20.02.2018

Optioment: Ein “Ausgleichsfonds”, ein Gemeinderat und die Karibik

Der Fall Optioment beschäftigt FMA, Staatsanwaltschaft und Österreichs Tageszeitungen. Der Bitcoin-Skandal wird immer unübersichtlicher.
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Optioment
(c) fotolia.com - Maksym Yemelyanov

Mit rund 100 Millionen Euro wird der Schaden, der durch das mutmaßliche Pyramidenspiel Optioment entstanden ist, von der Landespolizeidirektion Wien beziffert. Es ist also ein Krypto-Skandal erster Güte, der da (allem Anschein nach) von Österreich aus seinen Lauf genommen hat. Nun kommen täglich neue Informationen dazu – es wird immer unübersichtlicher.

+++ Bitcoin-Pyramidenspiel made in Austria? +++

Spuren führen nach Dominica

Recherchen des Vereins Bitcoin Austria zufolge etwa, führen die Spuren des Geldes in die Karibik. “Wir haben mit unterschiedlichen Trackern viele Bitcoin-Zahlungsflüsse im Fall von Optioment verfolgt. Diese enden bei einer Firma namens Gourl.io, einem Zahlungsdienstleister für Kryptowährungen mit Sitz auf der karibischen Insel Dominica”, sagt Bitcoin Austria-Präsident Johannes Grill gegenüber der Tageszeitung “Der Standard”. Die Beträge sind also da, sie sind rückverfolgbar – bloß: Sie sind nicht einfach restituierbar. Wie sollte es auch anders sein. Die dominikanische Plattform entzieht sich natürlich der österreichischen Jurisdiktion.

RCIID: Fragwürdiger “Ausgleichsfonds”

Indessen verspricht der “Ausgleichsfonds” RCIID (Rocket Chain Institute for International Development) Optioment-Anlegern gegen eine Einschreibgebür von inzwischen 20 Euro, ihr Geld zurückzubringen. Das soll mithilfe eines Trading-Bots passieren, der über Renditen Krypto-Geld erwirtschaften soll. Kurz: Die geschädigten Anleger werden angehalten, sich auf ein weiteres riskantes Investment einzulassen. Zur Erinnerung: Auch bei Optioment war von einem Trading-Bot die Rede, der die Renditen bringen sollte. Das dicke Ende: Hinter RCIID stehen nach Recherchen von “Die Presse” und “Der Standard” eine Gruppe von Menschen, die auch für Optioment tätig waren. Und der Firmensitz wird mit Wien angegeben, ist aber tatsächlich in Malta. Es wird also wohl nicht umsonst vor dem “Ausgleichsfonds” gewarnt.

Wiener Neustädter Gemeinderat als mutmaßlicher Optioment-Betreiber

Auch zu den mutmaßlichen österreichischen Optioment-Betreibern gibt es neue Erkenntnisse. Wie die “NÖN” berichtet, war einer der drei Männer lange Zeit Gemeinderat im Bezirk Wiener Neustadt. Weiter geht die niederösterreichische Wochenzeitung, der wohl nähere Informationen vorliegen, nicht ins Detail. Die drei Österreicher behaupten übrigens, dass der Däne Lucas M. und der Lette Alex P. tatsächlich für den Optioment-Skandal verantwortlich sind. Bloß, wie mehrere Tageszeitungen berichten, ist noch nicht einmal klar, ob diese beiden Personen überhaupt existieren.

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Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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