02.06.2021

OroraTech: Österreichischer Co-Founder sichert sich 5,8 Mio. Euro Investment für Anti-Waldbrand-SpaceTech

Das Münchner SpaceTech-Startup OroraTech, das ein satellitengestütztes Waldbrand-Frühwarnsystem entwickelt hat, konnte eine Series-A-Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von 5,8 Millionen Euro abschließen. Zum Gründerteam zählt der 29-jährige Villacher Thomas Grübler.
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OroraTech
OroraTech-CEO und Co-Founder Thomas Grübler | (c) OroraTech

In den vergangenen Jahren haben Anzahl und Ausmaß von Waldbränden besorgniserregend zugenommen. Allein in den USA zerstörten Brände 2020 über 41.000 km² Fläche, im Mittelmeerraum brannte es über 50.000 Mal. Weltweit setzen Brände jährlich rund acht Milliarden Tonnen CO2 frei – mehr als der weltweite Automobilverkehr – und verursachen versicherte Schäden in Höhe von rund 24 Milliarden US-Dollar.

Österreicher als Co-Founder

Eine Lösung für dieses Problem hat das Münchner SpaceTech OroraTech auf den Markt gebracht, das 2018 vom gebürtigen Villacher Thomas Grübler mit drei weiteren Mitstreitern gegründet wurde. Das Spin-Off der Technischen Universität München entwickelte ein globales, satellitenbasiertes Frühwarnsystem für Waldbrände – der brutkasten berichtete über die Technologie.

Namhafte Institutionen und Behörden aus Europa, Kanada, Australien, Brasilien und den Vereinigten Staaten konnten mit OroraTechs „Wildfire System“ (WFS) mittlerweile ihre Frühwarnsysteme erweitern und den immer verheerenderen Feuern anpassen. Die hierfür erforderliche Verarbeitung von thermalen Infrarot-Daten ist laut dem Startup ein wachstumsstarker Zukunftsmarkt. OroraTech gestaltet diesen maßgeblich mit und entwickelt neben seinem Standbein in der Erkennung von Waldbränden bereits weitere Anwendungsmöglichkeiten für seine Technologie, wie etwa das Überwachen von umweltschädlichen Gasfackeln („Gas Flaring“) oder umfangreiche landwirtschaftliche Analysen für die Agrarindustrie.

OroraTech-Software bilden Brände in Kalifornien ab | (c) OroraTech

Millioneninvestment für Ororatech

Um weltweit noch schneller vor Gefahren warnen und präzisere Analysen erstellen zu können, will OroraTech in den kommenden Jahren eigene Nanosatelliten (Größenordnung eines Schuhkartons) im Erdorbit platzieren. Dafür hat das Unternehmen, das aktuell über 40 Mitarbeiter verfügt, neuartige, sehr kleine Infrarotkamerasysteme entwickelt und mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet.

Wie das Startup am Mittwoch bekannt gab, konnte OroraTech nun eine Series-A-Finanzierungsrunde im Gesamtvolumen von 5,8 Mio. Euro abschließen, um die weitere Entwicklung des HighTech-Systems zu finanzieren. Zu den Investoren zählen der von Bayern Kapital verwaltete Wachstumsfonds Bayern, Ananda Impact Ventures, Findus Ventures, APEX Ventures sowie ein Konsortium an Business Angels.

Modellierung eines OroraTech-Satelliten im All | (c) OroraTech

Bis 2026 sollen 100 OroraTech-Nanosatelliten im Erdorbit sein

Die Mittel der aktuellen Finanzierungsrunde sollen den Launch der ersten Satelliten ermöglichen. 2026 sollen schon über 100 OroraTech-Nanosatelliten im Erdorbit sein. Diese sollen Waldbrände von einer Fläche ab zehn mal zehn Metern Größe binnen 30 Minuten erkennen und melden sowie Temperaturen im Stundentakt weltweit hochauflösend messen können. Die Kosten und eine Entwicklungszeit der OroraTech-Satelliten von nur zwei Jahren belaufen sich laut dem Startup auf einen Bruchteil der erforderlichen Aufwendungen für herkömmliche Satelliten.

„Beobachtungstürme, Drohnen oder Flugzeuge sind kostspielige Überwachungsmaßnahmen und selbst durch professionelle Waldeigentümer oft nicht flächendeckend realisierbar. Schon heute verlassen sich deshalb weltweit Institutionen und Waldbesitzer auf unseren Service“, so OroraTech-CEO und -Mitgründer Thomas Grübler. “Um künftig noch mehr Gebiete der Erde abdecken und früher Alarm schlagen zu können, werden wir eine eigene, spezialisierte Satellitenkonstellation in die Umlaufbahn bringen. Wir freuen uns deshalb, hochkarätige Investoren an Bord zu haben, die uns bei der Umsetzung unserer Pläne mit Kapital und technologischem Know-how unterstützen.”


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AI in a Box kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH
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Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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