden. Ziel der neuen Kooperation ist es, die Innovationslandschaften beider Städte gleichermaßen zu stärken.

Bangkok und Wien wollen Ökosysteme näher bringen

“Wir haben diese Woche hautnah erlebt, wie sehr auch Thailand Innovation, Wachstum und die Internationalisierung des Startup- und Smart-City-Sektors vorantreiben will”, sagt Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien. “Unsere Partner:innen bei der Nationalen Innovationsagentur Thailands leisten inspirierende Arbeit und wir freuen uns über diesen Schritt, der unsere Innovationsökosysteme einander näherbringt.”

Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Krithpaka Boonfueng, dem stellvertretenden Exekutivdirektor der Nationalen Innovationsagentur (NIA) sowie Hirczi selbst. Teilgenommen an der Zeremonie im Hauptsitz der NIA in Bangkok haben neben Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke, der österreichische Botschafter Wilhelm Donko und Chaiyatorn Limapornvanich, Direktor für Innovationsstrategie der NIA.

Von Oida bis zum Grantler

Diese neue Partnerschaft hat bereits erste (positive) Folgen: Nachdem es sich bei einem gemeinsamen Startup-Pitch-Event in Bangkok am Mittwoch durchgesetzt hatte, wurde das Tech-Unternehmen Botnoi mit einem “Startup Package” der Wirtschaftsagentur Wien ausgezeichnet. Dieses bietet den thailändischen Gründer:innen eine kostengünstige Möglichkeit, das Wiener Startup-Ökosystem intensiv kennenzulernen, sich zu vernetzen und sich darin zu integrieren.

Bangkok-Startup 2024 in Wien zu Gast

Botnoi hält mehrere Patente für seine Software, bei der Video-Avatare nahezu simultane Übersetzungen zwischen Sprachen liefern. Einzigartig ist, dass ihr Produkt in der Lage sei, Dialekte zu entschlüsseln und zu übersetzen – ein wertvolles Werkzeug in Thailand, das für seine vielfältige Dialektlandschaft bekannt ist. Die Entwickler:innen beabsichtigen, ihre Technologie mit österreichischen Dialekten zu testen.

Das thailändische Unternehmen wird auch am internationalen Startup-Festival ViennaUP 2024 teilnehmen. 2023 zog die Veranstaltung mit mehr als 50 Veranstaltungen von 35 lokalen und internationalen Partnerorganisationen mehrere hundert Investor:innen sowie über 14.000 Besucherinnen aus 96 Ländern nach Wien.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Lycos kauft Grazer Startup: mysms-Gründer Martin Pansy im Interview

Es gibt neue Nachrichten

Auch interessant