OroraTech: SpaceTech mit österreichischem Co-Founder erhält Millionen-Auftrag
Das Münchner SpaceTech OroraTech rund um den österreichischen Co-Founder Thomas Grübler hat mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) einen millionenschweren Vertrag über die Lieferung von Daten an die Europäische Union im Rahmen der Copernicus Contributing Mission (CCM) unterzeichnet.
OroraTech mit Sitz in München wurde 2018 vom österreichischen Co-Founder Thomas Grübler mitbegründet und hat sich auf Erdbeobachtung durch Wärmebildkameras spezialisiert. Anfang Jänner 2022 konnte das Unternehmen mit SpaceX seinen ersten Satelliten ins Weltall bringen, um die Datenerfassung noch präziser zu gestalten. Zudem konnte das Unternehmen im Sommer 2021 eine Series-A-Runde in Höhe von 5,8 Millionen Euro abschließen, die im November letzten Jahres um zusätzliche 15 Millionen Euro erweitert wurde.
OroraTech schließt millionenschweren Vertrag ab
OroraTech hat mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) nun einen „millionenschweren Vertrag“ über die Lieferung von Daten an die Europäische Union im Rahmen der Copernicus Contributing Mission (CCM) unterzeichnet, wie das Unternehmen am Montag bekannt gab. Konkret soll das thermische Sensornetzwerk von OroraTech in der Erdumlaufbahn einen Beitrag in Sektoren wie Notfalldienste, Klimawandelanalysen sowie Meeres- und Landmanagement leisten. Ingesamt gingen im Rahmen der CCM Aufträge an weitere acht Unternehmen aus Europa. Zur genauen Summe machte OroraTech allerdings keine Angaben.
Das Copernicus-Programm
Copernicus gilt als das weltweit größte Erdbeobachtungsprogramm. Laut seiner Eigendefinition soll es die Lebensqualität der europäischen Bürger:innen verbessern. Dementsprechend sind die angebotenen Informationsdienste für die Nutzer:innen frei und offen zugänglich. Das Programm wird von der Europäischen Kommission koordiniert und verwaltet sowie von den Mitgliedstaaten finanziert. Der EU-Haushalt für die Jahre 2021 bis 2027 stellt rund 4,8 Milliarden Euro für das Programm bereit.
(c) Ororatech
Global Thermal Intelligence Service
Erst vor einer Woche hat OroraTech einen weiteren Wärmesensor in einem kommerziellen, orbit-basierten Netzwerk erfolgreich eingesetzt und damit seinen ersten „Global Thermal Intelligence Service“ gestartet. Kund:innen können laut OroraTech nun innerhalb von Minuten eine „ultraschnelle Erkennung“ von Buschbränden und eine „präzise Lokalisierung“ von Brandherden auf mobilen und Desktop-Geräten erhalten.
„Angesichts der steigenden Nachfrage der Europäischen Union nach kommerziellen Daten wird unser Potenzial zur Bereitstellung eines umfassenden Spektrums an Echtzeit-Thermaldaten weiterhin anwachsen. Auf diese Weise werden wir dazu in der Lage sein, diverse Industriezweige anzusprechen und können unsere Partner dabei unterstützen, die Auswirkungen des Klimawandels effektiv zu mildern“, so Martin Langer, CTO von OroraTech, abschließend.
Longevity: Grazer Startup holte Forscher aus Bryan Johnsons Team nach Wien
Bryan Johnson ist einer der bekanntesten Vertreter der Longevity-Szene - aufgrund seines radikalen Ansatzes aber durchaus auch umstritten. Auf Einladung des Grazer Startups Luminous Labs war Ali Ghanem aus Johnsons Team in Wien und gab Einblicke in die Arbeit mit dem exzentrischen Biohacker.
Longevity: Grazer Startup holte Forscher aus Bryan Johnsons Team nach Wien
Bryan Johnson ist einer der bekanntesten Vertreter der Longevity-Szene - aufgrund seines radikalen Ansatzes aber durchaus auch umstritten. Auf Einladung des Grazer Startups Luminous Labs war Ali Ghanem aus Johnsons Team in Wien und gab Einblicke in die Arbeit mit dem exzentrischen Biohacker.
Ali Ghanem von Blueprint und Thomas Lechner von Luminous Labs | Foto: brutkasten
Das Thema Longevity boomt – es sind aber durchaus unterschiedliche Ansätze und Vorgehensweisen, die mit dem Begriff verbunden werden. Besonders umstritten ist jener von Bryan Johnson: Der 47-jährige Amerikaner hat 2013 mit dem 800 Mio. US-Dollar schweren Exit des von ihm gegründeten Unternehmens Braintree an Paypal ein Vermögen gemacht. Anfang der 2020er-Jahre wendete er sich dann dem Themenbereich Longevity und Biohacking zu – und zwar in einer besonders radikalen Form.
Johnson will seinen eigenen Alterungsprozess umkehren und verfolgt dazu einen strikten Ernährungs- und Trainingsplan, den er streng einhält, und der unter anderem beinhaltet, dass er täglich über 100 Supplement-Kapseln und -Tabletten schluckt. In die Umsetzung des Plans und dessen wissenschaftliche Begleitung investiert Johnson nach eigenen Angaben rund 2 Mio. Dollar pro Jahr. Mit der Anfang 2025 veröffentlichten Netflix-Doku „Don’t Die“ wurde Johnsons umstrittener Ansatz auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Luminous Labs eröffnete im Juni Pop-up-Store in Wien
Mittlerweile hat Johnson auch ein weiteres Unternehmen gegründet: Blueprint. Es wertet kontinuierlich die Gesundheitsdaten von Johnson sowie aktuelle Studien aus und fasst die Erkenntnisse zu einem öffentlich einsehbaren Tagesplan für Ernährung, Bewegung, Schlaf und Hautpflege zusammen. Geld verdient die Firma mit den passenden Produkten – vorgekochten Mahlzeiten, Proteinpulvern, Vitamin- und Mineralstoffpaketen sowie einem Abo, das die empfohlenen Nahrungsergänzungen monatlich nach Hause liefert.
Bei Blueprint ist Ali Ghanem im Bereich Research, Science and Communications tätig. Kürzlich war er in Wien, um Einblicke in seine Arbeit mit Bryan Johnson zu geben. Dies geschah auf Einladung des von Thomas Lechner und Barbara Sekulovska gegründeten Grazer Startups Luminous Labs. Dieses betreibt seit Ende Juni in der Mariahilfer Straße einen Pop-up-Store. Der Store wird vorerst bis Ende September bestehen und ist auf Initiative des Luminous-Labs-Investors Biogena entstanden, wie Luminous-Labs-Co-Founder Thomas Lechner gegenüber brutkasten sagte.
Ali Ghanem von Blueprint und Thomas Lechner von Luminous Labs im Pop-up-Store des Startups | Foto: brutkasten
In eben diesem Pop-up-Store stellte sich Ghanem den Fragen Lechners, der den Abend moderierte, aber auch der anwesenden Biohacking-Interessierten. Ghanem lebt in Heidelberg in Deutschland, wo er auch sein Doktorat in Pharmazie abgeschlossen hat. Zuvor hatte er dasselbe Fach in Damaskus studiert.
Es war auch seine Doktorarbeit, die ihn zur Langlebigkeitsforschung brachte, wie er auf der Veranstaltung erzählte: „Ich habe damals an Zellmetabolismus gearbeitet, konkret daran, wie man Krebszellen gezielt beeinflussen kann. Ich habe mich dann zunehmend für das Thema interessiert: erst durch Begegnungen, später in meinem Postdoc, wo ich an viraler Gentherapie gearbeitet habe.“ Nach einem Abstecher in die Unternehmungsberatung kam Ghanem im Juli 2024 zum Core-Science-Team von Johnsons Unternehmen Blueprint.
Ali Ghanem über das „fortlaufende Experiment“ Bryan Johnson
Ali Ghanem von Blueprint und Thomas Lechner von Luminous Labs | Foto: brutkasten
Die Arbeit dort beschreibt er folgendermaßen: „Man kann es als fortlaufendes Experiment betrachten. Unser Protokoll entwickelt sich ständig weiter. Wir lesen viel, bekommen viele Vorschläge – und bewerten sie im Kontext: Passt das gerade zu unserem Status? Wo stehen wir aktuell? Was macht Sinn?“. Einzelne Interventionen – wie beispielsweise bestimmte Nahrungsergänzungsmittel – sollen dabei möglichst isoliert getestet werden – „also nicht zwei neue Supplements gleichzeitig“, so Ghanem.
Von Lechner nach überraschenden Ergebnissen befragt, verwies Ghanem auf das in der Longevity-Szene populäre Anti-Aging-Medikament Rapamycin. „Viele sehen es als ‚Pflichtmaßnahme'“, schildert er. „Aber bei Bryan hatten wir starke Nebenwirkungen: Stoffwechselprobleme, schlechte Regeneration, Schlafstörungen.“ Somit setzte das Team das Mittel wieder ab.
Als gegenteiliges Beispiel nannte Ghanem die Sauna: „Wir dachten, dass das ein ’nice to have‘ ist. Aber die Effekte waren größer als gedacht: Wir haben Verbesserungen der Herz-Kreislauf-Werte gesehen, Entgiftung über den Schweiß und eine Verbesserung der Herzfrequenzvariabilität“.
„80 Prozent der Wirkung durch Schlaf, Ernährung, Bewegung“
Ali Ghanem (rechts) mit Bryan Johnson (Mitte) und Blueprint-Co-Founderin Kate Tolo | Foto: Ali Ghanem/LinkedIn
Ist aber Johnsons Programm nicht ein Elite-Projekt, das für die breite Masse ohnehin unerreichbar ist? Im Gespräch mit brutkasten relativiert Ghanem diese Kritik: „Ich denke, 80 Prozent der Wirkung bekommt man durch einfache Dinge: guter Schlaf, ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung – das kostet wenig oder nichts. Bryan geht natürlich weiter, testet viele Protokolle. Aber das bedeutet nicht, dass man das kopieren muss. Es geht nicht darum, Bryan zu werden, sondern das eigene Potenzial zu entfalten“.
Die Kritik an Johnson entstehe auch deshalb, weil viele Leute ein Bild auf ihn projizierten, führt Ghanem weiter aus. Early Adopter im Longevity-Bereich seien wie Angel-Investoren, die zur technologischen Entwicklung beitragen würden. „Früher waren Handys unbezahlbar, heute hat sie jeder. Ich finde das positiv: Menschen investieren Zeit, Geld, Energie, damit wir alle daraus lernen können“, sagt Ghanem.
Thomas Lechner und Barbara Sekulovska von Luminous Labs | Foto: Luminous Labs
Zu den Unternehmen, die dazu beitragen wollen, dass Menschen gesünder und länger leben, zählt jedenfalls Luminous Labs. Das Startup entwickelt Geräte für Rot- und Nahinfrarot-Lichttherapie, um Zellenergie zu steigern und damit Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erhalten.
Aktuell vermarktet Luminous Labs zwei Kerngeräte: Kini, ein tragbares Wearable für punktuelle Anwendungen, besonders im Bereich Frauengesundheit; und Essential, ein kompaktes Panel für tägliche Heimanwendungen. Eine großflächige „Pro Series“ ist bereits angekündigt und per Warteliste reservierbar. Im vergangenen Sommer ist Biogena als Investor bei Luminous Labs eingestiegen (brutkasten berichtete).
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OroraTech: SpaceTech mit österreichischem Co-Founder erhält Millionen-Auftrag
AI Kontextualisierung
Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?
Der Artikel beschreibt die Aktivitäten von OroraTech, einem Unternehmen, das sich auf Erdbeobachtungen durch Wärmebildkameras spezialisiert hat und einen millionenschweren Vertrag mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) für die Lieferung von Daten im Rahmen des Copernicus-Programms unterzeichnet hat. Die gesellschaftspolitischen Auswirkungen liegen darin, dass die erhobenen Daten genutzt werden können, um verschiedene Sektoren wie Notfalldienste, Klimawandelanalysen sowie Meeres- und Landmanagement zu verbessern und somit die Lebensqualität der europäischen Bürger:innen zu erhöhen. Zudem kann die Bereitstellung von Echtzeit-Thermaldaten dazu beitragen, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.
OroraTech: SpaceTech mit österreichischem Co-Founder erhält Millionen-Auftrag
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Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?
OroraTech, ein Unternehmen für Erdbeobachtung durch Wärmebildkameras mit österreichischem Co-Founder, hat einen millionenschweren Vertrag mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) über die Lieferung von Daten im Rahmen des Copernicus Contributing Mission (CCM) unterzeichnet. Das Unternehmen wird mithilfe seines Sensornetzwerks in der Erdumlaufbahn einen Beitrag in Sektoren wie Notfalldienste, Klimawandelanalysen sowie Meeres- und Landmanagement leisten. Die CCM hat auch Aufträge an weitere acht europäische Unternehmen vergeben. Darüber hinaus hat OroraTech kürzlich seinen ersten „Global Thermal Intelligence Service“ gestartet, der der steigenden Nachfrage der Europäischen Union nach kommerziellen Daten gerecht wird, um die Auswirkungen des Klimawandels effektiver zu mildern.
OroraTech: SpaceTech mit österreichischem Co-Founder erhält Millionen-Auftrag
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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?
Als Innovationsmanager:in könnten Sie sich für die neuesten Entwicklungen im Bereich der Weltraumtechnologie und der Erdbeobachtung interessieren. Der Artikel hebt hervor, dass OroraTech, ein Unternehmen, das sich auf Erdbeobachtung durch Wärmebildkameras spezialisiert hat, den ersten Satelliten ins Weltall gebracht hat und einen millionenschweren Vertrag mit der Europäischen Weltraumorganisation unterzeichnet hat. Die Nutzung solcher Technologien kann für zahlreiche Zwecke relevant sein, insbesondere für die Notdienstkommunikation, die Analyse des Klimawandels und das Management von Meeres- und Landressourcen. Als Innovationsmanager:in könnten Sie sich über den Fortschritt und die möglichen Anwendungen solcher Technologien auf dem Laufenden halten, um möglicherweise neue Innovationen und Lösungen in Ihrem Unternehmen zu entwickeln.
OroraTech: SpaceTech mit österreichischem Co-Founder erhält Millionen-Auftrag
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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?
OroraTech, ein deutsches Raumfahrtunternehmen, das sich auf die Erdbeobachtung durch Wärmebildkameras spezialisiert hat, hat einen millionenschweren Vertrag mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) abgeschlossen. Das Unternehmen wird Daten im Rahmen des „Copernicus Contributing Mission (CCM)“ an die Europäische Union liefern und somit einen Beitrag in Sektoren wie Notfalldienste, Klimawandelanalysen sowie Meeres- und Landmanagement leisten. Diese Partnerschaft könnte ein vielversprechendes Zeichen für das Wachstumspotenzial des Unternehmens darstellen und daher könnte es interessant für Investoren sein, sich das Unternehmen näher anzusehen.
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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?
Als Politiker:in ist es wichtig, sich über den Fortschritt und die Entwicklung neuer Technologien und Programmen zu informieren, die das Potenzial haben, in zukünftigen politischen Entscheidungen eine Rolle zu spielen. Der millionenschwere Vertrag zwischen OroraTech und der Europäischen Weltraumorganisation zur Lieferung von Daten an die Europäische Union im Rahmen der Copernicus Contributing Mission (CCM) kann beispielsweise dazu beitragen, Entscheidungen in den Bereichen Notfalldienste, Klimawandelanalysen sowie Meeres- und Landmanagement zu unterstützen. Auch die innovativen Möglichkeiten zur Prävention von Buschbränden können für politische Entscheidungen in der Klimapolitik relevant sein.
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Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?
Das deutsche SpaceTech-Unternehmen OroraTech, welches sich auf die Erdbeobachtung durch Wärmebildkameras spezialisiert hat, konnte einen Millionenauftrag mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) abschließen. Das Unternehmen wird im Rahmen der Copernicus Contributing Mission Daten für Sektoren wie Notfalldienste, Klimawandelanalysen und Meeres- sowie Landmanagement liefern. OroraTech hat bereits einen Satelliten ins Weltall gebracht und konnte eine Series-A-Runde in Höhe von 5,8 Millionen Euro abschließen. Das Unternehmen hat zudem seinen ersten „Global Thermal Intelligence Service“ gestartet. Der Nachfrage nach kommerziellen Daten in Echtzeit wird weiterhin ansteigen, was dazu beitragen kann, die Auswirkungen des Klimawandels effektiv zu mildern.