30.07.2024
GEGEN WALDBRÄNDE

OroraTech: Startup mit Kärntner Co-Founder schützt 3.000 km² Regenwald vor Bränden

Mit der sommerlichen Hitze steigt das Risiko für Waldbrände. In den beiden größten Tropenschutzgebieten kommt nun das Münchner Startup OroraTech zu Hilfe.
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Feuerwehrleute im Rio Cautário Conservation Project, Brasilien, während einer Wildfire Solution-Schulung. (c) Permian Global, OroraTech

Der Kärntner Founder Thomas Grübler und das von ihm co-gegründete SpaceTech OroraTech schrieben schon einige Schlagzeilen zu ihrer besonderen Aufgabe. Kein Wunder, schließlich ist der Nutzen des in München sitzenden Startups ein wichtiger – gerade in Zeiten steigender Temperaturen und erhöhter Risiken für Waldbrände.

OroraTech schult 3.200 Feuerwehrleute

Waldbrände aus dem All zu erkennen, ist nur eine der vielen Aufgaben des Startups. Dafür erhielt es bereits einen Millionenauftrag von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Ein paar Monate später nahm sich Co-Founder Grübler aus der CEO-Rolle und wurde Chief Strategy Officer (CSO) – brutkasten berichtete.

Nun lässt das in München sitzende SpaceTech erneut von sich hören: Zum Schutz von zwei der global größten Tropengebiete in Indonesien und Brasilien hat es sich mit der britischen Umweltorganisation Permian Global verbündet. Mit der Technologie von OroraTech soll “das Management von Waldbränden für über 296.200 Hektar (rund 3.000 km²) an Schutzgebiet” sichergestellt werden, heißt es per Aussendung.

Projekte in Indonesien und Brasilien

Geschützt werden dabei das “Katingan-Mentaya-Projekt” in Indonesien – nach eigenen Angaben das “größte waldbasierte Emissionsprojekt der Welt” – sowie brasilianische Tropengebiete im “Rio-Cautário-Schutzprojekt”. Das Netzwerk an OroraTech-Satelliten dient auch hier zur Erkennung von Waldbränden aus dem All. Eingesetzt wird die Technologie in 46 Dörfern.

Im Zuge der beiden Projekte werden etwa 3.200 Feuerwehrleute auf die Technologie von OroraTech geschult. Mit der Wildfire Solution des Münchner SpaceTechs sollen sie “eines der fortschrittlichsten Instrumente zur Bekämpfung von Waldbränden” erhalten.

Schutz von Pflanzen- und Artenvielfalt

Durch die Sicherung der beiden Schutzgebiete soll nicht nur die Flora wie jene des Tropengebietes Amazonas, sondern auch die Fauna (Tier- und Artenvielfalt) erhalten werden. So beheimatet das indonesische Tropengebiet des Katingang-Mentaya-Projektes etwa fünf bis zehn Prozent der weltweit verbliebenen Borneo-Orang-Utans, die vor allem durch Abholzung gefährdet sind.

Javier Ramos, Spezialist für Fernerkundung bei der Umweltorganisation Permian Global, meint in einer Aussendung: „Durch die Zusammenarbeit mit OroraTech nutzen wir die neueste Brandwarntechnologie, um unsere Strategie zur Brandbekämpfung zu verbessern. Es gibt zahlreiche Satellitenmissionen und Unternehmen, die neue Lösungen für die Überwachung der natürlichen Ökosysteme der Erde anbieten. Wir haben festgestellt, dass Orora in diesem Bereich führend ist und die Branderkennung und -überwachung auf ein neues Niveau bringt.“

So sichert OroraTech Tropenschutzflächen

Zur Erkennung von Waldbränden aus dem All werden 25 Satelliten in der Erdumlaufbahn eingesetzt. Die Satelliten scannen die Erdoberfläche in Bezug auf “thermische Anomalien” – also grobe Abweichungen in puncto Temperatur. Die generierten Daten werden in das Wildfire Solution System von OroraTech eingespeist. Die Plattform zeigt dann Standort, Größe und das Potenzial zur Ausbreitung des gescannten Feuers.

Über das OroraTech-System erhalten Feuerwehrleute und Helfer:innen ständig neue Informationen über Brände, die im Gange sind. „Indem wir diese Schutzgebiete mit unseren Daten ausstatten, können die Entscheidungsträger vor Ort sofort reagieren, wenn ein Feuer ausbricht, und so die einzigartigen natürlichen Arten und Pflanzen schützen“, fügt Chief Commercial Officer von OroraTech, Axel Roenneke, hinzu.

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Die Totoy-Co-Founder Francis Rafal, Simon Hoffmann, Marcel Koller, Michael Perger, Benedikt Hielscher (c) Totoy GmbH

Seit dem fünften Jänner 2024 steht sie im Firmenbuch, bereits vor über einem Jahr schrieb sie Schlagzeilen: Die KI-Übersetzungs-App Totoy.

Schon etwas früher, nämlich im September 2023 und damit gerade richtig zum Schulstart, launchte das fünfköpfige Gründerteam rund um Mitgründer und CEO Francis Rafal eine App, die Dokumente wie Behörden-, Arzt- oder Elternbriefe in 95 Sprachen übersetzen und anschließend erklären sowie Rückfragen beantworten kann.

Gezielt Behörden adressieren

Vor gut zwei Monaten erreichten uns weitere News rund um das Wiener KI-Startup: Totoy holte sich eine halbe Million Euro in einer Pre-Seed-Runde. Beteiligt waren Angels United sowie die Business Angels Martin Schliefnig und Michael Grabner.

Mit dem frischen Kapital wollte Totoy seine KI-Lösung weiterentwickeln: Mit einer neuen Programmierschnittstelle könne man seither gezielt Unternehmen und Behörden adressieren, heißt es vom Startup.

Davon machte man bereits Gebrauch, wie Gründer Rafal am Donnerstag auf LinkedIn preisgab: Totoy schaffte es, seine KI-Lösung “direkt bei den Behörden zu integrieren.” Konkret gewann man die österreichische Gemeinde-Plattform Gem2Go, ein Produkt der RiS GmbH, als Partner. Gem2Go dient als “Gemeinde-Info und -Service” bzw. als “Bürgerservice-App” und ist kostenlos downloadbar. Auf der App werden Informationen “beinahe aller Gemeinden Österreichs” vereint.

Schritt für “mehr Barrierefreiheit in der digitalen Verwaltung”

Wie Totoy-Co-Founder Rafal auf LinkedIn schreibt, nutzen bereits “die ersten 32 Gemeinden” seit einigen Wochen “den neuen GEM2GO Copilot”. Dieser erklärt Amtstafel-Dokumente mithilfe der Totoy API für Bürger:innen “mehrsprachig” und “in einfacher Sprache”. Auf dieselbe Weise beantworte der Copilot Fragen zur Gemeinde.

Amtsdokumente können damit – dank der Integration von Totoy – in 19 Sprachen übersetzt werden. Die Lösung sei kostenfrei in der Gem2Go-App nutzbar. Das Startup sieht darin einen “wichtigen Schritt für mehr Barrierefreiheit in der digitalen Verwaltung”.

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