28.04.2021

Orbillion: Labor-Fleisch-Startup von Ö-Gründerin holt 5 Mio. Dollar im Valley

Orbillion war erst dieses Jahr im renommierten Accelerator Y-Combinator und holte sich nun ein Seed-Investment von einer illustren Investoren-Runde.
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Orbillion CEO Patricia Bubner - Wagyu-Rind als Labor-Fleisch
Orbillion CEO Patricia Bubner | Screenshot

Das Fleisch des Wagyu-Rindes gilt als besondere Delikatesse und erzielt entsprechend hohe Kilo-Preise. Das Silicon Valley-Startup Orbillion verspricht nichts geringeres, als genau dieses im Labor züchten zu können – ohne Tierleid und mit 95 Prozent weniger Land-, Wasser- und CO2-Verbrauch, als in der konventionellen Tierzucht. Und das Unternehmen hat noch weitere besondere Fleischsorten im Repertoire etwa Elch, Lamm oder Bison. Im Advisory Board hat das Startup unter anderem einen auf Wagyu-Fleisch spezialisierten Meister-Fleischhauer aus San Francisco.

CEO von Orbillion ist die Österreicherin Patricia Bubner. Sie gründete das Startup gemeinsam mit Gabriel Levesque-Tremblay (CTO) und Samet Yildirim (COO). Alle drei haben Jahrelange Erfahrung im Labor-Fleisch-Bereich. Nun habe eine Folge von Ereignissen einen enormen Entwicklungsboost gebracht, schreibt das Unternehmen in einer Aussendung.

Promo-Video von Orbillion

Anfang dieses Jahrs nahm das Startup am wohl bekanntesten Accelerator-Programm der Welt, Y-Combinator Teil. (Mit Kilobaser gab es übrigens auch ein Teilnehmer-Startup aus Graz). Mitte März und dann am Demo Day des Programms Ende März führte man zwei erfolgreiche Labor-Fleisch-Verkostungen durch – auch das US-Magazin TechCrunch widmete dem einen Bericht.

Flut von Investoren-Anfragen an Gründerin Bubner

Das habe zu einer wahren Flut an Investorenanfragen an Bubner geführt. “Vor dem [Anm. Y-Combinator] Demo Day habe ich mich eigentlich ziemlich zuversichtlich, da unsere erste Verkostung in der Woche zuvor so gut gelaufen war. Aber nicht einmal ich hätte die Welle des Interesses vorhersehen können, die auf uns zukommen würde”kommentiert die Gründerin. “Für mich war das eine weitere Bestätigung nicht nur des immensen ungenutzten Marktpotenzials hier, sondern auch unseres spezifischen Ansatzes, der den Geschmack und die schnelle Skalierung über alles andere stellt”.

Entsprechend schnell konnte Orbillion seine Seed-Runde abschließen. Dabei holte sich das Startup fünf Millionen US-Dollar. Es ist eine illustre Investoren-Runde unter dem Lead von At One Ventures, das bereits in mehrere FoodTechs-Investiert ist (u.a. Climax Foods, Finless Foods, Wild Earth). Ebenso dabei sind unter anderem Metaplanet Holdings (The Boring Company), European Nucleus Capital (Hoxton Farms) und FoundersX Ventures (SpaceX) sowie weitere VCs und Business Angels. Mit dem Kapital wolle man nun die Produktionskosten reduzieren und das erste Produkt – Wagyu-Rindfleisch aus der Petrischale – in die Pilotphase bringen, so das Startup.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Er hat es bereits im Mai angekündigt und nun erreicht. Beim Pet-Tracking-Scaleup Tractive stehen aktuell 100 Millionen Euro jährlich wiederkehrender Umsatz zu Buche. Gründer Michael Hurnaus sieht mehrere Aspekte, die dem Erfolg zugrundeliegen.

Tractive: “Mitarbeiterwachstum kein Indikator”

“Wir hatten immer schon 40 bis 50 Prozent Wachstum, haben aber dabei immer im Vordergrund gehabt, nicht das Mitarbeiterwachstum als Indikator zu sehen, sondern nachhaltig zu wachsen”, sagt er. “Wir bewegen uns mit dem Haustiermarkt in einem dankbaren Markt, ja. Aber unsere gute Arbeitsleistung kommt nun zurück. Da hat uns die 4-Tage-Woche sehr geholfen. Wir haben nicht die faulen Mitarbeiter bekommen, die nur vier Tage arbeiten wollen, sondern gute Leute, die sich mit der Firma identifizieren.”

Das Paschinger Startup wagte erst vor rund dreieinhalb Jahren den Sprung in die USA, der auch gut vorbereitet war. “Wir haben acht Jahre lang gewartet, diesen Schritt zu gehen”, erklärt Hurnaus. “Wir wussten, wenn wir ‘in Europa gewinnen’, dann wird es leichter für uns, als für einen US-Amerikaner, der nach Europa will. Wir haben hier verschiedenen Länder, mehr Sprachen und unterschiedliche Währungen. Für uns war es die richtige Entscheidung.”

USA überholt Deutschland

Mittlerweile hat der US-Markt den bisherigen Spitzenreiter Deutschland überholt. Schätzungsweise 66 Prozent der US-Haushalte oder etwa 86,9 Millionen Familien besitzen in den Vereinigten Staaten ein Haustier. Dies geht aus der National Pet Owners Survey 2023–2024 der American Pet Products Association (APPA) hervor.

“Unsere Marktpenetration ist wesentlich geringer als in Deutschland”, sagt Hurnaus. “Wir werden im ersten Quartal 2025 auch in Mexiko launchen, in den nächsten beiden Jahren aber keine weitere Erweiterung anstreben. Der Fokus bleibt auf diesen Märkten.”

Tractive bald in Mexiko

Tractive hat in der Zeit seines Bestehens eine Wandlung erfahren. Jedes zweite Jahr hat man bisher ein Produkt für Hund und Katze herausgebracht – vor wenige Wochen den neusten Tracker. Dabei aber “sehr stark eine Transformation durchlaufen”, wie der Founder erklärt. Weg vom einfachen GPS-Tracker hin zum Gesundheitstracker.

“Es ist ein Frühwarnsystem und soll nicht den Tierarzt ersetzen. Wir sagen nur, dass wir etwas bemerkt haben, eine Veränderung im Verhalten oder bei der Bewegung, etc…”, erklärt Hurnaus. “Da steckt viel Potential darin. Denn wir haben erkannt, dass Leute den Bedarf haben, zu wissen, wie es dem eigenen Haustier wirklich geht.”

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