26.09.2023

ORF-Haushaltsabgabe für Unternehmen: Sag niemals Lohnnebenkosten dazu

Unternehmen müssen künftig, gestaffelt nach der Summe der Löhne, die sie ausbezahlen, die ORF-Haushaltsabgabe entrichten. Lohnnebenkosten will man das beim Finanzministerium aber nicht nennen.
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eine Fernsehkamera mit ORF-Logo
Foto: Wikiolo/Wikimedia (unter Creative Commons Lizenz)

Bezogen auf private Haushalte hat das Thema bereits für einiges an Diskussion gesorgt. Mit 1. Jänner 2024 wird die nicht gerade beliebte GIS-Gebühr durch die neue, jetzt schon ähnlich unbeliebte ORF-Haushaltsabgabe ersetzt. Jeder österreichische Haushalt muss dann 15,30 Euro pro Monat, also 183,60 Euro pro Jahr entrichten, unabhängig, ob es ein Empfangsgerät im Haushalt gibt oder nicht.

Auch Unternehmen müssen die ORF-Haushaltsabgabe entrichten

Was bisher weniger Aufsehen erregte: Auch Unternehmen müssen die ORF-Haushaltsabgabe entrichten. Und zwar in der Höhe abhängig von der Summe der Löhne, die sie im Kalenderjahr davor ausbezahlt haben. Berechnet wird das gesondert pro Standort im Inland für die jeweilige Betriebsstätte – analog zur Kommunalsteuer. Anwalt und Steuerberater Philip Vondrak nennt das ganze daher auf LinkedIn eine “Erhöhung der Lohnnebenkosten”.

Finanzministerium: “Nein, es handelt sich nicht um Lohnnebenkosten”

Von dieser Bezeichnung will man im Finanzministerium auf Anfrage des brutkasten allerdings nichts wissen: “Nein, es handelt sich nicht um Lohnnebenkosten, sondern um einen Beitrag zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks”, heißt es von dort. Wobei zeitgleich klargestellt wird: “Bemessungsgrundlage ist ausschließlich die Summe der Arbeitslöhne”. Ob das Unternehmen etwa Gewinne oder Verluste schreibt, ist irrelevant.

Bis zu 1,6 Millionen Euro Lohnsumme 15,30 Euro pro Monat

Also was jetzt? Tatsächlich ist die ORF-Haushaltsabgabe für Unternehmen nicht, wie andere Lohnnebenkosten, direkt an die einzelnen ausbezahlten Brutto-Löhne gekoppelt, sondern orientiert sich an deren Summe im Vorjahr. Dazu gibt es eine Staffelung:

Bis zu einer Lohnsumme von 1,6 Millionen Euro zahlt das Unternehmen eine ORF-Haushaltsabgabe, bis zu drei Millionen Euro zwei ORF-Beiträge, bis zehn Millionen sieben, bis 50 Millionen zehn, bis 90 Millionen 20 und ab 90 Millionen 50. Auch bei mehr als zwei entsprechend großen Standorten ist das Maximum pro Unternehmen mit 100 ORF-Beiträgen festgelegt. Von der ORF-Haushaltsabgabe befreit sind Ein-Personen-Unternehmen, deren Betriebsadresse ident mit der Haushaltsadresse ist und sämtliche Unternehmen, die von der Kommunalsteuer befreit sind (in erster Linie gemeinnützige Firmen).

ORF-Haushaltsabgabe – nicht übermäßig viel, aber sicher nicht beliebt

Die ORF-Haushaltsabgabe angesichts ihrer Berechnung nicht zumindest als indirekte Lohnnebenkosten zu bezeichnen, passiert wohl eher aus politischem Kalkül. Wohl aber lässt sich feststellen: Der Beitrag wird keinem Unternehmen übermäßig weh tun. Unternehmen mit um die 30 Mitarbeiter:innen dürften im Normalfall noch recht locker bei einem Beitrag zu 15,30 im Monat landen. Unternehmen mit um die 100 Mitarbeiter:innen dürften üblicherweise auf sieben Beiträge à 107,10 Euro kommen. Die größten Konzerne des Landes zahlen dann das Maximum von 1.530 Euro im Monat – für sie wohl auch nicht die Welt.

Bleibt bloß die Frage, ob sich dafür eine weitere Zeile auf der Liste der Lohnnebenkosten im Land auszahlt. Beliebt macht sich die Regierung damit bei Unternehmen gewiss nicht.

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Acadybot, Risikokapital, Thomas Gernbauer
(c) Thomas Gernbauer.

Sich selbst mit Strom versorgende Siedlungen oder ganze Gemeinden gibt es mittlerweile ein paar. Das Konzept der Autarkie kann man aber noch weit über den Energie-Bereich hinaus verstehen. Auch das Linzer Startup autark.me von Thomas Gernbauer startete mit Anwendungen im Energiebereich – brutkasten berichtete vor etwa zwei Jahren. Doch wie auch auf der Website zu lesen ist, denkt man Autarkie noch deutlich weiter.

autark.me: Autarkie über Photovoltaik, Stromspeicher und Wasserstoffproduktion

Autarkie umfasse “im Grunde alle Bereiche des täglichen Lebens”, heißt es dort. Konkret führt autark.me “technische Autarkie”, etwa über Photovoltaik, große Stromspeicher und eine eigene Wasserstoffproduktion, aber auch “Ernährungs- und Wasser-Autarkie”, etwa über Aquaponik und Vertical Farming an. Auch um “finanzielle Autarkie” mittels Vermögensaufbau und “mentale Autarkie” will sich das Startup kümmern. Damit will es eine relativ breite Kundengruppe – “Familien, Siedlungen, Gewerbebetriebe, Industrien oder Gemeinden” – ansprechen und “praxisnahe Beratung” bieten.

Statement vom Gründer

Doch nun wurde beim Startup von Gläubigerseite ein Konkursantrag eröffnet. Gründer Thomas Gernbauer sieht sich als “Opfer eines Betrugs” durch einen Subunternehmer, wie er gegenüber brutkasten darlegt.

Auf Nachfrage gab Gernbauer folgendes Statement ab: “Durch das Fehlverhalten eines Sublieferanten sind wir in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Das Thema wird am 5.10.2024 in ORF 2 beim Bürgeranwalt erörtert. Wir haben bis zuletzt versucht, unsere Photovoltaik Kunden zufrieden zu stellen. Der PV Markt ist außerdem eingebrochen und die Deckungsbeiträge sind zu stark gesunken. Ein ungeduldiger Gläubiger hat jedoch einen Insolvenzantrag gestellt, den wir nicht abwenden konnten.”

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