30.08.2023

Nach Learnings: Grazer Startup Opus Novo mit neuem Leadership und neuer Strategie

Das Grazer Startup Opus Novo vergrößert sein Managementteam, stellt sich strategisch neu auf, und erkundet neue Märkte.
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Opus Novo
(c) Opus Novo - Andreas Frankl und Laura M. Pana bilden gemeinsam das Leadership-Team beim Social Impact Startup.

Das auf familiäre Altenpflege spezialisierte Unternehmen hat mit dem Produkt Elly ein Pflegehilfsmittel für pflegebedürftige Personen und pflegende Angehörige entwickelt. Ein Jahr nach der Markteinführung beginnt Opus Novo mit der Entwicklung einer neuen Softwareplattform im Bereich der digitalen Wohnraumanpassung. Und erweitert sein Leadership-Team mit der Late-Co-Founderin und Gesellschafterin Laura M. Pana.

Opus Novo: Pana neue CMO

Pana verfügt über mehr als zehn Jahre an internationaler Erfahrung in den Bereichen Marketing, Leadership und Unternehmertum in Europa und Afrika. Zuvor war sie als Gründerin und Direktorin der Migrationlab Foundation tätig und hatte verschiedene Marketing- und Kommunikationspositionen für Marken in den Bereichen F&B, Telekommunikation, Automobil, Kultur und öffentlicher Sektoren inne.

Als Teil des Managementteams von Opus Novo soll sie nun gemeinsam mit Andreas Frankl, dem Gründer und CEO, die strategische Ausrichtung des Unternehmens leiten und als neue CMO die Bereiche Marken- und Produktmarketing, Consumer Insights, globale Kommunikation und Organizations betreuen.

“Als innovatives Startup, das in einem völlig neuen Markt tätig ist, ist es immer von Vorteil, wenn man Verantwortungen, Aufgaben und Risiken auf mehrere operativ tätige Gründer:innen aufteilen kann. Deshalb freue ich mich besonders, dass wir mit Laura M. Pana seit dem 1. August 2023 eine hochqualifizierte und topmotivierte weitere Mitgründerin an Bord haben. Ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam einen großen Beitrag dazu leisten können, das Leben im Alter durch unsere Lösungen positiv mitzugestalten”, sagt Frankl.

Wachstum und Learnings

Pana selbst sieht sich künftig als Wachstumstreiberin in ihrer neuen Rolle: “Ich glaube fest an das Unternehmen und sein Potenzial und freue mich darauf, zum Wachstum des Unternehmens beizutragen und mit dem Team zusammenzuarbeiten, um Senior:innen zu einem sichereren und selbstbestimmten Leben zu helfen”, sagt sie.

Neben der Erweiterung des Managementteams ändert Opus Novo auch seinen strategischen Fokus von einem Hardware-Produkt hin zu einer ganzheitlichen Softwarelösung. Das Unternehmen möchte von einem Nischenmarkt innerhalb des Ambient Assisted Living (AAL) Sektors, wo es mit seinem ersten Produkt Elly präsent war, zum breiteren Markt der Wohnraumanpassung wechseln.

“Wir haben uns für einen neuen strategischen Ansatz entschieden, weil wir mit Elly nicht so wie geplant wachsen konnten. Die erlangten Erkenntnisse über die Bedürfnisse unserer Kund:innen haben uns nun dazu veranlasst, über eine neue digitale Lösung für den größeren und vielfältigeren Markt der Wohnraumanpassung nachzudenken. Diese wird nun fokussiert und soll dazu beitragen, die Unabhängigkeit älterer Menschen zu stärken, indem sie den Zugang zu Wohnraumanpassungen vereinfacht. Elly werden wir natürlich auch weiterhin auf dem Markt vertreiben”, erklärt Frankl.

Opus Novo investiert in KI

Neben der Entwicklung der neuen Softwarelösung investiert Opus Novo mittelfristig auch Ressourcen in die Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI), um Wohnraumanpassungsmaßnahmen in Abhängigkeit von den individuellen Bedürfnissen älterer und pflegebedürftiger Menschen zu optimieren.

Auch Augmented Reality (AR) wird für das Grazer Startup in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, um bestehende Wohnräume für ältere Menschen individuell anzupassen, weshalb das Unternehmen auch in diesem Bereich neue F&E-Projekte forcieren möchte.

Opus Novo sucht daher auch nach einem zweiten Seed-Investment (Business Angels und VC-Investoren) für die Weiterentwicklung der neuen digitalen Lösung sowie für Marketing, Vertrieb und Personal, wie das Gründer:innen-Team mitteilt. Außerdem erkundet es das internationale Marktumfeld zur Vorbereitung nächster Expansionsschritte. Der Fokus liegt dabei auf den USA und Japan, wo die Geschäftsführung ein großes Potenzial für die neue digitale Lösung sieht.

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Pixelrunner FireStart P4 Therapeutics - Insolvenzen
(c) Adobe Stock

Schon seit 2022 ist das Jungunternehmen an Bahnhöfen und in ausgewählten Firmen vertreten – darunter etwa im 42 Vienna oder in der Uniqa. Mit seinem 360-Grad-Verpflegungskonzept hat sich das Güssinger Startup Foodie Fridge, hinter dem die Venvie GmbH unter Geschäftsleitung von Alexander Billasch steht, bereits ein Standing in der modernen Nahversorgung erarbeitet.

Bei Foodie Fridge handelt es sich um eine automatisierte Lösung zur Firmenverpflegung und unkomplizierten Versorgung im öffentlichen Raum. Konkret bietet das Startup kleine Automatenrestaurants mit “Gourmet-Anspruch”.

Zu jeder Tages- und Nachtzeit sollen Hungrige per Knopfdruck “hochwertige Mahlzeiten” erwerben können. Im Kühlschrank enthalten sind fertige, hochwertige Gerichte, wie das Startup auf seiner Website preisgibt. Darunter vegetarische, vegane sowie fisch- und fleischhaltige Wochenmenüs. Indes beruft sich das Startup auf regionale Zucht und österreichischen Anbau. Auch Snacks, Drinks und Riegel finden sich im Kühlschranksortiment.

Konkurs statt Angebots-Erweiterung

Erst im vergangenen Juni vermeldete das Startup, sein bestehendes Angebot ausbauen zu wollen und “dieses Jahr durch einen Postversand in Kooperation mit dem Next Day Fresh Service der Österreichischen Post” zu ergänzen.

Finanziell scheint die Rechnung des Startups jedoch nicht aufgegangen zu sein. Wie der Kreditschutzverband KSV1870 und der Alpenländische Kreditorenverband AKV am heutigen Dienstag vermelden, musste das Güssinger Startup Konkurs anmelden. Das Verfahren wurde über Eigenantrag eröffnet. Eine Fortführung der GmbH dürfte somit nicht vorgesehen sein (prinzipiell könnte auch im Laufe des Verfahrens noch ein Sanierungsantrag eingebracht werden).

“Engagiert gestartet”, dann “sprichwörtlich untergegangen”

Auf brutkasten-Anfrage äußert sich Geschäftsführer Alexander Billasch zum laufenden Konkursverfahren:

“Wir sind mit Foodie Fridge sehr engagiert und erfolgreich gestartet. Auf der Habenseite stehen Partnerschaften mit renommierten Unternehmen wie Sodexo, Lieferando, Edenred und der ÖBB. Wir konnten einige Firmen von unserem Verpflegungskonzept überzeugen. Was nicht ausreichend funktioniert hat, ist der öffentliche Bereich. Öffentliche Plätze unterliegen strengen Auflagen und sind nur schwer oder mit hohen Investments zu bekommen. In Tullnerfeld sind wir außerdem mit dem Bahnhof sprichwörtlich untergegangen.”

Preissensibilität und Manufakturqualität

Überdies nennt Geschäftsführer Billasch nicht nur ein geringeres Pendleraufkommen als Grund für ausbleibenden Umsatz: “Auf der Firmenseite haben uns hybrides Arbeiten (keine ausreichende Frequenz) und mangelnde Bereitschaft, in Mitarbeiterverpflegung zu investieren (trotz steuerlicher Anreize), zu schaffen gemacht. Zwei Lohnrunden mit überdurchschnittlicher Kollektivvertraglicher Erhöhung sowie die derzeitige wirtschaftliche Lage beeinflusst unser Thema sehr stark. Dazu kommt hohe Preissensibilität auf Endkundenseite. Wir haben lange versucht, Manufakturqualität auf niedrigem Preisniveau zu halten, aber die meisten Kunden sind leider nur bereit, Industriepreise zu bezahlen. Da konnten wir mit unserer Produktionsmenge nicht dagegenhalten.”

Auch über eine mögliche Zukunft von Foodie Fridge schafft Geschäftsführer Billasch Klarheit: “Wir nehmen sehr viel an Erfahrung mit, eine Fortführung des Unternehmens ist in dieser Form aber nicht geplant.”

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