12.01.2021

Otto Reisen: 47 Jahre altes Unternehmen tritt bei 2 Minuten 2 Millionen an

Private Corona-Hilfe statt Investment in innovatives Produkt? Mit Otto Reisen tritt ein Unternehmen bei 2 Minuten 2 Millionen an, das so gar nicht ins Bild der Show passt.
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Otto Reisen bei 2 Minuten 2 Millionen
(c) Puls4/Gerry Frank: Otto Reisen bei 2 Minuten 2 Millionen

Man kann 2 Minuten 2 Millionen eine “Startup-Show” nennen. Doch für alle, die sich tatsächlich in der heimischen Startup-Szene bewegen, ist schon lange klar: Zwischen dieser und den Teilnehmern der Show, gibt es nur eine gewisse Schnittmenge. Viele Startups eignen sich aus verschiedenen Gründen nicht für einen Auftritt – etwa, weil sie reine B2B-Unternehmen sind. Gleichzeitig passen Unternehmen gut ins TV-Format, die gängigen Startup-Definitionen (z.B. höchstens fünf Jahre als, innovatives Produkt, international skalierbar und auch auf Wachstum ausgerichtet) nur teilweise entsprechen. Zumindest eines der genannten Merkmale wies bislang aber noch jeder Kandidat auf. Das endet heute mit dem Auftritt von Otto Reisen.

Otto Reisen: 1973 gegründet, in dritter Generation geführt

Die in dritter Generation geführte auf Busreisen spezialisierte Otto-Reisen GesmbH wurde vom Großvater des heutigen Eigentümers 1973 gegründet. Mit Sitz in Graz bietet sie eine Palette an unterschiedlichen Busreisen von den eintägigen Angeboten “Faschingsfahrt mit Musik” und “Cats-Musical-Fahrt ins Wiener Ronacher” bis zur fünftägigen “Rovinj – Wellness am Meer genießen”. Über das neben Ottobus zum Unternehmen gehörende Grazer Reisebüro Christian Ziegler bietet man zudem eine ganze Reihe von Reiseangeboten, etwa auch Rundreisen in zahlreiche europäische Destinationen an.

Das Angebotsportfolio von Otto Reisen ist also sehr traditionell. Es kann gemutmaßt werden, dass der Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen im für Tourismus-Unternehmen fatalen Corona-Jahr eher einer “private Corona-Hilfe” in Hinblick auf bessere Zeiten nach der Pandemie dienen soll. Der Werbeeffekt durch den Show-Auftritt ist gewiss auch nicht zu vernachlässigen. Es muss bei allem Verständnis für die Absichten des Unternehmens die Frage gestellt werden: Wenn so etwas nun bei 2 Minuten 2 Millionen möglich ist, was kommt dann als nächstes?

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Reeloq, Antidrop-System, Anti-Drop-System, Handyschutz, Bergsteigen, Sport, Bau, 2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Reeloq - Lukas Watzinger und Julia Watzinger, Gründer von Reeloq, mit ihrem Anti-Drop-System.

Vor vier Jahren stellte das Gründer-Duo Julia und Lukas Watzinger bei der TV-Show “2 Minuten 2 Millionen” erstmalig ihre Reeloq-Smartphone-Sicherung vor. Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner zeigte sich damals von der Innovation überzeugt und sagte: „Das muss in jedem Arbeitsoverall eingenäht sein”. Er bot gemeinsam mit Juror-Partnerin Katharina Schneider 75.000 Euro für 25,1 Prozent Anteile. Obwohl der Deal vor laufender Kamera beschlossen wurde, ließ das Grazer Startup den “2Min2Mio”-Deal platzen – brutkasten berichtete.

Reeloq hört auf Kundenwunsch

Die Smartphone-Sicherung hat sich seit der Ausstrahlung im Bergsport und in der Industrie etabliert. Sie bietet nicht nur Schutz vor Verlust, sondern ermöglicht auch griffbereites Verstauen des Smartphones. Der Schritt zur Werkzeugsicherung erfolgte auf Kundenwunsch.

Relooq hat auf dieses Feedback reagiert und anhand dessen ein neues Produkt entwickelt: “Das Kundenfeedback steht immer im Zentrum der Produktentwicklung”, sagt Lukas Watzinger, Geschäftsführer der Reeloq GmbH. In Kooperation mit dem Freileitungs-Spezialisten “Fa. Preising GmbH” konnte so ein praxistaugliches Produkt entwickelt werden, das die hohen Anforderungen der Industrie erfülle.

Mehrere Millionen Euro Umsatz

Ob auf Baustellen, bei Wartungsarbeiten oder im Industriekletter-Bereich – das System soll dafür sorgen, dass Werkzeuge sicher befestigt sind und dennoch einfach und schnell zugänglich bleiben.

“Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren Produkten bereits mehrere Millionen Euro Umsatz erzielt haben, aber unser Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft”, sagt Julia Watzinger, Geschäftsführerin. Das Unternehmerpaar ist überzeugt: “Unsere Mission ist es, in den verschiedensten Branchen weltweit mit unseren patentierten Sicherungslösungen mehr Freiheit und Sicherheit zu ermöglichen.”

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